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0273 - Unter den Gletschern von Nevada

Titel: 0273 - Unter den Gletschern von Nevada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus. Unsere Kleidung war mit Schneeflocken bedeckt.
    Ich schaute in die Eiswüste hinaus und fragte mich, wie Redhorse eine Stadt finden wollte. Wenn in unserer Nähe jemals eine lemurische Ansiedlung bestanden hatte, dann war sie längst unter Eis und Schnee begraben.
    Papageorgiu kam zu uns zurück, und wir drückten die Tür der Kuppel zu. Jetzt waren wir endgültig von den warmen und schützenden Räumen der tefrodischen Station abgeschlossen.
    „Glauben Sie, daß die Anlagen dieser Station genau auf die Zeitfalle von Pigell eingestellt waren, Major?" fragte Bradon den Cheyenne, als wir uns vom Boden abhoben.
    „Dieser Verdacht liegt nahe", stimmte Redhorse zu. „Es war bestimmt kein Zufall, daß wir hier herausgekommen sind."
    „Das würde bedeuten, daß die Meister der Insel über ein Tastergerät verfügen, mit dessen Hilfe sie jede Zeitverschiebung innerhalb der Bewegungsebene orten können", sagte Bradon nachdenklich.
    „Das heißt, daß unsere Gegner genau wissen, wo wir zu finden sind."
    Redhorse schwieg. Bradons Überlegungen trugen nicht dazu bei, unseren Optimismus zu erhöhen.
    Wenn die MdI wußten, wo wir zu finden waren, dann besaßen sie bestimmt auch eine Möglichkeit, uns anzugreifen, gleichgültig, in welcher Zeit wir uns aufhielten.
    Brank flog an meine Seite, auf seinem runzeligen Gesicht tauten Schneeflocken und gaben ihm ein groteskes Aussehen. Er kniff die Augen zu, als hätte er Mühe, mich zu erkennen.
    „Sind Sie an meiner Theorie interessiert, Surfat?" fragte er in jenem bellenden Tonfall, in den er immer verfiel, wenn er erregt war.
    „Nur zu, Brank", ermunterte ich ihn. Es war schwer vorstellbar, daß dieser gnomenhafte, alt aussehende Mann einer der besten Kanoniere der CREST III war. Man konnte sich einfach nicht vorstellen, daß Brank ganz still daliegen konnte, konzentriert, nur von dem Gedanken beseelt, ein gegnerisches Raumschiff zu treffen. Brank sah wie ein heruntergekommener Alkoholiker aus, aber da war etwas in seinen müden, farblosen Augen, das diesen Eindruck verwischte.
    „Wir werden das hier überleben und zurückkehren", sagte Brank überzeugt.
    Ich war überrascht, ausgerechnet ihn diese Überzeugung aussprechen zu hören.
    Er kicherte und leckte sich ein paar Schneeflocken von den Lippen.
    „Wenn wir hier sterben, können wir logischerweise in der Zukunft nicht mehr existieren", sagte er.
    „Denken Sie nach, Surfat. Um in die Zeitfalle des Planeten Vario zu geraten, müssen wir hier überleben."
    „Hören Sie auf damit", knurrte ich. „Ich habe keine Lust, das Zeitparadoxon mit Ihnen zu erörtern. Es kommt sowieso nichts dabei heraus."
    „Es ist aber logisch, Brazos!" beharrte Brank. „Es ist vollkommen logisch."
    Ich löste mich von ihm, um mir diesen Unsinn nicht länger anhören zu müssen. Je weiter wir uns von der Station entfernten, desto heftiger und kälter schien der Wind zu werden. Das war jedoch nur eine Folge meiner nachlassenden Widerstandskraft. Meine Füße brannten und ich wußte, daß sie bald gefühllos sein würden.
    Ein Schatten tauchte neben mir auf. Es war Olivier Doutreval.
    „Ziemlich kühl, was Korporal?" fragte er.
    „Ja", bestätigte ich. „Es wird Zeit, daß wir einen Unterschlupf finden."
    „Ich frage mich, was inzwischen auf Pigell geschah", sagte Doutreval nachdenklich. „ Ob es den Männer gelungen ist, die Angriffe der Gen-Modulatoren zurückzuschlagen?"
    „Irgendwann werden wir es erfahren", sagte ich.
    Er hob die Schultern. Er schien nicht so überzeugt zu sein.
    „Glauben Sie auch, daß man uns hier erwartet hat?" fragte er mich.
    „Es sieht so aus", gab ich zurück.
    „Die zehn Tefroder waren mit ihren Waffen direkt vor dem Transmitter postiert. Offenbar haben sie dort nur gestanden, um eventuell auftauchende Fremde sofort zu erschießen. Das beweist, daß unser Sprung von fünfhundert Jahren in die Relativzukunft von den MdI erkannt worden ist."
    „Es ist ein komisches Gefühl, wenn man befürchten muß daß jeder Schritt beobachtet wird", sagte Doutreval.
    „Hier beobachtet uns bestimmt niemand", meinte ich verdrossen.
    Er streifte mich mit einem nachdenklichen Blick. „Sind Sie sicher?"
    Die Eiswüste unter uns war verlassen und tot. Sie bedeckte alle Spuren der lemurischen Zivilisation.
    Weiter im Süden mochte es freundlicher aussehen. Dort gab es vielleicht noch Leben.
    „Dort unten ist etwas!" schrie Papageorgiu plötzlich.
    Meine Augen folgten der Richtung, die sein ausgestreckter Arm angab, und

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