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0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
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Herren von der Polizei kamen.«
    Rita biss sich auf die Lippen. »Das begreife ich nicht.«
    »Wann bekamen Sie denn den Anruf, Miss Landy?«, fragte ich.
    »Kurz vor zwölf, Sir.«
    »Das ist aber merkwürdig«, meinte Andy Gresh. »Der Mord geschah gegen 11 Uhr. Eine Dreiviertelstunde später traf ich am Wallabout Markt ein und begann mit den Ermittlungen. Mrs. Arnaud wusste noch gar nichts von dem Unglück. Wer also kann Miss Landy benachrichtig haben?«
    »Der Mörder!«, sagte ich.
    Phil und Andy sahen mich erstaunt an. »Aber, Jerry, das wäre ja…«, begann Phil zweifelnd. Aber ich unterbrach ihn und stellte Rita eine neue Frage.
    »Miss Landy, würden Sie uns bitte den genauen Wortlaut des Anrufes wiedergeben? Wo befanden Sie sich in dem Augenblick?«
    Sie setzte sich an den Tisch und sah mich an. »Ich bin Verkäuferin im Corner-Warenhaus, in der Sterling Street. Gegen 12 Uhr rief mich Mister Tiller, unser Abteilungsleiter, ans Telefon. Ich meldete mich und hörte eine Männerstimme. Der Mann sagte nur: ›Julian ist tot‹. Ich dachte, es sei Louis, und wollte ihm noch Fragen stellen, aber er hatte bereits aufgelegt.«
    »Wer ist Louis?«, fragte ich.
    »Louis Arnaud«, antwortete Rita sofort. »Er ist Julians älterer Bruder.«
    Ich musste an den Brief denken, den man bei dem toten Amalio Abbata gefunden hatte. Amalio bezeichnete einen gewissen Louis als Besucher des Jockey-Clubs. Wenn ich mir die Aussagen von Dino Laurenti vergegenwärtigte, konnte Louis Arnaud einer der Mörder von der Canal-Station sein.
    »Wo kann ich Louis Arnaud erreichen, Miss Landy?«
    »Er wohnt…«
    »Was wollen Sie von Louis, Agent Cotton?«, wurde Rita von Mrs. Arnaud unterbrochen.
    »Wir müssen jeden Menschen vernehmen, Madam, der mit Ihrem Sohn Julian in Verbindung stand. Vielleicht weiß einer seiner Brüder, wer für den Mord infrage kommt.«
    Mrs. Arnaud schüttelte erregt den Kopf. »Das ist völlig zwecklos, Sir. Keiner meiner Söhne wird Ihnen darüber Auskunft geben können. Diesen Weg können Sie sich ersparen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Unsere Wege sind uns vorgeschrieben, Madam. Sie sind doch gewiss daran interessiert, dass der Mörder Ihres Sohnes zur Rechenschaft gezogen wird?«
    Eine seltsame Veränderung ging im Gesicht der alten Frau vor. Eben noch gebrochen unter der Gewalt der furchtbaren Nachricht, richtete sie sich jetzt kerzengerade auf und sagte ganz ruhig: »Alles rächt sich auf Erden, Agent Cotton. Auch der Tod meines Sohnes wird seine Sühne finden. Dazu brauchen wir keine Polizei.«
    Ich sah sie ernst an. »Sie unterschätzen die Situation, Mrs. Arnaud. Sie leben hier in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dieses Land hat Sie hier aufgenommen, weil Sie darum nachgesucht haben. Sie haben die Pflicht sich den Gepflogenheiten und vor allem dem Gesetz dieses Landes unterzuordnen. Korsika und seine alten traditionellen Riten gehören für Sie der Vergangenheit an. Wollen Sie wirklich zur Selbstjustiz greifen? Nach den Gesetzten unseres Landes ist das glatter heimtückischer Mord, Mrs. Arnaud. Auf welchen der Abbates wollen Sie Ihre Söhne jetzt hetzen? Welchem Teil dieser Familie wollen Sie neues Leid zufügen? Welchen Ihrer Söhne wollen Sie auf den elektrischen Stuhl'schicken, Mrs. Arnaud? Ich appelliere an Ihre Vernunft!«
    Sie sah mich an, aber ihr Blick schien durch mich hindurchzugehen.
    »Vernunft? Die wurde vor unendlich langer Zeit begraben Agent Cotton. Der Tod eines meiner Söhne war gewiss, ich wusste nur nicht, welchen es treffen würde. Aber der Tod wird ein neues Opfer finden, gleich, ob es nun heute ist oder in einem Jahr.«
    Ich sah, wie Rita Landy zitterte.
    »Sie rechneten also mit dem Tod eines Ihrer Söhne, Mrs. Arnaud? Warum eigentlich? Weil Sie für den Tod Amalio Abbatas verantwortlich waren? Wie viele Söhne haben Sie denn noch?«
    Sie schwieg und wich meinem Blick aus. Ich merkte, dass sie nun nervös wurde. Die Tatsache, dass ich die Zusammenhänge der Bluttaten kannte, verwirrte sie sicherlich. Es hatte jedoch zur Folge, dass sie kein Wort mehr sprach.
    Phil fragte sie nach den Namen und Adressen ihrer Söhne, aber auch er bekam keine Antwort mehr. Ich gab ihm ein Zeichen, Schluss zu machen. Wir verabschiedeten uns und gingen nach unten. Als wir beim Wagen ankamen, sagte ich: »Ich werde hierbleiben. Phil. Du kannst mit dem Dienstwagen zurückfahren und mir den Jaguar überlassen.«
    »Wo willst du denn noch hin?«, fragte mein Freund.
    »Auf Rita Landy warten. Sicher

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