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027 - Gefangener des Unsichtbaren

027 - Gefangener des Unsichtbaren

Titel: 027 - Gefangener des Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    Iwan Kunaritschew nickte. »Das ist
an sich der normale Zustand, Inspektor. Warum sollte es hier in Traighli anders
sein ?«
     
    ●
     
    Larry Brent nutzte die
Gelegenheit. Die Anwesenheit der jungen Irin gab ihm die Möglichkeit, über
Thorwald Erkundigungen einzuziehen. Sie war offensichtlich die letzte, mit der
er ausführlich gesprochen hatte.
    Sioban konnte ihre Nervosität
nicht verbergen. Sie gab zu, seit dem Vormittag in Traighli zu sein. Von der
Teestube am Marktplatz aus hatte sie ständig den weißen Porsche des Deutschen
im Auge behalten, weil sie immer noch hoffte, Thorwald würde sich sehen lassen.
    Larry und Iwan gaben sich als
Klaus Thorwalds Freunde zu erkennen, die überraschend in Irland auftauchten, um
ihn in seinem neuen Heim an den Klippen zu besuchen.
    »Es muß etwas passiert sein«,
sagte Sioban Coutrey leise. »Es ist doch nicht normal, daß er seinen Wagen am
verabredeten Treffpunkt abstellt und sich dann nicht mehr sehen läßt…«
    Sie gab das Gespräch, das Klaus
Thorwald mit ihr geführt hatte, sehr genau wieder. Der Name des
Antiquitätenhändlers John White fiel einige Male. Für Sioban gab es nicht den
geringsten Zweifel daran, daß Klaus Thorwald dort heute vormittag auf alle
Fälle hatte hingehen wollen. John White aber stritt jede Bekanntschaft mit
Thorwald ab.
    »Was hatten Sie für einen
Eindruck, als Mister White Ihnen das sagte, Sioban ?« fragte Larry Brent.
    Das Mädel sah ihn aus großen
dunklen Augen an. »Es hört sich merkwürdig an, wenn ich das hier jetzt sage…
vielleicht denken Sie, daß ich mir das alles nur einbilde…«
    »Nein, das tun wir gewiß nicht .«
    »Nun, Mister White schien… Angst
zu haben…« Auch ohne dieses Hinweises hätte Larry
Brent die Sache nicht auf sich beruhen lassen.
    Sioban Coutrey hatte sechs Stunden
Whites Laden nicht aus den Augen gelassen. Larry und Iwan gingen davon aus, daß
ihr Kollege Klaus Thorwald wie angekündigt den Antiquitätenhändler aufsuchte.
Hielt Klaus sich noch im Haus auf? War von dort aus der Hilferuf erfolgt, der
X-RAY-1 veranlaßt hatte, seine besten Männer auf einen anderen Fall anzusetzen,
als ursprünglich vorgesehen?
    Es war schon zuviel Zeit
vergangen, und die ganzen Umstände sprachen dafür, daß man früher etwas hätte
tun sollen.
    Doch man konnte Sioban Coutrey auf
keinen Fall einen Vorwurf machen, daß sie erst jetzt, mit beginnendem Abend,
die Polizei von ihren Befürchtungen unterrichtete.
    Die Wirtstochter selbst konnte
sich auch nicht mehr länger in Traighli aufhalten. Man erwartete sie längst zu
Hause. Bevor sie ging, fiel ihr ein, daß es noch etwas gab, das sie vergessen
hatte zu erwähnen.
    »John White schließt seinen Laden
laut Anschlag normalerweise um siebzehn Uhr. Heute schon um sechzehn Uhr… ich
weiß nicht, ob diese Beobachtung von Bedeutung ist. Ich werde einfach das
Gefühl nicht los, daß Klaus sich in seinem Haus befindet…«
    »Aber wenn Sie das denken, muß es
doch auch einen Grund dafür geben ?« Diese Frage
richtete Larry an sie, als sie sich bereits auf dem Weg in die Innenstadt
befanden.
    »Ja, den gibt es auch«, man merkte
ihr an, daß sie sich einen Ruck geben mußte, dies zu sagen. »Ich habe noch
nicht alles gesagt. Bei der Polizei kam es mir komisch vor. Aber Ihnen beiden
als Klaus Freunden, kann ich es wohl sagen. Ich fürchte, sein Verschwinden
hängt mit einem Bild zusammen, das er dort zu erwerben hoffte. Es handelte sich
angeblich um ein Gemälde aus dem verhexten Haus der Crowdens…«
    Sioban Coutrey ahnte in diesen
Sekunden nicht, daß sie mit dieser Bemerkung einen empfindlichen Nerv bei ihren
Beifahrern traf.
    Larry und Iwan zeigten sich
überrascht und neugierig, gaben aber mit keinem unnötigen Wort zu erkennen, daß
das Crowden-House ihnen zumindest dem Namen nach ein Begriff war.
    »Wer Neugier für das Haus oder für
Gegenstände zeigt, die sich einst darin befanden, der muß mit seltsamen
Vorkommnissen, mit Schicksalsschlägen, Unglücksfällen oder gar dem Tod
rechnen«, flüsterte sie abwesend, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. »Ich
weiß, daß ein solches Gerede komisch, wenn nicht gar lächerlich in Ihren Ohren
klingt. Ich fürchte, Klaus hat mir nicht die ganze Wahrheit gesagt, als wir von
dem Crowden-House sprachen. Er hat bestimmt schon mal einen Blick
hineingeworfen oder sich vielleicht ganz und gar länger darin aufgehalten.
Neugier ist stets eine starke Triebfeder. Hoffentlich hat er nicht etwas
geweckt. Aus Unwissenheit

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