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0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

0273 - Die Sekte aus dem Jenseits

Titel: 0273 - Die Sekte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hierherholten, in der Nacht zurück, um den zweiten Teil ihrer unheiligen Zeremonie durchzuführen. Dann konnte er sie überraschen.
    Das konnte ihm mehr bringen als ein Marsch durch den nächtlichen Wald. Und selbst wenn die Sektenangehörigen nicht kamen, mochte er Dinge ñnden und beherrschen lernen, die ihm weiterhalfen.
    Er erhob sich wieder und drang durch einen der verfallenen Eingänge in das Innere des düsteren Bauwerks ein. Er fand eine halb abgebrannte und gelöschte Fackel, setzte sie wieder in Brand und bewegte sich aufmerksam weiter vorwärts.
    Nach einer Weile fand er die Treppe, die auch Nicole benutzt hatte. Er fragte sich, wo der Gang war, den sie beide in der vergangenen Nacht nahmen. Vielleicht war er in einem anderen Teil der Ruine. Alte Burgen waren bekanntlich wie Fuchsbauten geplant, mit einer Vielzahl von ähnlichen und teilweise geheimen Gängen, Treppen und Kammern.
    Und so fand er auch den großen Raum mit den Kreidezeichen.
    Leise pfiff er durch die Zähne. Er studierte die Zeichen genauer; jetzt hatte er die Zeit dazu. Die meisten der Symbole waren ihm bekannt, wenn er sie auch noch nicht in dieser Anordnung gesehen hatte. Es waren Dämonensiegel und Zwingzeichen.
    »Sekte der Jenseitsmörder«, murmelte er und fragte sich, ob die diese Anordnung eigens entwickelt hatte, um Dinge zu ermöglichen, die mit herkömmlicher Magie unmöglich waren.
    »Wenn ich nur wüßte, was sie von mir will… Es kann doch nicht nur darum gehen, mich auszuschalten, weil ich zufällig in jenem Buch las. Das wäre ein wenig zuweit hergeholt.«
    Ein leises Scharren hinter ihm ließ ihn zusammenzucken. Auf dem Absatz fuhr er herum.
    Spöttisches Lachen erklang.
    »Ich wußte nicht, daß du so zäh bist und noch dazu denken kannst«, sagte eine dumpfe Stimme.
    Und schlagartig wurde es hell.
    ***
    Wie von selbst flammten Fackeln an den Wänden und Kerzen auf mehreren Tischen auf. Und in der Tür stand der Mann, der das mit einem Fingerschnippen bewirkte. Ein Mann in Silbermaske und einem weitfallenden schwarzen Gewand.
    Vom Aussehen her derselbe wie jener, der Zamorra und Nicole in der Nacht beschwor, wie man Dämonen beschwört, und sie im Kreidezeichen zum Erscheinen zwang!
    »Wer bist du?« fragte Zamorra.
    Der Mann schwebte einige Meter näher. Er war allein, aber er mußte sich vollkommen sicher fühlen.
    »Man nennt mich den Großen«, sagte er dumpf.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen. »Der Boß der Mördersekte«, preßte er hervor.
    Wieder das spöttische Lachen, meckernd wie das einer Ziege.
    »Nicht der Anführer, wenn du das mit dem mir fremden Kurzwort meinst. Aber einer von den Höchsten. Weißt du, wie viele Große es in dieser Ebene gibt, Zamorra? Soll ich es dir sagen? Vier!«
    Ebene, durchfuhr es Zamorra. Ebene, nicht Welt und nicht Land. Was bedeutete das?
    Dann glaubte er, daß der Große Gedanken lesen konnte! »Zamorra, es ist nicht nötig, daß du es erfährst, denn du wirst sterben…«
    »Noch hast du mich nicht!« keuchte Zamorra. Er suchte nach einer Möglichkeit, diesen Großen zu überwältigen. Aber der war bestimmt nicht gekommen, wenn er nicht alle Trümpfe in seiner Hand zu halten glaubte. »Mich wollten schon viele umbringen«, fuhr Zamorra gepreßt fort. »Wie du siehst, lebe ich noch!«
    »Noch!« echote der Große und kam abermals näher.
    »Versuch’s doch«, zischte Zamorra. »Komm doch, greif an!«
    »Nicht hier«, kicherte der Große spöttisch. »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich dir hier eine Chance lasse, wo jeder Stein von Magie raunt, die du nützen könntest! Nein… Da!«
    Er schrie es und riß beide Arme hoch, spreizte die Finger. Feine Lichtbahnen zuckten auf Zamorra zu, hüllten ihn ein. Der Parapsychologe fühlte die Kraft, die ihn packte, und sah, daß er nichts dagegenzusetzen hatte. Er versuchte noch, sich den Hinweis des Großen zunutze zu machen und mit seinem Geist nach der Magie des Gemäuers zu greifen, die er ja selbst schon feststellte, aber es war zu spät.
    Seine Umgebung schwand dahin wie fortgewischt.
    In der nächsten Sekunde gab es ihn in der Burgruine nicht mehr.
    Da ging auch der Große.
    »Armseliger Narr«, hörten ihn Ratten und Spinnen noch murmeln. »Wie kann ein kleiner Zauberlehrling nur denken, er wäre mir gewachsen… Auf dem Scheiterhaufen wird er brennen!«
    Stille senkte sich über die verwunschene Burg…
    ***
    Die Umgebung wechselte.
    Eben noch unten in den Kellergewölben der Burgruine, befand Zamorra sich von einem

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