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0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gehen."
    „Das ist wohl der Preis dafür, daß Sie uns jetzt helfen?" fragte Redhorse spöttisch.
    Saith nickte schweigend. Er war häßlich und schmutzig, aber er gefiel mir, weil er eine direkte Art hatte, seine Ansichten und Wünsche vorzutragen.
    „Nun gut, Saith, führen Sie uns in die Bunkerstadt", sagte Redhorse.
    „Ins Reich des Plath?" erkundigte sich Saith erstaunt. „Nur ein Verrückter kann sich freiwillig in dieses Gebiet begeben."
    „Werden Sie uns trotzdem führen?"
    „Ja", sagte Saith. „Ich kann jetzt nicht mehr zu Paroso zurück."
    Paroso schien der Name des Lemurers zu sein, der die Gruppe der Fehldenker angeführt hatte.
    „Sagen Sie mir eines", forderte Redhorse auf. „Wie wird man zum Fehldenker?"
    Saith grinste, was sein schmutziges Gesicht nicht gerade anziehender machte.
    „Das ist einfach. Sie müssen nur anderer Meinung sein als der Plath und die Wissenschaftler. Das genügt schon, um die Spione aufmerksam zu machen."
    „Ich kann mir nicht vorstellen, daß es solche Spione gibt", warf Papageorgiu ein. „Das würde bedeuten, daß diese großen Ratten Gedanken lesen können."
    Saith sagte: „Warten Sie ab, Sie werden es noch früh genug erleben."
    „Wir sind müde und hungrig", brach Redhorse das Gespräch ab. „Führen Sie uns in die Bunkerstadt, Saith."
    Saith ging voraus. Ich hatte erwartet, daß er uns einen versteckten Weg in die Tiefe zeigen würde, aber zu meiner Überraschung brachte er uns in eine höher gelegene Etage. Er führte uns in einen Raum, der ein Fenster besaß. Im Licht der Scheinwerfer konnten wir das Eis sehen, das sich vor dem Gebäude auftürmte.
    Saith öffnete das Fenster und beugte sich hinaus, ohne eine Erklärung abzugeben, kletterte er hinaus. Wir beobachteten, wie er geschickt über einige Eisschollen in die Tiefe kletterte. Dann war er unseren Blicken entschwunden.
    „Folgen Sie mir!" hörten wir seine Stimme aufklingen.
    „Mir gefällt das nicht", sagte Bradon. „Ich glaube, dieser Bursche ist ein Spion des Plath und will uns in eine Falle locken."
    „Ich möchte endlich wissen, was hier vorgeht", sagte Redhorse grimmig.
    Er schwang sich auf die Fensterbank. Von draußen kam plötzlich ein knirschendes Geräusch. Es hörte sich an, als würden zwei mächtige Metallplatten gegeneinandergerieben.
    Saith tauchte wieder auf.
    „Hören Sie!" rief er uns zu. „Das ist der Gletscher. Er wandert über Godlar hinweg. Bald wird er auch dieses Gebäude zerstört haben." Saith senkte den Kopf. „Dann gibt es nur noch die Unterwelt."
    Ich versuchte mir die ungeheuren Eismassen vorzustellen, die über Godlar lagen. Jede Bewegung des Eises konnte unser Ende bedeuten.
    Redhorse kletterte aus dem Fenster. Damit war die Entscheidung gefallen. Wir folgten Saith ins Reich des geheimnisvollen Plath.
     
    *
     
    Der Weg, den Saith uns zeigte, schien direkt durch einen Eisberg zu führen. Jeder Schritt war gefährlich, weil es steil nach unten ging und der Boden tückisch glatt war. Saith mußte oft stehenbleiben und auf uns warten. Er bewegte sich auf dem Eis, als sei es rauher Sandboden. Der Lemurer sprach nicht. Ich fragte mich, ob er wußte, daß wir ihm mißtrauten.
    Endlich hörte das Eis auf, und wir gelangten in einen höhlenartigen Raum, dessen Wände und Decke mit einer rauhen Masse verputzt waren. Saith sagte zu Redhorse: „Hier können Sie sich noch einmal überlegen, ob Sie weitergehen wollen."
    „Sie kennen unser Ziel", sagte Redhorse.
    „Ja", sagte Saith und zog die zerlumpten Kleider dichter um seinen ausgehungerten Körper.
    „Wohin ist Ihr bärtiger Freund mit seiner Gruppe gegangen?" wollte Bradon von Saith wissen.
    „Wer weiß?" sagte Saith. „Es gibt hier unten unzählige Räume und Gänge. Ein Fehldenker kann es sich nicht erlauben, längere Zeit an einem Platz zu bleiben."
    „Wird er versuchen, uns anzugreifen?"
    „Paroso?" Saith kicherte. „Vor ihm brauchen Sie keine Angst zu haben, er ist nicht sehr mutig."
    Redhorse richtete seinen Scheinwerfer direkt auf Saiths Gesicht, aber das schien dem Fehldenker nichts auszumachen.
    „Paroso gehört zu jenen, die immer auf der Flucht sind", sagte Saith. „Er wird es niemals wagen, sich zu einem Kampf zu stellen." Plötzlich nahm Saiths Gesicht einen Ausdruck erhöhter Wachsamkeit an.
    Von einer Sekunde zur anderen geriet der Mann unter eine unerklärliche Anspannung. Sein hageres Gesicht bekam etwas Raubvogelhaftes. Saith schien uns nicht mehr wahrzunehmen, irgend etwas, was uns

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