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0272 - Der Dämonenjäger

0272 - Der Dämonenjäger

Titel: 0272 - Der Dämonenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dingen, die weder sie noch andere Menschen begriffen. Vielleicht gab es ganz wenige Ausnahmen, die aber waren so dünn gesät, daß man sie nicht finden konnte.
    Nun war ihr klargeworden, daß sie am Beginn eines epochalen Ereignisses stand, und sie sollte die erste sein, die es sah und begriff.
    Kaum merkte sie die Erschütterung, die durch ihren Körper lief. Es war wie ein kurzer, heftiger Stoß, der ebenso rasch vorbeiging, wie er gekommen war. Danach war wieder alles ruhig, völlig normal und auch in Ordnung.
    Sie konnte sich keinen Reim auf diese Veränderung machen, wie sollte sie auch? Als sie die Erschütterung gespürt hatte, war das innerhalb des Schachts geschehen, was man vielleicht mit dem Begriff Zeitumwandlung beschreiben konnte.
    Seltsamerweise blieb die Burg verschont. Hier geschah nichts. Das Zimmer blieb normal, es stürzten keine Mauern ein, es kam auch zu keiner Veränderung.
    Alles blieb…
    Maria wartete weiter. Kein Laut drang aus dem Schacht. Das Licht gab ihr keine Botschaft, auch die Seiten des Pentagramms bewegten sich nicht mehr.
    Sie waren zu einer seltsamen Ruhe erstarrt und hatten dabei einen stumpfen, leicht grauen Farbton angenommen, als wären sie jeglicher magischer Kraft beraubt worden.
    Maria bekam wieder Furcht. Hatte sich der Professor vielleicht übernommen? War es ihm nicht gelungen das durchzuführen, was er wollte?
    Sie zuckte zusammen. Allein die Vorstellung machte ihr Angst, und plötzlich kam ihr die Burg wie ein mittelalterliches Gefängnis vor, so daß sie sich kurzentschlossen umdrehte und zur Tür lief. Maria wußte, daß diese nicht abgeschlossen worden war. Sie schlug ihre Hand auf die schwere Klinke, riß die Tür auf, taumelte in den Gang und lief ihn entlang, bis sie das Arbeitszimmer erreicht hatte.
    Dort rannte sie am Schreibtisch vorbei und riß die langen Vorhänge am Fenster zur Seite.
    Sie wollte nach draußen schauen.
    Maria preßte ihr Gesicht gegen die Scheibe. Auf ihrer Haut hatte sich ein Schweißfilm gebildet. Als sie mit der Stirn über die Scheibe fuhr, vermischten sich Schmutz und Schweiß zu einem regelrechten Schmier, doch darauf achtete sie nicht.
    Etwas anderes war viel schlimmer.
    Normalerweise konnte sie, wenn sie aus dem Fenster schaute, die Berge und Hügel der Umgebung erkennen. Davon sah sie diesmal nichts. Die Landschaft hatte sich völlig verändert, sie entdeckte zwar auch Bergbuckel, aber die sahen anders aus. Nicht mehr so abgerundet, sondern steiler, besaßen die Form von Kratern, und die Frau entdeckte sogar die dünnen Rauchsäulen, die über den Kuppen dieser Berge standen.
    Vulkane in Österreich?
    Maria begann zu zittern. Sie schluckte, ihr Mund öffnete sich, stoßweise drang der Atem über ihre Lippen, und sie zuckte zurück, als ein gewaltiger Schatten dicht an dem Fenster vorbeiflog.
    Ein Vogel!
    Doch wie groß!
    Der mußte mindestens die Spannweite eines Adlers gehabt haben, wenn nicht noch größer.
    Maria bebte vor Furcht. Die Angst steigerte sich noch mehr. Sie wollte es einfach nicht begreifen, daß die Magie so gewirkt hatte, wie der Professor es versprach.
    Die Frau konnte den Blick einfach nicht vom düsteren Himmel und den Konturen der Berge lösen. Und sie sah genau, wie der Vogel eine Schleife flog und zurückkehrte.
    Er rauschte heran. Fast glaubte sie, das Brausen der gewaltigen, dunklen Flügel zu hören, und jetzt sah sie auch, daß es kein normaler Vogel war, sondern ein Untier.
    Ein grauenvolles Fabelwesen, das sich der Burg näherte, die in der Vergangenheit als Relikt der Zukunft stand.
    Ein glühendes Augenpaar war direkt auf das Fenster gerichtet. Zwei rote kleine Kreise, die der Frau Angst machten, wobei sie glaubte, daß der unheimliche Vogel mit seinem langen Schnabel die Scheibe zertrümmern wollte, denn sein Flug führte ihn geradewegs auf das Fenster zu.
    Schreiend wich Maria zurück. Sie bekam noch mit, wie die Augen größer wurden und in gewisser Weise auseinander wuchsen, als es schon passierte.
    Wie eine Lanze hackte der spitze lange Schnabel die Scheibe entzwei.
    Gewaltige Glasstücke wirbelten wie ein verletzender Regen in den Raum hinein, übergossen den Schreibtisch und erreichten beinahe die angststarre Frau.
    Das Fenster selbst war zu schmal, um den unheimlichen Vogel schon beim ersten Anflug hindurchzulassen. Nur der lange Schnabel stach in das Zimmer hinein, wurde aufgeklappt; und die rötlich schimmernde Zunge zuckte hervor.
    Gleichzeitig bewegte der Vogel seine großen Schwingen,

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