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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder salonfähig.
    Inzwischen trat Teri ins Freie. Zamorra stand neben dem weißen Cadillac. Teri winkte ihm erfreut zu, fragte sich, wo Nicole wohl steckte und mußte an ihrem Diplomat vorbei, weil der direkt neben der Hauswand zwischen ihr und Zamorra stand.
    Als sie neben dem Wagen war, hörte sie ein dezentes Knacken, als wenn eine Schaltung betätigt wurde. Aber niemand befand sich im Diplomat, der etwas schalten konnte. Außerdem kam das Geräusch von vorn, unter der Motorhaube her, wo erst recht kein Schalter war.
    Ein sechster Sinn warnte Teri. Gefahr!
    Aber da verwandelte sich der Wagen bereits in einen aufbrüllenden Feuerball.
    ***
    Fenrir lauschte nach fremden Gedanken! Aber so sehr er sich bemühte, konnte er diese Gedanken nicht erfassen. Da war nur ein Gehirn, das abgeschirmt wurde.
    Zamorra und Nicole waren es auf keinen Fall. Die waren zwar auch magisch abgeschirmt, aber auf andere Weise. Dies hier war anders, und es bedeutete, daß der Nicht-Denker genau wußte, daß ein Telepath in seiner Nähe war! Das hieß aber, daß er nichts Gutes Vorhaben konnte…
    Das alarmierte den Wolf.
    Er nahm den Hinterausgang. Kurz tastete er nach Zamorra und Nicole, fand aber seltsamerweise nur Zamorra. Er sprang hoch, drückte mit dem Gewicht der Vorderpfoten auf die Türklinke und stieß sie nach außen auf. Er trat in den Hinterhof hinaus und lauschte innerlich nach allen Richtungen. Aber plötzlich konnte er den Denker, der seine bösen Gedanken nicht preisgeben wollte, nicht mehr erkennen.
    Der hatte sich schon entfernt!
    Seine Ausstrahlung verlor sich im »Hintergrundrauschen« der anderen Gehirne im Dorf. Das Besondere, was Fenrir durch seine Nähe aufgefallen war, war fort.
    Dennoch wandte der Wolf sich in die vorher angepeilte Richtung. Dazu mußte er auf ein Nachbargrundstück. Der niedrige Zaun war für den großen Wolf kein Hindernis, aber trotzdem bewegte er sich mit äußerster Vorsicht. Wölfen wurde hier mißtraut, und Fenrir wollte nicht das Risiko eingehen, daß sich plötzlich ein Gewehrlauf aus einem Fenster schob und ihm eine Silberkugel ins Fell blies. Auch wenn er kein Werwolf war, konnte der Schuß ihn umbringen, wenn er richtig traf.
    Der Garten hinter dem Nachbargrundstück war eine große Wiese mit hohem Gras. Weiter hinten hatte jemand einen biologischen Naturgarten angelegt - vielleicht war er aber auch nur zu faul, Unkraut zu jäten. Aber das interessierte den Wolf nur am Rande. Er sah Nicole.
    Sie lag direkt neben der Hauswand im Gras!
    Fenrir stellte sich auf sie ein und erkannte, daß sie noch lebte. Dicht an der Wand preßte er sich entlang, bis er bei ihr war. Er schnupperte. Aber er nahm keine fremde Witterung auf. Er sah auch keine Spur, die Nicoles Gegner hinterlassen hatte. Er mußte geflogen sein.
    Fenrir beschnupperte Nicole. Er sah einen Bogen Papier, auf den jemand mit krakeliger verstellter Handschrift etwas geschrieben hatte. Fenrir konnte lesen, aber kein Spanisch.
    Gerade wollte er nach vorn stürmen, um Zamorra zu alarmieren, als er das Dröhnen einer Explosion vernahm…
    ***
    Zamorra ließ sich fallen, als der Diplomat sich in eine winzige künstliche Sonne verwandelte, die ihre Helligkeit und Hitze blitzartig in alle Richtungen verstrahlte. Entsetzen packte ihn. Teri! Das war ein Bombenanschlag auf die Druidin…
    Langsam erhob Zamorra sich wieder. Er wunderte sich ein wenig, daß er nichts abbekommen hatte, der Cadillac auch nicht, obwohl er nahe dran stand. Der Diplomat war auch nicht völlig zerlegt worden. Die Scheiben waren zerklirrt, die Motorhaube lag schräg neben dem Fahrzeug, und die Reifen waren platt. Dafür aber hatte sich der Wagen in eine Flammenhölle verwandelt.
    Von Teri war keine Spur zu sehen!
    Sie lag auch nicht neben dem Fahrzeug am Boden in den Flammen!
    Aber in der Bodega waren die Fensterscheiben unten zerklirrt, und gleich würde noch mehr zerklirren, wenn der Benzintank des Diplomat in die Luft flog. Zamorra sprang in den Cadillac, drückte auf den Startknopf, warf den Rückwärtsgang hinein und drosch den Wagen ein Dutzend Meter zurück. Dann stieg er wieder aus.
    Plötzlich war der Teufel los. Men schen stürmten aus den Häusern, Männer wie Frauen. Die Kinder wurden zurückgeschickt. Einige der Männer hielten Waffen aller Art in den Händen, und der Wirt selbst stürmte mit geballten Fäusten ins Freie.
    Der explodierende Wagen hatte Wecker gespielt und die Siesta schlagartig beendet.
    »Weg da!« schrie Zamorra dem Wirt zu. »Der

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