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0270 - Ultimatum an Unbekannt

Titel: 0270 - Ultimatum an Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Marshall.
    John wiegte unentschlossen den Kopf.
    „Wenn ich ganz ehrlich sein soll, Sir...!"
    „Das sollen Sie!"
    „Jawohl, Sir. Es ist uns nicht perfekt gelungen. Wir stoßen bei intensiveren Tastversuchen auf Hindernisse Immerhin haben wir ihn zwingen können, einen Teil seines Wissens auszuplaudern."
    „Das genügt, vorausgesetzt, die ermittelten Daten sind richtig. Könnte es nicht sein, daß Sie eine falsche Leitung angezapft haben? Sie verstehen, was ich damit sagen will?"
    „Jawohl, Sir. Die Angaben sind wahrheitsgetreu. Er meint das Wega-System."
    „Und - und dieser Ferntransmitter, mit dem man unter Umgehung der Justierungsstation von Kahalo in den Transportschub des Sonnensechsecks einsteigen kann - ist er tatsächlich in dem Stützpunkt vorhanden?" fragte Perry zögernd weiter.
    In Marshalls schmalem Gesicht zuckte kein Muskel. Frasbur vergaß für eine Sekunde seine Rolle und lauschte mit angehaltenem Atem. Kasom grinste schon wieder.
    „Mit hundertprozentiger Sicherheit, Sir."
    „Hmm! Könnten Sie vielleicht noch etwas über die Versorgungslage auf Wega VI erfahren? Ich hatte nichts dagegen, wenn wir größere Nahrungsmitteldepots finden würden."
    „Wir wollen es versuchen."
    „Tun Sie das."
    Rhodan richtete sich aus seiner gebeugten Haltung auf, und ich trat näher. Ich war nicht so zurückhaltend wie der Chef des Solaren Imperiums, sondern kniff Frasbur so kräftig in die Wangen, daß ein normaler Mensch wenigstens aufgestöhnt hätte.
    Der Tefroder unterdrückte den Schmerz. Ich hob seine Lider an und sah in zwei Augen, die sich plötzlich verdrehten.
    „Paralysiert", sagte ich vor mich hin. „Worauf warten wir eigentlich noch?"
    „Seien Sie doch nicht so grob, Lordadmiral", rief mir der Chefarzt zu.
    Ich winkte ab.
    „Er spürt es nicht. Mr. Marshall ich interessiere mich weniger für den Ferntransmitter als für die Bewaffnung dieses Stützpunktes. Versuchen Sie unter allen Umständen, darüber etwas zu erfahren. Es sollte mich wundern, wenn man keine Abwehrwaffen besäße. Ich möchte wissen, wie stark die Raumabwehr ist."
    Ich zwickte Frasbur ins Ohr und ging in die Mitte des Zimmers zurück. Da meinte Melbar Kasom: „Wenn Sie keinen Erfolg haben, Marshall, sollten Sie ihn aufwecken und ihn mir zum Verhör überlassen."
    Er zeigte dem vorsichtig blinzelnden Zeitagenten seine riesigen Fäuste.
    Wir hatten genug getan. Ich hatte Frasbur noch einen Köder hingeworfen, den er beachten würde.
    Vielleicht wäre er argwöhnisch geworden, wenn niemand nach der Abwehr gefragt hätte. Als logisch denkender Mann mußte er meine Bedenken akzeptieren. Sie waren für einen erfahrenen Raumoffizier eigentlich typisch.
    Wir verließen die Spezialzelle der psychiatrischen Station. Die Doppeltüren glitten in die Magnetschlösser.
    Als uns Frasbur nicht mehr hören konnte, hatte ich einen langen Blick von Rhodan zu erdulden.
    „Habe ich dir schon einmal gesagt, daß ich dich nicht zum Gegner haben möchte?"
    „Soll das heißen, daß du nach einem ausgiebigen Schlaf anderer Auffassung geworden bist?"
    „Schlaf? Herr, ich habe gearbeitet."
    „Das sagen große Staatsmänner immer", brummte Kasom laut genug, daß man es hören konnte.
    Rhodan schmunzelte. Solche Bemerkungen nahm er niemals übel.
    „Anderer Auffassung noch nicht, aber ich habe darüber nachgedacht. Es ist tatsächlich unbedeutend, in welcher Zeitepoche wir uns aufhalten. Eine entscheidende Frage muß jedoch noch vorher geklärt werden. Ich will nicht unbelehrbar erscheinen, Arkonide, aber ich will sichergehen."
    Ich lachte. Er wurde etwas verlegen. Wahrscheinlich erinnerte er sich an seine schroffe Ablehnung.
    Wir sahen taktvoll darüber hinweg. Der kleine Lemy Danger strahlte den Terraner so offenkundig an, daß Rhodan errötete. Er wußte, daß man ihn liebte; nur konnten normale Terraner ihre Gefühle nicht so unmißverständlich zeigen wie der Siganese. Männer wie Kasom, Cart Rudo, Don Redhorse, Brent Huise und wie sie alle hießen, verrieten ihre Achtung und Zuneigung in anderer Art.
    Rhodan ging schnell davon.
    Wir trafen uns wieder im kleinen Konferenzraum auf dem Äquatordeck. Marshall und Gucky erschienen diesmal nicht. Sie waren bei Frasbur geblieben, um so zu tun, als würden sie das Verhör fortsetzen.
    Icho Tolot ergriff diesmal die Initiative. Niemand fragte, warum er es tat. Es war klar daß der Haluter mit einer abgeschlossenen mathelogischen Auswertung gekommen war.
    „Sir - was meinten Sie mit der entscheidenden

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