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0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern

Titel: 0269 - Blutfehde zwischen Wolkenkratzern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blutfehde zwischen Wolkenkratzern
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rassige schwarzhaarige Frau öffnete uns. Sie trug einen Bademantel und hatte ein Handtuch über den Kopf gelegt. Offenbar war sie gerade aus dem Bad gekommen.
    »Mrs. Laurenti?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Ich kaufe nichts an der Tür, Gentlemen.«
    »Wir sind auch schon ausverkauft«, meinte Phil grinsend. Dann zeigte er ihr seinen Ausweis und fügte hinzu: »FBI!«, und stellte uns vor.
    Sie wurde blass. Unsicher musterte sie uns und trat dann beiseite.
    »Kommen Sie bitte herein.«
    Wir folgten ihr in ein behagliches Wohnzimmer. Der Duft herben Parfüms stieg uns in die Nase, als sie sich elegant in einen Sessel setzte und uns herausfordernd ansah.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«
    »Über die Vorfälle in Los Angeles hat man Sie sicher schon unterrichtet, Mrs. Laurenti?«, fragte Phil.
    Sie nickte ernst. »Ich bekam eine Benachrichtigung vom dortigen FBI. Es ist entsetzlich. Ich hätte Dino eine derartige Dummheit nicht zugetraut.«
    »Dummheit ist wohl eine ziemlich gelinde Umschreibung dieses brutalen Mordes«, meinte Phil. »Sie sind eine geborene Abbata?«
    »Ja, Agent!«
    »Wie kommt es eigentlich, dass Sie von Ihrem Mann getrennt leben?«
    »Ich bin Bar-Sängerin und trete zurzeit im Café Latino auf. Als ich Dino heiratete, arbeitete ich im El Chico. Wir beschlossen, erst einmal unseren Berufen nachzugehen und unsere Einkünfte auf die hohe Kante zu legen. Im kommenden Jahr sollte ich ihm nach Los Angeles folgen. Diese Pläne sind jetzt ja wohl hinfällig geworden.«
    »Warum sind Sie denn nicht sofort nach Los Angeles gezogen? Sie hätten doch in Ihrem Beruf und bei Ihrem Aussehen auch dort Chancen gehabt«, fragte Phil.
    Sie lächelte. »Alles strömt in die Nähe Hollywoods, Agent Decker. Dort wäre der Existenzkampf bestimmt schwieriger gewesen, als hier in New York.«
    »Wo lernten Sie Dino Laurenti überhaupt kennen?«, fragte ich.
    »In Los Angeles, Agent Cotton. Ich besuchte damals meinen Onkel in Hollywood. Er ist dort ein berühmter Regisseur. Allerdings hat er den Namen Abbata abgelegt. Er nennt sich Alex Mango.«
    Ich staunte nicht schlecht. Mango war tatsächlich einer der ganz Großen in Hollywood.
    »Ja, hatten Sie da denn nicht besonders gute Aussichten, Mrs. Laurenti? Ihr Onkel hätte doch bestimmt die nötigen Mittel, Ihnen einen Weg zum Erfolg zu ebnen?«
    Ein schmerzlicher Zug trat um ihren Mund. »Vielleicht hätte ich ihn nur darauf ansprechen brauchen, Agent Cotton. Aber ich wollte es nicht. Das Verhältnis zwischen ihm und der übrigen Familie ist äußerst gespannt. Er kam schon acht Jahre früher als meine Eltern in die Staaten. Sofort änderte er seinen Namen. Es geschah aus Angst.«
    Sie brach plötzlich ab. Ich beugte mich vor.
    »Sprechen Sie ruhig weiter, Mrs. Laurenti. Die Zusammenhänge sind uns bekannt. Ihr Onkel glaubte damals, sich durch eine Namensänderung der Rache der Arnauds zu entziehen, nicht wahr?«
    Sie stöhnte auf und verbarg den Kopf in den schlanken Händen.
    »Seine Handlung wurde von den übrigen Mitgliedern Ihrer Familie als Feigheit ausgelegt und dementsprechend verachtet, stimmt das?«
    Sie nickte. Langsam hob sie den Kopf.
    »Genau so ist es. Ich bin damals heimlich nach Hollywood gereist und habe ihn besucht. Zwei Wochen war ich da. Er drehte damals gerade einen Film über John Dillinger den berüchtigten Gangsterboss der zwanziger Jahre. Unter den zahlreichen Statisten war auch Dino. Er wirkte in einer Barszene mit. In der Filmkantine lernten wir uns kennen. Er traf mich in den nächsten Tagen häufig mit ihm und bei meiner Abreise tauschten wir die Adressen aus. Als die ersten Briefe von ihm kamen, ahnten meine Brüder die Zusammenhänge sofort. Sie verlangten, dass ich die Verbindung zu Dino abbrach. Ich kam diesem Wunsch nach. Aber eines Tages traf Dino in New York ein. Er kreuzte mit einem riesigen Blumenstrauß auf, wo ich damals noch wohnte. Amalio war zu der Zeit beim Militär. Meine Brüder fanden Gefallen an Dino, uns so sträubte sich niemand mehr gegen die Verbindung. Dino reiste wieder ab, um das nötige Geld für die Hochzeit zu verdienen. Ein halbes Jahr später wurde Amalio aus dem Militärdienst entlassen. Er fuhr nach Los Angeles und bekam eine Stellung als Barpianist im Tropics, in Beverly Hills. Dort lernte er auch Dino kennen. Im vergangenen Jahr, es war an Weihnachten, kam Dino wieder nach New York. Nun klärten ihn meine Brüder über die Blutfehde auf, in die unsere Familie verstrickt ist. Dino musste beschwören, dass er im

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