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027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre

Titel: 027 - Im Tempel der schwarzen Chimäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Untier starrte mich mit seinen blau leuchtenden Augen durchdringend an. Der Wolf knurrte mit zurückgezogenen Lefzen und gebleckten Fangzähnen, der Löwe brüllte so laut, daß mein Brustkorb vibrierte.
    Ein fürchterlicher Gestank nahm mir den Atem. Die Chimäre schnellte sich ab. Groß und kräftig war sie. Ich sprang zurück, fiel auf die bleichen Knochen der vielen Opfer.
    Instinktiv schlug ich mit der Streitaxt zu. Die Klinge traf jedoch nur mit der Breitseite. Das Untier zuckte wie unter einem heftigen Stromstoß zusammen und stieß ein wütendes Gebrüll aus.
    Ich sprang auf und griff die Chimäre an. Sie hieb mit ihren gewaltigen Krallenpranken nach mir. Gleichzeitig schlug ich mit der Axt zu und traf die Schulter des schwarzen Pfropfbastards.
    Der Wolfsschädel heulte auf. Schwarzes Dämonenblut sprudelte aus der Wunde, die ich dem Monster geschlagen hatte. Die Chimäre zog sich zurück. Der Wolf leckte über die Verletzung, während mir der Löwenschädel gelblichen Geifer entgegenspie.
    Meine Chance lag in weiteren mutigen Attacken. Die schwarze Chimäre durfte nicht die Möglichkeit haben, sich zu erholen.
    Als ich mich ihr entgegenkatapultierte, wich sie zur Seite aus, und dann traf mich ein fürchterlicher Hieb, mit dem ich unmöglich rechnen konnte. Der Schlag schleuderte mich gegen die Wand der Todesgrube. Ich sackte benommen zusammen.
    So schnell konnte sich das Blatt wenden.
    Jetzt war die Chimäre wieder obenauf.
    Ich quälte mich hoch und hackte mit der Axt zu. Es war mir egal, wo ich die Bestie traf, Hauptsache ich konnte verhindern, daß sie mich tötete. Die Schneide der Streitaxt hieb in die Brust des Scheusals. Die Bestie sackte zusammen, blieb mit zuckenden Flanken einen Moment liegen, schnellte dann aber wieder hoch und warf sich mir erneut entgegen.
    Wieder verteidigte ich mich mit der magischen Streitaxt, nachdem ich einen weiten Satz nach links gemacht hatte, und diesmal traf ich den knurrenden Wolfsschädel. Mein Hieb spaltete ihn. Der Kampf war kräfteraubend. Ich mußte zusehen, die schwarze Chimäre so rasch wie möglich zu vernichten, um nicht vorzeitig schlappzumachen.
    Wieviel Kraft besaß eigentlich dieses Ungeheuer noch?
    Es stand nicht mehr sicher auf den Beinen. Dennoch griff es mich erneut an. Ich wehrte die Attacken mit der Axt ab, verlor das Gleichgewicht und stürzte.
    Diese Gelegenheit ließ sich die schwarze Chimäre nicht entgehen.
    Ein wilder Sprung. Ich hatte die Bestie über mir. Sie riß das schreckliche Maul weit auf und wollte mich mit einem Biß töten.
    Aus! schoß es mir durch den Kopf. Jetzt bist du verloren!
    Das Chimärenmaul zuckte herab.
    Da tauchte oben am Rand der Todesgrube Pater Severin auf. Er sah, in was für einer brenzligen Lage ich mich befand und handelte unverzüglich. Etwas Blitzendes flog durch die Luft.
    Das Kruzifix des Priesters!
    Es traf den Löwenschädel der Chimäre. Das Ungeheuer brüllte, daß die Wände wackelten. Wie vom Blitz gefällt fiel die Bestie neben mir auf die Gebeine. Das Kruzifix des Priesters hatte das Tier stark geschwächt. Es durfte nicht zu neuen Kräften kommen. Ich erhob mich.
    Die schwarze Chimäre schlug mit ihren Pranken nach mir, ich wich aus und hieb mit der Streitaxt zu.
    Als ich das Zentrum – die schwarze Seele des Monsters – traf, gab es einen dumpfen Knall, und dann brach der Leib des Untiers auseinander und löste sich auf.
    In Schweiß gebadet stand ich da und konnte es fast nicht glauben, daß ich mit diesem gefährlichen Scheusal fertiggeworden war.
    Zwischen den Knochen schimmerte mir Pater Severins Kruzifix entgegen. Ich holte es mir und steckte es ein. Dann eilte ich zu Ragu und schnitt ihre Fesseln durch.
    »Tony!« seufzte sie zitternd. »Ich dachte vorhin, es wäre aus mit uns beiden.«
    Ich lächelte matt. »Soll ich ehrlich sein? Ich dachte es auch.«
    Pater Severin hielt seinen Stock in die Todesgrube. Ragu ergriff ihn. Der Priester zog sie nach oben, dann kam der Stock wieder, und ich verließ den Zwinger ebenfalls.
    Thoran hatte den Tempel mittlerweile verlassen. Ugar und Scarpatt schleppten sich zu uns. Ich sah Mr. Silver gegen mehrere Markiasen kämpfen. Er setzte alles gegen sie ein, was er hatte. Mit Feuerblicken und Magieschlägen setzte er ihnen zu, doch diejenigen, die imstande waren, weiterzukämpfen, verhinderten verbissen, daß er Thoran folgte.
    Mit einer starken Magieattacke schaltete er weitere Gegner aus.
    Dann kam er zu uns. Er keuchte, er fühlte, daß Thoran irgendeinen

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