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0271 - Die Welt der Körperlosen

Titel: 0271 - Die Welt der Körperlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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während ein Tankan nach dem anderen von Wolken umhüllt wurde und entmaterialisierte.
    Sein Herz schlug bis zum Hals, als eine Wolke sich langsam auf ihn senkte.
    Woher sollte er wissen, daß diese rätselhaften Intelligenzen nichts Böses gegen ihn im Schilde führten? Durfte er sich ihnen blindlings anvertrauen? Doch bevor er den Gedanken hatte zu Ende denken können, stand er zwischen flechtenbewachsenen Steinblöcken und blickte auf erhobene Strahlgewehre, in deren Feldmündungen todbringende Energie glomm.
    Unwillkürlich verkrampften sich seine Bauchmuskeln.
    Da senkten sich die Waffen und eine ohrenbetäubende Stimme rief: „Bei der Sonne Kreit! Das ist der Lordadmiral!"
    Die Gestalt des Ertrusers flog über die dicht beisammenstehenden Männer des Landekommandos hinweg und landete vor Atlans Füßen. Eine gewaltige Pranke packte die Hand des Arkoniden und wollte sie schier zerquetschen.
    „Aufhören, Kasom!" rief Atlan. „Aufhören! Oder ich streiche Sie von der Verpflegungsliste!"
    Melbar Kasom ließ die Hand los und trat erschrocken zurück.
    „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Sir...!"
    Atlan winkte ab. Er wartete, bis John Marshall herangekommen war. Die Raumsoldaten hatten inzwischen begriffen, daß das Auftauchen so vieler Echsen keine Gefahr mehr bedeutete, da der Arkonide fast gleichzeitig mit den Tankan eingetroffen war.
    „Wie ich sehe, sind Sie nicht bis ganz zu CREST gekommen", sagte Marshall lächelnd.
    „Wahrscheinlich hätte ich mit dem Schiff weniger ausrichten können als so", entgegnete Atlan.
    Er erklärte dem Telepathen die veränderte Lage. Doch er hörte nur mit halbem Ohr zu. Offenbar empfing er nebenbei eine telepathische Botschaft.
    Als Atlan geendet hatte, sagte er zögernd: „Die Tankan und die Geisterwolken scheinen in einer Art Symbiose zu leben. Ich bin mir nur noch nicht klar darüber, welche Rolle die Echsen dabei spielen. Was könnten sie parapsychisch begabten Supergehirnen schon bieten, das diese sich nicht auch anders zu beschaffen wüßten?"
    „Supergehirne?" fragte der Arkonide verblüfft. „Meinen Sie etwa, die Geisterwolken wären..."
    „... Gehirne, bei denen die einzelnen Nervenzellen lediglich viel lockerer gepackt sind als beim Menschen, Es sollte mich nicht wundern, wenn unsere Wissenschaftler feststellten, daß die Geisterwolken bei gleicher Packungsdichte nicht größer wären als menschliche Gehirne. Aber fragen Sie mich bitte nicht, wie ein Gehirn ohne Körper leben kann. Die Tankan wissen es nicht, und auch ich vermag mir das nicht vorzustellen."
    Atlan faßte sich wieder.
    „Eigentlich ist es dumm von uns, jedesmal neu zu erschrecken, wenn wir uns mit einer absonderlichen Lebensform konfrontiert sehen. Man sollte meinen, wir hätten schon genug erlebt, um gegen Überraschungen gefeit zu sein. Aber es ist anscheinend ein Gesetz, dem man nicht entrinnen kann." Er räusperte sich verlegen; als er das Drängen in Kasoms Blick bemerkte. Der Ertruser schien nicht gewillt zu sein, sich philosophische Hypothesen anzuhören, während der Großadministrator in Gefahr schwebte. Er selbst war sonst ein praktisch veranlagter Mensch und schätzte nutzloses Theorisieren kaum. Pigell schien ihn verwandelt zu haben.
    „Wir müssen geduldig sein, Kasom. - Marshall, wissen Sie, wie weit die Echsen mit ihrer Konferenz gekommen sind?"
    Der Telepath nickte.
    „Diejenigen, die mit Ihnen kamen, verhören den verwundeten Tankan. Sie lassen sich von ihm genau beschreiben, wie es zur Tötung ihrer Artgenossen kam."
    „Hoffentlich schwindelt er nicht!" knurrte Melbar Kasom.
    John Marshall lächelte nachsichtig.
    „Sie schließen schon wieder einmal von sich auf andere, Dicker. Ich wollte, alle Menschen wären Telepathen. Dann gäbe es nämlich auch bei uns keine Lüge. Vielleicht wären wir dann alle viel friedlicher, weil niemand Geheimnisse vor dem anderen hat und niemand glauben müßte, der andere verberge etwas vor ihm."
    Unwillkürlich griff sich Kasom an die Brusttasche, wo er die Speckseite untergebracht hatte, die er als kleine Reserve betrachtete. Atlan sah es und lächelte sardonisch.
    Das Erscheinen des Tankan-Sprechers befreite den Ertruser von seiner Verlegenheit. Die Echse blieb dicht vor Atlan stehen und sagte: „Wir gehört und gesprochen. Wolken euch geschehen Unrecht. Wir Rhodan helfen. Bald Wolken uns kommen und holen. Dann großes Gericht."
    Impulsiv strich Atlan der Echse über das breite, harte Maul. Er hatte den Befehl gegeben, die Artgenossen

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