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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sackähnliche Gewänder angesehen hatte, war zäher Schlamm, der allmählich an ihren Oberkörpern entlang zu Boden rann und dort Lachen bildete.
    Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Sumpfwesen die Tür aufgerissen hatten. So lange wollte Lydia nicht warten. Wenn sie das tat, verging sie fast vor Angst, deshalb entschloß sie sich, selbst die Initiative zu übernehmen.
    Sie beugte sich nach rechts, holte noch einmal schluchzend Luft, bekam den Innenriegel der Tür zu fassen, löste ihn aus der Sperre und rammte die Tür auf.
    Sie hatte mit einem gewissen Überraschungseffekt gerechnet. Und der gelang ihr auch.
    Durch die Wucht wurden von den sechs Gestalten drei erwischt und zurückgetrieben. Zudem fielen sie nicht nur zu Boden, sondern auch noch gegen ihre Artgenossen, brachten diese aus dem Gleichgewicht, so daß es zu einem kleinen Chaos bei den Hexen-Zombies kam.
    Lydia hatte Luft.
    Der Wagen nutzte ihr nichts. Er würde in der nächsten Zeit vom Sumpf verschlungen werden. Jetzt konnte sie nur noch zu Fuß weiter, wobei sie hoffte, daß sie schneller war als ihre Gegner. Die bewegten sich sehr langsam, fast im Zeitlupentempo.
    Sie selbst fiel auch auf die Knie, als sie den Wagen verließ, da sie ihren eigenen Schwung nicht mehr richtig abfangen konnte. Aber sie stemmte sich sofort wieder in die Höhe, stand auf den Füßen und wandte sich nach links, um den Verfolgern zu entfliehen.
    Und sie rannte.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie eine so große Angst verspürt. Sie wollte weg, dem Grauen entkommen, doch auf dem weichen Boden war es sehr schwer.
    Einige Zombie-Hexen griffen auch nach ihr. Sie hatten sich halb aufgerichtet, ihre Arme ausgestreckt und die Hände gespreizt. Es sah schaurig aus, wie sich die Finger bewegten und aus den aufgerissenen Mäulern der heulende Totengesang drang.
    Lydia schlug Haken.
    Das geschah nicht einmal bewußt, aber der Überlebenswille trieb sie dazu. Sie durfte den Häschern auf keinen Fall in die Klauen geraten, dann war sie endgültig verloren.
    Eine Hand klatschte gegen ihren Oberschenkel. Auch krümmten sich die Finger, sie spürte für einen Moment den harten Druck in ihrem Fleisch, riß sich aber los und jagte weiter.
    Ihr Atem rasselte. Die Lungen blähten sich, die ganze Umgebung tanzte vor ihren Augen wie ein verwaschenes grünes Meer, und es gelang ihr tatsächlich, die unheimlichen Gestalten hinter sich zu lassen.
    Konnte sie hoffen?
    Lydia gab einfach nicht auf. Sie rannte weiter, forderte sich selbst und holte alles aus ihrem Körper heraus. Es war kein leichtes Laufen. Der Boden erwies sich als zu weich und nachgiebig. Sie hatte Mühe, die Beine immer wieder hochzubekommen, und schon sehr bald klebten Gras und Schlamm unter ihren Sohlen.
    Sie rutschte auch, denn die Beschaffenheit des Untergrunds wechselte stetig. Manchmal war er sogar seifig.
    Den Kopf hatte sie mal in den Nacken geworfen, mal nach vorn gebeugt, während der schaurige Gesang hinter ihr allmählich abklang, weil die Distanz zu den Verfolgern von Sekunde zu Sekunde größer wurde.
    Leider änderte sich auch der Weg. Es blieb nicht bei der anfänglichen Breite, er wurde plötzlich enger, auch schwieriger zu laufen und gleichzeitig glatt, weil die Ausläufer eines Tümpels sich bis auf den Pfad ausbreiteten.
    Das wurde Lydia zum Verhängnis!
    Sie sah diese Wasserlache nicht zu spät, sie sah sie überhaupt nicht. Und mit dem rechten Fuß trat sie voll hinein.
    Das Ausrutschen war eine normale Folge davon. Erst als sie mit dem Rücken zuerst auf den weichen Untergrund fiel, drang ein Schrei aus ihrem Mund.
    Dann blieb sie einfach liegen.
    Lydia war zu erschöpft, um sich wieder auf die Beine quälen zu können. Sie wollte nicht mehr, spürte die Kühle des Wassers, die sie überschwemmte und auf ihrer heißen Haut guttat. Eigentlich hätte sie so liegenbleiben können, während sich ihre Brust unter den schweren Atemzügen hob und senkte, wobei sie noch ihren Magen spürte, der allmählich in die Kehle zu wandern schien.
    Das Schlechtsein war ein Beweis der völligen Erschöpfung. Auch wenn sie es gewollt hätte, sie hätte es nicht geschafft, so einfach und locker wieder hochzukommen.
    Der Gesang warnte sie.
    Sie vernahm ihn, und er wurde lauter. Für sie ein Beweis, daß sie nicht mehr liegenbleiben durfte, denn dann hätten die verfluchten Sumpfhexen sie schnell erreicht.
    Lydia Barrows rollte sich auf die Seite. Dabei winkelte sie ihren Arm an, um in die Höhe zu kommen, aber sie brach wieder

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