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0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war, als sei ich zum erstenmal mit einem nahestehenden Verwandten zusammengetroffen, ohne daß es mir gelang, eine innere Beziehung zu ihm zu finden Das war etwas, was wir noch lernen mußten: Nicht nur räumliche Entfernungen machten einen Planeten zu einem fremden Ort, sondern auch größere Zeitabstände.
    Mein Wissen um die Zusammenhänge unseres verhängnisvollen Zeitsprungs war rein wissenschaftlicher Natur, gefühlsmäßig hatte ich mich noch nicht damit abgefunden, fünfzigtausend Jahre in der Vergangenheit meines Heimatplaneten zu leben.
    Den anderen erging es bestimmt nicht anders.
    Wir flogen durch die Gänge der Bunkerstadt Godlar. Redhorse ließ keine Gelegenheit verstreichen, um unsere Verfolger irrezuführen. Wir benutzten kleinere Seitengänge und suchten verzweifelt nach einem Schacht, der nach oben führte.
    Bald drangen wir in unbeleuchtete Räume ein und mußten unsere Scheinwerfer einschalten. Hier hatte der Plath und seine Anhänger nicht für Sauberkeit und Ordnung gesorgt. Verschiedentlich waren die Decken eingebrochen. Der Boden war mit übelriechenden Abfällen bedeckt. Verrostete Maschinen und zerfetzte Kabel verstärkten das Bild einer sterbenden Welt.
    Früher oder später würden auch der Plath und die Clique der Wissenschaftler dem Eis erliegen.
    Wenn sie nicht in den wärmeren Süden flüchteten, waren sie verloren. Ich glaubte jedoch nicht, daß die führenden Lemurer die Bunkerstadt verlassen würden, denn das hätte sie gezwungen, ihre Machtposition aufzugeben.
    Ich schätzte, daß wir über hundert Räume durchquerten, bevor Major Redhorse in einer geräumigen Nische landete, wo es verhältnismäßig sauber war. Wir leuchteten alles ab, um vor eventuell vorhandenen Robotspionen sicher zu sein.
    „Wenn die Lemurer keine Ortungsgeräte besitzen, werden sie einige Zeit brauchen, um uns aufzustöbern", sagte der Cheyenne.
    „Wir müssen essen und schlafen, Sir", erinnerte Bradon. „Ich bezweifle, daß wir hier irgend etwas finden, womit wir unseren Hunger stillen können."
    „Wir können hier unser Lager aufschlagen", entschied Redhorse. „Dieser Raum ist gut zu verteidigen, obwohl wir nicht vergessen dürfen, daß er leicht zur Falle werden kann. Deshalb werden wir draußen eine Wache aufstellen. Jeweils zwei Männer werden auf Nahrungssuche gehen. Wir müssen unter allen Umständen einen Gefangenen machen, der uns an die Oberfläche führen oder zu einem Hyperfunkgerät bringen kann."
    Wir erörterten unsere Lage, aber niemand hatte einen besseren Vorschlag zu machen. Nur über die Methode, wie wir einen Lemurer fangen sollten kam es zu keiner Einigung. Wir stimmten Redhorse zu, daß es nicht in unmittelbarer Nähe unseres Versteckes zu einer Gefangennahme kommen durfte, aber wir konnten schließlich nicht bestimmen, wo sich die Lemurer aufhielten.
    Es würde uns nichts anderes übrigbleiben, als eine günstige Gelegenheit abzuwarten. Inzwischen benötigten wir jedoch Trinkwasser und Nahrung. Hier unten gab es kein Eis, das wir auftauen konnten.
    Der Weg nach oben war uns versperrt.
    Wir hatten zwar von Kro'artruth eine Mahlzeit erhalten, aber es wurde Zeit, daß wir uns um Nachschub kümmerten.
    „Doutreval wird die erste Wache übernehmen", ordnete Redhorse an. „Lastafandemenreaos und Brazos Surfat werden auf Nahrungssuche gehen. Die anderen werden sich ausruhen." Er wandte sich an den jungen Griechen. „Gehen Sie kein Risiko ein. Es hilft uns nichts, wenn statt der erwarteten Nahrungsmittel eine Horde bewaffneter Lemurer hier auftaucht."
    Papageorgiu lächelte in seiner unbekümmerter Art. „Sie können sich auf uns verlassen, Major."
    Ich blickte Redhorse nachdenklich an. „Vielleicht sollte ein etwas beweglicherer Mann Papageorgiu begleiten", gab ich zu bedenken. „Vergessen Sie nicht, daß ich schnell erschöpft bin, Sir. Ich weiß nicht, ob ich eine große Hilfe für..."
    Der Blick des Offiziers ließ mich verstummen.
    „Sie sind ein bequemer Mensch, Brazos", sagte er. Seine Mundwinkel zuckten. „Andererseits bin ich davon überzeugt, daß Ihr Instinkt Sie direkt zu den Fleischtöpfen Godlars führen wird."
    „Ein müder Mann hat keine Instinkte", entgegnete ich mürrisch.
    „Warten Sie ab, bis Ihnen der Duft eines saftigen Steaks in die Nase steigt", meinte Papageorgiu.
    „Das wird Ihre Instinkte mit Sicherheit wecken."
    Zusammen mit Papageorgiu verließ ich die Nische. Doutreval lehnte neben dem Eingang und nickte uns zu.
    „Sie kennen ja meine

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