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0272 - Gorgonen-Fluch

0272 - Gorgonen-Fluch

Titel: 0272 - Gorgonen-Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Feuersäule. Der Hörer zerplatzte in Zamorras Hand. Der Parapsychologe bekam einen heftigen Schlag gegen den Kopf und flog zur Seite. Für ein paar Sekunden sah und hörte er nichts mehr. Franklin Townsend brüllte auf. Ein aufglühender Plastiksplitter zog eine rote Spur über seine Stirn. Der Ölmagnatenjunior sank in der Tür zusammen, preßte die Hände vor die Stirn. Funken sprühten. Die ganze Konsole brannte, schmolz und explodierte immer noch stückweise. Die Fetzen flogen Zamorra um die Ohren. Brüllende Hitze schoß ihm entgegen.
    Da konnte er wieder sehen, und er fühlte auch. Er spürte die entsetzliche Hitze und sah, daß Flammen an ihm emporleckten. Seine Kleidung hatte Feuer gefangen!
    Mit einem Fluch sprang er auf und taumelte. Schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen, und er drohte das Bewußtsein zu verlieren.
    Ich muß hier ’raus! durchfuhr es ihn.
    Wenn er nicht sofort aus dieser sich ausbreitenden Flammenhölle herauskam, verbrannte er. Er sah wie durch graue Schleier, wie Townsend davonkroch. Er hörte Stimmen und fühlte den glühenden Schmerz des Feuers. Da warf er sich vorwärts, an Townsend vorbei, der im Moment in Sicherheit war, und flankte mit einem gewaltigen Satz über die Reling.
    Hinein ins Wasser!
    Es klatschte über ihm zusammen, stauchte ihn gehörig zusammen, und er ging wie ein Stein in die Tiefe. Es mußten mindestens drei, vier Meter sein, bis er sich wieder fing und an die Oberfläche steuerte. Er fühlte sich fast tot, als sein Kopf die Wasseroberfläche durchstieß. Alles an ihm schmerzte, aber wenigstens waren die Flammen gelöscht. Aber er war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, wie lange er sich im Wasser halten konnte, schwach wie er war.
    Er sah zur Yacht hinüber. Die Mädchen schrien wild durcheinander. Nicole tauchte mit einem Feuerlöscher auf. Der weiße Schaumstrahl prasselte in die sich ausbreitenden Flammen.
    Townsend lehnte ein paar Meter weiter an der Aufbauwand und preßte immer noch die Hände gegen die Stirn.
    Hoffentlich gelingt es ihnen, den Brand zu löschen, dachte Zamorra fiebernd. Sie müssen es schaffen! Die LADY SHARK darf nicht brennen!
    Im nächsten Moment stellte er entsetzt fest, daß die Strömung ihn von der Yacht forttrieb.
    Er versuchte dagegen anzuschwimmen, aber es ging nicht. Er war zu erschöpft. Sein magisches Amulett und jetzt die Explosion direkt neben seinem Kopf und die Brandwunden machten ihm zu schaffen. Es reichte gerade, daß er sich über Wasser hielt. Die Strömung war stärker als er. Sie trieb ihn aufs offene Meer hinaus.
    »Hilfe!« schrie er. »Helft mir! Ich treibe ab! Nicole… Frank… July…«
    Aber sie hörten ihn nicht. Der Lärm an Bord der LADY SHARK war zu groß, und Zamorras Stimme war fast nur noch ein hilfloses Krächzen. Er schluckte Wasser und tauchte bereits einmal kurz unter. Angst bereitete sich bösartig und schleimig in ihm aus. Todesangst.
    Er trieb weiter ab. Niemand achtete darauf. Nicht einmal Nicole bemerkte es! Und das kalte Wasser sog weitere Kraft aus ihm heraus. Ein zweites Mal geriet er unter Wasser, kam noch einmal wieder hoch, prustete und spuckte verzweifelt.
    Er führte ein gefährliches Leben und spielte jeden Tag aufs Neue mit dem Tod. Er wußte, daß es ihn irgendwann einmal erwischen mußte.
    Aber doch nicht so!
    Doch nicht ersaufen wie eine Ratte!
    Dabei konnte er nicht einmal mehr um Hilfe schreien. Schleichend kam der nasse und kalte Tod. Das Feuer hatte er überlebt, um im Wasser zu sterben.
    ***
    Die Carabinieri waren herzlich wenig entzückt davon, mitten in der Nacht in einen Einsatz zu müssen, aber die Leute in einem Mietshaus in Boscoreale spielten am Notruftelefon so verrückt, daß der Einsatzleiter an einen Terroristenüberfall glaubte. Eine Viertelstunde später wurde das kleine Mietshaus rundum abgeriegelt, und zehn Uniformierte drangen ein.
    Capo Ettore Dano, der den Einsatz leitete, bekam fast einen Anfall, als man ihm die. Marmorstatue zeigte. »Und deshalb machen Sie einen solchen Spektakel, Signori? Sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen?«
    Der Mann, der die Statue entdeckt hatte und als erster knüppelbewehrt in Rascanis Wohnung eingedrungen war, zuckte mit keiner Wimper. Eiskalt fragte er den Capo: »Seit wann weinen Statuen blutige Tränen?«
    »Sie spinnen«, wollte Dano schnarren. Aber dann sah er die roten Tropfen selbst.
    Er tupfte mit dem Finger daran und schmeckte. »Blut«, stellte er fest. »Wie kommt das Blut an die Figur?«
    Seinem

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