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0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spielte seine Rolle großartig. Ich war überzeugt, daß uns die Fremden jedes Wort glaubten.
    „Habt ihr etwas zum Essen dabei?" fragte der Bärtige.
    „Essen?" Redhorse verneinte. „Wir sind selbst hungrig. Wir hofften, daß wir hier jemand antreffen würden, der uns mit Nahrung versorgt."
    Der Bärtige hob seine zerlumpte Jacke in die Höhe, so daß seine hervorstehenden Rippen sichtbar wurden. Es war ein häßlicher Anblick. Der Lemurer glitt mit einem Zeigefinger über seine Rippen hinweg.
    „Hier gibt es nichts zu essen", sagte er. „Wenn ihr Glück habt, könnt ihr ein bißchen Synthogrütze stehlen, aber ich glaube nicht, daß ihr das schaffen werdet. Vorher werden euch die Spione des Plath aufspüren. Wenn der Plath und die Clique der Wissenschaftler erst wissen, daß ihr Fehldenker seid, habt ihr nicht mehr lange zu leben."
    „Wer ist Plath?" wollte Redhorse wissen.
    „Der Herrscher dieser Unterwelt", erwiderte der Bärtige haßerfüllt.
    „Er und die Clique der Wissenschaftler regieren über die wenigen Überlebenden der Stadt Godlar. „ „Aber nicht über Sie, Fremder", vermutete Redhorse.
    Der große Lemurer schüttelte trotzig den Kopf. „Ich bin ein Fehldenker. Das hier sind meine Freunde.
    Wir bekämpfen die Wissenschaftler und den Plath."
    „Sie sprachen von den Spionen des Plath", erinnerte Redhorse. „Wer sind sie und wie sehen sie aus?"
    „Wenn Sie jemals einer großen Ratte begegnen", erwiderte der Bärtige, „dann wissen Sie, daß Sie einen Spion des Plath vor sich haben."
    „Ich wußte, daß es keine gewöhnliche Ratte war!" schrie Brank triumphierend.
    Mit einem Ruck wandte sich der Lemurer zu ihm um.
    „Sie haben bereits eine solche Ratte gesehen?"
    „Ja", sagte Redhorse.
    Der Rättige hob die Hand. Das Licht erlosch. Wir hörten das Rascheln von Kleidern, das Huschen nackter Füße über den kalten Boden, dann war alles wieder still. Redhorse schaltete seinen Scheinwerfer ein. Der Strahl glitt durch den Raum.
    „Sie sind weg", stellte Papageorgiu fest.
    „Sie sind geflüchtet", verbesserte ihn Bradon. „Als sie hörten, daß wir eine Ratte gesehen haben, sind sie davongelaufen, Ich möchte wissen, was das alles zu bedeuten hat. Wer sind diese zerlumpten Burschen, die sich als Fehldenker bezeichnen?"
    Ein paar Sekunden verstrichen, bevor der Major antwortete.
    „Wir wissen jetzt, daß beide Parteien, die hier unten existieren, von unserer Ankunft erfahren haben.
    Mit den Fehldenkern haben wir bereits gesprochen ohne nennenswerte Erfolge zu erzielen. Jetzt kommt es darauf an, daß wir den Plath finden oder jemand aus der Clique der Wissenschaftler. Denn dort muß es etwas zum Essen geben."
     
    3.
     
    Wir durchsuchten über eine Stunde das Haus, ohne eine Spur von den Fehldenkern zu finden. Es schien auch keinen Zugang in die tiefergelegenen Bunkerstädte zu geben.
    Redhorses Ortungspeiler bewies uns daß irgendwo unter uns eine Energiequelle existierte, aber zum Zugang in die Unterwelt konnte uns das Gerät nicht führen.
    „Was nun, Sir?" fragte Bradon niedergeschlagen, als wir uns wieder in einem der unteren Räume versammelten.
    „Es sieht so aus, als seien wir auf die Hilfe anderer angewiesen", gab Redhorse zu. „ohne jemand, der sich hier auskennt, kommen wir nicht Weiter."
    Als hätte er die Worte des Offiziers verstanden, trat in diesem Augenblick ein Mann in den Raum. Ich sah sofort, daß er ein Mitglied der Gruppe des Bärtigen war, die vor über einer Stunde geflüchtet war.
    Ich griff zur Waffe. Auch Redhorse zog seinen Desintegrator.
    Der Mann streckte uns seine Hände entgegen, zum Zeichen, daß er nicht kämpfen wollte. In seiner zerschlissenen Jacke steckte deutlich sichtbar eine Strahlenwaffe.
    „Was wollen Sie?" fragte Redhorse schroff.
    „Ich heiße Saith", sagte der Mann ruhig. „Ich kann Ihnen helfen."
    Redhorse musterte die dürre Gestalt mit mißtrauischen Blicken. Saith war mittelgroß und bucklig Sein Haar war so dicht gewachsen; daß es wie ein schmutziger Helm aussah. Irgendwer, wahrscheinlich Saith selbst, hatte es fachmännisch abgeschnitten, damit es nicht in die Augen hing.
    Saith trug sogar Schuhe.
    „Und die Spione des Plath?" erkundigte sich Redhorse. „Fürchten Sie sich nicht?"
    „Doch", knurrte Saith. „Ich fürchte sie mehr als alles andere. Früher oder später werden sie mich jedoch sowieso erwischen. Wenn ich mich Ihrer Gruppe anschließe, habe ich wenigstens eine Chance, an die Oberfläche zu gelangen und nach Süden zu

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