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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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des Alkalden.
    Dann aber lachte Mendez spöttisch auf. »Und wie wollen Sie das herausfinden?«
    »Oh, da lassen Sie mich nur machen«, sagte Zamorra. »Ich habe schon eine Idee…«
    Später, als sie zur Bodega zurückkehrten, fragte Nicole leise: »Was hast du für eine Idee? Du wolltest vor seinen Ohren nicht sprechen?«
    »Die bisherigen Werwolfjäger haben alle einen Fehler gemacht«, sagte Zamorra. »Sie haben sich von der Alten die Stelle Vorhersagen lassen, an der der Werwolf auftaucht. Dort lauerten sie ihm auf. Das war ihr Pech. Wir werden es anders machen. Der Werwolf unterliegt dem Zwang, töten zu müssen. Aber beim nächsten Mal wird er sein Opfer nicht an der prophezeiten Stelle finden - wenn wir die Vorhersage mal in Werwolfs Richtung umdrehen. Diesmal bestimmen wir die Stelle des Auftauchens, weil er uns suchen muß. Und dann haben wir Heimspiel.« Er grinste.
    Das Grinsen verging ihm, als sie sein Zimmer betraten. Wie schon vorher Teris Sachen, waren auch jetzt die Koffer durchwühlt worden. Auch der des Professors. Und zwar gründlich.
    Und ihre Waffen, die Spezialausrüstung, die Zamorra mitgebracht hatte - war verschwunden…
    ***
    Auf einem Tisch in einem dunklen Raum lagen die geraubten Gegenstände: ein kostbar verziertes Schwert, dessen magische Ausstrahlung von den Sinnen des Diebes deutlich gespürt werden konnte. Ein seltsamer, geschnitzter Stab mit magischen Runen, den der Dieb sofort dem Ju-Ju-Zauber zugehörig erkannte. Und zwei seltsam geformte Pistolen, die keine Kugeln verschossen. Der Dieb konnte mit diesen Waffen nicht viel anfangen. Er hütete sich aber, davor, sie zu erproben.
    Seine Hand strich noch einmal über die geraubten Waffen. Dann verließ der Dieb den Ram, in dem nur durch ein winziges Fensterchen Licht fiel und ein gitterförmiges Schattenmuster an die gegenüberliegende Wand warf. Eine schwere Eisentür fiel mit sattem Kläcken ins Schloß, und ein komplizierter Schlüssel wurde in einem Sicherheitsschloß gedreht. Dann verhallten Schritte…
    ***
    Fenrir hatte nicht allein vor, sich das Dorf näher anzusehen - danach stand ihm weniger der Sinn. Wenn er die Einwohner einer Prüfung hätte unterziehen wollen, wäre es ihm nicht sonderlich schwer gefallen, seine telepathischen Fähigkeiten spielen zu lassen und die Gedanken der Menschen der Reihe nach zu durchforsten.
    In Wirklichkeit wollte Fenrir sich um die Alte kümmern.
    Das konnte und wollte er nur allein machen. Hätte er das den anderen aber erzählt, sie hätten ihn nicht allein gehen lassen, denn aus Teris Bericht hatten sie eine Ahnung davon bekommen, wie gefährlich diese Alte war.
    Fenrir wollte sie still und heimlich unter die Lupe nehmen. Er hegte einen Verdacht, und den wollte er bestätigt bekommen.
    Er schlich sich seitwärts aus dem Dorf und beschrieb einen weiten Bogen um die angrenzenden Gärten und Felder, bis er sich von der anderen Seite wieder näherte. Das kleine Haus, in dem die Alte wohnte, lag jetzt dicht vor ihm.
    Fenrir bemühte sich, an gar nichts zu denken und sich abzuschirmen. Damals, als er sich ins Château Montagne einschlich, um als Doppelagent an der Seite des Montagne für Zamorra tätig zu werden, hatte Merlin ihm eine Art Gedankensperre verpaßt, die über die Abschirmung hinaus noch eine Primitiv-Wolf-Dumm-Schein-Identität vorgaukelte. Wer also immer Fenrirs Gedanken zu durchforschen versuchte, fand einen wilden Wolf und sonst nichts.
    Fenrir wußte nicht, ob dieser Bewußtseinsspiegel noch bestand, aber er hoffte es. Denn wenn, so würde die Alte kaum bemerken, wer sich ihr da wirklich näherte. Sie rechnete mit einem telepathischen, hochintelligenten Wolf, nicht aber mit einem primitiven Instinkt-Tier.
    Fenrir selbst konnte ungehindert lauschen.
    Aber er kam auch seinerseits bei der Alten nicht durch. Sie war verblüffend abgeschirmt.
    Der Wolf näherte sich dem Haus und stellte sich vorsichtig an der Rückseite auf, um einen Blick durch eines der Fenster zu werfen. Weil es drinnen ziemlich dunkel war, konnte er nur wenig erkennen. Sofort ließ er sich wieder sinken und hoffte, daß er nicht von einem der Nachbarhäuser aus beobachtet wurde. Die Zeit der Siesta war vorbei, die Dorfbewohner wieder wach und arbeitsam.
    Da er nichts hatte erkennen können, versuchte er den Aufenthaltsort der Alten telepathisch zu erkunden. Er nahm einen verwaschenen Eindruck vom vorderen Zimmer wahr, in der Diele, von der aus man sofort vorn auf die Straße gelangte. Aber es gab noch einen

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