Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Mann.
    »Was ist los, James? Warum stehen
Sie da rum? Vergraben Sie den Sack irgendwo im Park …! Übrigens, es war jemand
hier, James. Haben Sie den Fremden im Park gesehen ?«
    »Nein, Mylady…« entgegnete der
Butler mit belegter Stimme. »Aber es muß wirklich jemand hier gewesen sein…«
    »Und woran erkennen Sie das ?« fragte sie beinahe hoffnungsvoll, daß mit ihrem Verstand
offensichtlich doch noch alles in Ordnung war und sie nicht schon Dinge sah,
die gar nicht vorhanden waren.
    »An der Katze, Mylady… einen
Moment lang dachte ich, Sie hätten… vielleicht… das tote Tier auf die Seite
geschoben… und…«
    »Aber James! Was reden Sie da?!
Wieso…«
    Sie sprach nicht weiter.
    Ihre Blicke wanderten von der
Stelle auf dem Boden, wo vor wenigen Minuten der Kadaver noch gelegen hatte, zu
dem schlaffen Sack, den der Butler in der Hand hielt. »James, haben Sie denn
nicht… ?«
    »Nein, Mylady. Die Katze ist
verschwunden…. jemand muß sie hier fortgenommen haben .«
     
    ●
     
    Ohne ein Wort zu sagen, lief sie
ums Haus herum. Eileen Hanton fühlte ihr Herz bis zum Hals schlagen. Was ging
hier vor? Sie hatte das Gefühl, ununterbrochen an der Nase herumgeführt und
beobachtet zu werden.
    Sie eilte ins Haus zurück. Selbst
die vertraute Umgebung kam ihr bedrückend und fremd vor. Es lag etwas in der
Luft, das sie nicht definieren konnte. Aber es war da, sie bildete sich es
nicht bloß ein…
    Sie war aufgeregt, ihr Atem flog.
    Sie klopfte an die Tür des Kaminzimmers.
    »Philip! Bist du wach ?« Sie wartete erst gar nicht eine Antwort ab, drückte die
Klinke herab und riß heftig daran, als sie merkte, daß die Tür nicht nachgab.
    Verschlossen!
    »Philip! Mein Gott… warum hast du
denn abgeschlossen? Was ist nur los mit dir? Warum verbarrikadierst du dich
derart? Laß mich herein, bitte…« Sie schlug mit den flachen Händen, dann wieder
mit Fäusten heftig dagegen. Im Zimmer dahinter rührte sich nichts.
    Ich muß den Zweitschlüssel holen,
schoß es ihr durch den Kopf. Und wenn das nicht funktionierte, würde sie
zusammen mit James die Tür mit Gewalt aufbrechen.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Hinter der Tür entstand ein
Geräusch. Der Sessel wurde verrückt. Dann näherten sich feste Schritte der Tür.
Von innen wurde der Schlüssel umgedreht. Unwillkürlich hielt Eileen Hanton den
Atem an. Plötzlich wurde die Tür geöffnet…
    »Phil?« Eileen Hantons Stimme
klang wie ein Hauch.
    »Natürlich, ich bin’s«, sagte der
Hausherr ein wenig unwirsch. »Warum veranstaltest du einen derartigen Lärm,
Eileen? Ich hatte doch extra darum gebeten, nicht gestört zu werden… ich wollte
meine Ruhe haben .«
    »Die habe ich dir gelassen,
solange ich es verantworten konnte, Phil…«
    »Verantworten ?« dehnte Philip Hanton das Wort. »Wovon redest du, Eileen ?«
    »Von all den Dingen, die hier
passiert sind, Phil .«
    »Was ist passiert, Eileen? Mein
Gott, du zitterst am ganzen Körper. Komm rein !« Er
nahm sie bei der Hand und führte sie ins Kaminzimmer, in dem die Stehlampe
neben dem Sessel brannte und die Scheite auf dem Rost knisterten. Im Sessel lag
ein aufgeschlagenes Buch, und über dem Sitzplatz hing das Bild mit…
    Das war es, woran sie sich sofort
störte.
    Das war nicht das Bild mit der
alten Burgruine.
    Im Rahmen hing ein neues
Ölgemälde.
    Über einer kraterübersäten,
düsteren Landschaft ging eine schwarze Sonne auf, die von einer fahlen,
krankhaft blassen Aura umgeben war, aus der lange Geisterarme wuchsen.
    »Phil !« flüsterte Eileen und vergaß, was sie ihm von der toten Katze und dem Fremden
hatte sagen wollen. »Wie kommst du zu diesem Bild? Wo ist das Burgmotiv ?«
    »Ich habe es herausgenommen,
Eileen«, sagte er abwesend, während sie das neue Gemälde eingehend studierte.
    »Phil!« Sie schüttelte den Kopf
und blickte ihren Mann fest an. »Die Burg war sehr alt und kostbar. Wo hast du
das Bild hingetan ?«
    »Aus dem Rahmen genommen und in
den Schrank gelegt.«
    »Und wie kommst du zu dieser…
Sonne?«
    »Ich habe sie mitgebracht .«
    »Aus dem Krankenhaus?«
    »Ja.«
    »Davon habe ich nichts gewußt,
Phil. Warum hast du mir nichts gesagt ?«
    »Ich wollte dich überraschen .«
    »Das ist dir auch gelungen. Aber
wie hast du es transportiert? Ich hätte es doch bemerken müssen ?«
    »Ein Bild ohne Rahmen läßt sich
gut zusammenrollen, Eileen. Ich hielt es unter dem Jackett verborgen…«
    »Ich verstehe diese
Geheimnistuerei nicht, Phil«, bemerkte sie kopfschüttelnd.

Weitere Kostenlose Bücher