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0270 - Mordnacht der Wölfe

0270 - Mordnacht der Wölfe

Titel: 0270 - Mordnacht der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hintereingang. Fenrir öffnete ihn geschickt und stand in einem kurzen Stück Flur mit Treppe, die sowohl nach oben als auch in den Keller führte. Die Türen zu den Zimmern und zur großen Diele waren verschlossen.
    Fenrir huschte die Treppe hinauf. Die einzige obere Tür war nur angelehnt, und der Wolf schob sich in den angrenzenden Raum. Es war der ausgebaute Dachboden. Überall standen Regale und niedrige Tische. Hier gab es Bücher und Schriftrollen… Fenrir fragte sich, was die Alte damit anfing. Sie war doch blind!
    Und auch verschiedene andere Dinge waren da. Töpfe und Tiegel mit seltsamen Inhalten. Fenrir begriff, daß er hier in einer Art Hexenküche stand. Aber war die Alte denn wirklich eine Hexe? Er konnte und wollte es immer noch nicht glauben. Zu einer Hexe fehlten ihr verschiedene Dinge. Sicher, sie arbeitete mit Magie, aber…
    Es gab keine Anzeichen dafür, daß sie mit dem Werwolf zu tun hatte.
    Fenrir hätte sie sonst mit untrüglicher Sicherheit entdeckt. Wenn eine Zauberin jemanden zum Werwolf machte, brauchte sie bestimmte Dinge, und die gab es hier nicht. Es sei denn, sie befänden sich in einem der unteren Räume oder im Keller.
    Fenrir huschte die Treppe wieder lautlos hinunter. Er zögerte. Sollte er es riskieren, eine der beiden kleinen Zimmertüren zu öffnen? Wahrscheinlich war das eine der Schlafraum der Alten, das andere wohl die Küche oder das Bad.
    Wenn ich schon mal hier bin… dachte Fenrir grimmig und beschloß, nichts auszulassen. Er stellte sich wieder hoch, drückte auf die Klinke und sprang zurück. Das Türschloß glitt auf. Fenrir schob die Pfote hinter die Tür und zog sie geschickt auf. Dann glitt er in den Raum.
    Es war tatsächlich ein Schlafgemach.
    Und nichts warnte den Wolf, als sich direkt neben der Tür plötzlich eine große Gestalt aufrichtete. Etwas pfiff durch die Luft, und bevor Fenrir merkte, daß er gemeint war, schlug etwas dumpf auf seinen Wolfsschädel und löschte sein Bewußtsein aus.
    ***
    »Teufel auch«, murmelte Nicole. »Jetzt stecken wir drin, in der Tinte. Was nun?«
    Zamorra dachte praktischer. »Wo ist Constanca abgeblieben?«
    Nicole warf einen Blick von ihm zu Teri. »Meinst du, daß sie… die Waffen geklaut hat? Schwert Gwaiyur, Ju-Ju-Stab und die Kombipistolen?«
    Auch Zamorra sah jetzt die Druidin an.
    Teri zuckte mit den schmalen Schultern. »Kaum anzunehmen«, sagte sie. »Constanca müßte schon reichlich dämlich sein. Jeder kann sich an den zehn Fingern abzählen, daß der Verdacht zuerst auf sie fiele…«
    »Vielleicht aber denkt sie, daß sie zu verdächtig ist, um überhaupt verdächtig zu sein«, überlegte Nicole kriminalistisch. »Und bist du nicht bei der Verteidigung etwas befangen?«
    »Erlaube mal«, sagte Teri abweisend. »Zwischen Constanca und mir war… ein kleiner Rausch. Der ist jetzt verflogen. Wir mußten uns haben, aber ich glaube kaum, daß sich das Spielchen wiederholt. Ebensowenig aber glaube ich, daß sie die Waffen genommen hat. Zamorra, hast du wenigstens dein Amulett?«
    »Alles am Mann«, bestätigte der Parapsychologe. »Fragt sich nur, ob es sich einsetzen läßt. Seit Leonardo damit spielte, muß ich es zu jeder Aktion förmlich zwingen. Es reagiert völlig anders als früher…«
    »Wir können uns also nicht darauf verlassen«, faßte Teri zusammen. »Was nun?«
    »Wen hast du im Verdacht?« fragte Zamorra seinerseits.
    »Ferreira«, gestand die Druidin. »Er dürfte auch meine Packtasche durchwühlt haben. Wir sollten ihn uns also zunächst einmal vornehmen.«
    »Oder Mendez…«, wandte Nicole ein, unterbrach sich dann aber selbst: »Quatsch, mit dem waren wir ja zusammen. Ich meinte Julio.«
    »Ich werde mal meine geistigen Fühler ausstrecken, -sowohl Ferreira als auch Julio suchen und gedanklich überprüfen«, verkündete Teri. »Gebt mir ein paar Minuten Zeit und Ruhe.« Sie suchte ihr Zimmer auf und streckte sich auf ihrem Bett aus, um sich zu entspannen. Dann versuchte sie sich an Ferreiras Gedankenmuster zu erinnern und begann nach dem Wirt zu suchen.
    Aber sie hatte ihn noch nicht entdeckt, als etwas anderes geschah.
    Etwas Fremdes überlappte Teris Bewußtsein und breitete sich blitzschnell in ihr aus! Eine fremde Macht, die mindestens so stark war wie die Druidin selbst…
    ***
    »Hast du immer noch keine Idee?« fragte Nicole.
    Zamorra grinste. »Ich habe schon lange eine Idee, aber mich fragt ja keiner danach. Wir machen einfach weiter, wie ursprünglich geplant.«
    »Auch ohne die

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