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0272 - Der Dämonenjäger

0272 - Der Dämonenjäger

Titel: 0272 - Der Dämonenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dort führte er seine magischen Experimente durch, kümmerte sich um Beschwörungen und bemalte den Boden mit geheimnisvollen Zeichen sowie Formeln, die Maria nicht verstand.
    Abgeschlossen hatte der Mann nicht. Er zog die Tür auf und nahm Maria mit in sein Reich.
    Die Frau glaubte, eine andere Welt betreten zu haben. War das hinter ihr liegende Zimmer schon mit einer seltsamen Atmosphäre gefüllt, so verdichtete sich dies in dem vor ihr liegenden Raum zu einem rätselhaften Flair, das aus dem Unsichtbaren hochgestiegen war und die Mauern durchdrang.
    Hier spürte der sensible Mensch, daß etwas geschah. Auch die Äußerlichkeiten paßten haargenau hinein.
    Da war die schwarz angestrichene Decke, auf der nur die hellen Flammenkreise der brennenden Kerzen abgemalt waren. Der Boden zeigte ein tiefes Rot. Ein Stehpult war noch vorhanden. In einer kleinen Mulde lagen bunte Kreidestücke. Mit ihnen war der Mittelpunkt und der eigentliche zentrale magische Kern des Raumes aufgezeichnet worden.
    Ein geheimnisvolles Fünfeck aus schwarzen Kreidestrichen, deren breite Linien glänzten, als wären sie mit Öl lackiert worden. Fünf Ecken besitzt ein Pentagramm, und diese geometrische Figur bildet oft die Basis des Magiers. Jede Seite besaß die Länge eines Menschen, und direkt neben die Striche hatte der Professor geheimnisvolle Zeichen und Formeln gemalt, deren Sinn nur er selbst kannte, nicht aber Maria.
    Seltsamerweise war die Farbe innerhalb des Fünfecks nicht mehr zu sehen. Das Rot des übrigen Bodens war einem stumpfen Grau gewichen. Eine Erklärung wußte die Frau nicht, sie wagte auch nicht, danach zu fragen.
    Der Professor hatte sie vorgehen lassen und schloß hinter ihr behutsam die Tür. Nur ein leises Geräusch war zu vernehmen, aber Maria kam sich eingeschlossen vor.
    Sie fröstelte.
    Das lag nicht nur an der Kühle, die innerhalb des Raumes herrschte, sondern auch an ihrem Zustand. Von innen her kroch ein beklemmendes Gefühl in ihr hoch, das Licht der zahlreichen Kerzen empfand sie ebenfalls als kalt, und in ihrem Widerschein wirkte das Gesicht des Professors seltsam bleich.
    »Du bleibst an der Tür stehen!« sagte er flüsternd zu seiner alten Freundin, lächelte knapp, sah Marias Nicken und schritt auf das Fünfeck in der Mitte des Raumes zu.
    In der Mitte dieser Figur blieb er stehen. Die Arme hatte er vor seine Brust gelegt, und er griff in die Tasche, um etwas hervorzuholen. Es war ein Zirkel.
    Er bestand aus dunklem Holz, ließ sich auseinanderschieben, und mit ihm zeichnete der Professor um seine eigene Gestalt einen Kreis auf den Boden.
    Maria Kugler wunderte sich, daß die Rundung rot schimmerte und den Ton von Menschenblut annahm. Als der Kreis geschlossen war, drückte sich Chandler wieder in die Höhe, nickte Maria zu und legte den Zirkel zur Seite.
    »Was geschieht jetzt?« hauchte die Frau.
    »Laß dich überraschen, meine Liebe«, erklärte der Mann mit einem rätselhaften Lächeln. »Ich bitte dich nur um eins. Schau mich an, und präge dir mein Aussehen genau ein!«
    »Ja, natürlich…«
    Chandler hob beide Hände. Er drehte die Flächen nach außen zu Maria hin. »Ich möchte dir noch sagen, liebe Freundin, daß du keine Angst zu haben brauchst. Dir kann nichts passieren, aber du wirst erleben, daß die alten Legenden nicht gelogen haben, sondern die reine Wahrheit sind.«
    Dies waren die vorerst letzten Worte, die der Mann verständlich für Maria von sich gegeben hatte, danach erklang zwar auch noch seine Stimme, jedoch verlor sie sich in einem für die Frau unverständlichen Gemurmel.
    Woher sollte sie auch wissen, daß dies magische Formeln waren, die über die Lippen des Gelehrten drangen.
    Aber sie sah die Wirkung!
    Hatte zuvor der Kreis nur an seinem äußeren Rand eine rote Farbe gezeigt, so wanderte diese nun nach innen und füllte die auf den Boden gezeichnete Kugel aus. Das Rot und das Grau gingen ineinander über, beide Farben vermischten sich und bildeten eine neue.
    Es war ein intensives Blau!
    Eigentlich ein fast normaler Vorgang, trotzdem war Maria Kugler beeindruckt. Die Frau stand vorgebeugt und hatte ihre Hände zu Fäusten geballt. Noch nie war sie so direkt mit der Magie des Professors konfrontiert worden. Bisher hatte ihr der Mann nur immer von seinen Forschungen berichtet, alles war für sie eine graue Theorie gewesen.
    Nun aber erlebte sie die ganze Szene mit. Ihr Blick tauchte förmlich ein in die magische Umwandlung, und sie spürte dabei, daß andere Kräfte aus

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