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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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»Das hättest du mir
doch sagen können .«
    »Ich hatte bereits angefangen,
Eileen .«
    »Ich erinnere mich nicht .«
    »Wirklich nicht? Denke an die
Nacht, als du an meinem Bett gesessen hast…«
    »Du hast etwas von einem alten
Haus erwähnt, von einem Mann, der darin allerlei Krimskrams, alte Bilder und
antike Möbel sammelt… im Traum bist du im Haus dieses Mannes gewesen… du hast
gewußt, daß sich ein Bild darin befindet, um in den Besitz dieses Bildes zu
kommen, hast du den wahren Besitzer getötet… o ja, ich erinnere mich sehr gut
an alles, was du mir etappenweise mitgeteilt hast. Aber Träume, Phil, sind
nicht die Wirklichkeit …«
    »Vielleicht doch, Eileen«, sagte
er gedankenversunken, und es war etwas an ihm, das ihn fremd erscheinen ließ.
Phil Hanton hatte sich verändert. Seinem Wesen nach, der Art, wie er sprach…
Auch dieses Sich-Einschließen, dieses Zurückgezogensein paßte nicht zu ihm.
    »Träume und Wirklichkeit liegen
oft dichter beisammen, als wir wahrhaben wollen…«
    Dies war der Punkt, an dem sie
doch von dem zu sprechen anfing, was sie am meisten bedrückte. »Warum möchtest
du gern allein sein, Phil ?«
    Er antwortete ausweichend. »Ich
werde es dir später erklären, Eileen. Ich möchte dich bitten, dieses Zimmer
hier ohne meine ausdrückliche Genehmigung nicht mehr zu betreten…«
    Sie starrte ihn an wie einen Geist
und glaubte, nicht richtig zu hören. »Das kann nicht dein Ernst sein, Phil! Du
genehmigst mir etwas ?«
    »Ja.« Als er antwortete, sah er
sie nicht an, sondern das Bild. »Es hat damit zu tun. Mit dieser Sonne. In
diesem Bild ist etwas eingefangen, was nur wenigen Menschen, die dafür
prädestiniert sind, etwas bedeutet und in ihnen etwas weckt. Dieses Zimmer,
Eileen, ist ab sofort tabu für dich. Du wirst mich in der nächsten Zeit kaum
noch zu sehen bekommen. Ich werde mich ganz hierher zurückziehen .«
    Während er sprach, blickte sie ihn
von der Seite an.
    Sein Gesicht war wächsern und
reglos wie eine Maske, und er schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu
weilen.
    Seine Sprechweise ließ sie
frösteln.
    Verlor er den Verstand? Ging seine
Wesensänderung auf ein psychisches Leiden zurück, das nun, nach seiner unerwarteten
körperlichen Genesung, ausbrach?
    »Ich muß etwas herausfinden,
Eileen !«
    »Was willst du herausfinden, Phil ?«
    »Etwas über mein Leben, über meine
Vergangenheit. Es gibt etwas, das ich vergessen glaubte. Aber es steckt tief in
mir drin, war nur verschüttet… jene Nacht im Crowden-House…«
    »Von welcher Nacht redest du,
Phil? Und was hast du mit deinem Crowden-House zu tun ?«
    »Ich weiß es noch nicht, Eilen,
aber ich ahne es. Es ist… wunderbar. Für mich. Aber du mußt tun, was ich von
dir verlange. Es liegt in deinem eigenen Interesse zu tun, was ich von dir
erwarte. Es wäre zweifellos besser, wenn du in der nächsten Zeit ganz aus dem
Haus gehen würdest. Du wolltest doch schon immer deine Schwester Elisabeth in
Monmouth besuchen. Fahr zu ihr…«
    »Aber Phil. Ich kann dich doch
jetzt nicht allein lassen .«
    »Warum nicht?«
    »Du bist krank, Phil .«
    »Es geht mir gut, sonst hätte man
mich nicht entlassen… Meide dieses Zimmer, Eileen«, wies er sie nochmals darauf
hin. »Störe mich nie mehr, wenn nicht etwas Schreckliches passieren soll…«
     
    ●
     
    Das kurze, aber inhaltsschwere
Gespräch mit X-RAY-1 löste eine Kette von Aktivitäten aus.
    Larry Brent und Iwan Kunaritschew
verließen schon eine Stunde später die englische Metropole.
    Mit einer Linienmaschine wäre ein
solch schneller Aufbruch nicht möglich gewesen. Die weltweiten Kontakte des
geheimnisvollen Oberhauptes der PSA kamen wieder mal zum Tragen.
    Mit einer Maschine der Royal Air
Force wurden die beiden Freunde nach Irland zurückgeflogen. In Limerick landete
das Flugzeug. Ein Leihwagen stand bereit, der die beiden Agenten nach Traighli
brachte. Dort wechselten sie das Fahrzeug, und es wurde ihnen ein eigener
Mietwagen zur Verfügung gestellt. Larry konnte einen älteren VW für die Zeit
seines Aufenthaltes sein eigen nennen, Iwan Kunaritschew mußte sich mit einem
acht Jahre alten 2 CV, einer sogenannten häßlichen Ente zufriedengeben.
Die Verleihfirma in Traighli konnte ausnahmsweise, wie der Geschäftsführer
bedauernd erklärte, im Moment nicht mit moderneren Fahrzeugen aufwarten. Sie
waren alle vermietet.
    »Ich bin mit meinem Vehikel sehr
zufrieden«, ließ der Russe sich daraufhin vernehmen. »Da wir sowieso nur in

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