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0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
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die tanzenden Sterne zu vertreiben. Allmählich klärte sich mein Blick. Unter den Fingern meiner Linken ragte der Lauf meiner Pistole hervor.
    Ich hob die Waffe mit der rechten Hand leise auf, lauschte einen Augenblick, schob den Sicherungsflügel herum und preschte um die Ecke des Pultes hervor.
    Ein Mann wollte gerade zur Drehtür hinaus.
    »Stop oder es knallt!« gellte meine Stimme durch die Halle.
    Der Mann an der Drehtür warf sich herum. Seine Maschinenpistole flog hoch.
    Vor einer Tommy Gun gibt es nur eine Wahl; um die entscheidende Zehntelsekunde schneller sein, Ich zog durch, zweimal hintereinander, und ich wußte zugleich, daß es mir verdammt wenig helfen würde, wenn er auch nur noch so viel Kraft hatte, einen Finger zu krümmen. Eine Maschinenpistole streu: so weit, daß er sich das Zielen schenken konnte. Er mußte mich erwischen, wenn er noch abdrücken konnte.
    Aber die Tommy Gun schwieg. Sie rutschte langsam aus seinen Fingern, die sich Wie im Zeitlupentempo öffneten. Polternd schlug die Waffe auf der. Fußboden. Die Hände des Mannekrallten sich ineinander, er knickte in den Knien ein und dann neigte er sich ganz langsam und allmählich schneller werdend auf die rechte Seite und fiel.
    Draußen heulte ein Automotor. Ich sah mich rasch um.
    Seadsworth lag halb auf dem Rücken halb auf der Seite. Seine Augen hatten bereits jeden Glanz verloren. Er war tot.
    Langsam und zögernd ging ich au: den Mann mit der Maschinenpistole zu Ich habe es schon mehr als einmal erlebt, daß sich Gangster nur getroffen stellten und — sobald man nahe genug ist — plötzlich wieder hellwach sind unc um sich schießen.
    Aber mein Mann bluffte nicht. Ich kniete neben ihm nieder. Er atmete schwach. Das schwarze Tuch vor seinem Gesicht behinderte ihn etwas. Ich zog es behutsam herunter. Ein völlig fremde; Gesicht enthüllte sich meinem Blick, Ich hatte ihn noch nie gesehen.
    Seine Hände hatten sich vor der Brus verkrampft, Ich zog die Finger auseinander. Meine beiden Kugeln hatten seine Brust getroffen. Es war sinnlos Und trotzdem mußte man alles tun, was getan werden konnte.
    ***
    Ich sprang auf, Der Empfangscher kam gerade zitternd aus seiner sichere: Deckung hoch. Er war bleich wie eine Kalkwand und zitterte wie ein Blatt im Wind.
    »Die nächste Unfallstation!« rief ich ihm zu. »Los, Mann, beeilen Sie sich!«
    »U-U-Un-unfall-sta-tion«, stotterte er vor Angst.
    Ich wandte mich wieder dem Schwerverletzten zu. Ein kurzer Blick galt der Tommy Gun, die jetzt zu unseren Füßen lag.
    Das Kaliber konnte stimmen. Mit einem solchen Kaliber war Duff Molnar erschossen worden.
    Ich beugte mich vor und versuchte, dem Mann in die Augen zu blicken. Er war bewußtlos. Ich kniete neben ihm und wartete. Eine lange Zeit lag er reglos. Nur seine Brust hob und senkte sich fast unmerklich mit den Atemzügen.
    Die Drehtür setzte sich in Schwung. Zwei Cops kamen hereingestürmt. Sie sahen mich, meine Pistole, den sterbenden Killer und den toten ›Stecher‹. Erschrocken fuhren ihre schweren Dienstpistolen in die Höhe.
    »Ich bin Cotton vom FBI«, sagte ich schnell.
    Die Mündungen ihrer Waffen senkten sich wieder. Wortlos blieben sie neben mir stehen und blickten herab auf den Sterbenden. Ich ließ den Blick nicht von seinem zitternden Mund.
    Den beiden Cops stand zwar die Neugierde im Gesicht geschrieben, aber sie sagten nichts. Und mir war im Augenblick nicht nach Erklärungen zumute.
    Draußen heulten Sirenen. Bremsen kreischten und Wagentüren schlugen. Noch mehr Cops drängten herein. Ich wünschte, es wäre endlich der Unfallwagen gekommen. Flüsternd teilten die ersten Cops den nächsten mit, daß ich ein G-man wäre. Sie sprachen sehr leise, aber ich hörte es trotzdem, »Machen Sie Platz!« sagte eine energische junge Stimme, Ich sah auf. Ein junger Mann, kaum Dreißig, in einem weißen Kittel, schob sich an den Cops vorbei. Als er mich sah, stutzte er einen Augenblick, dann kniete er neben mir nieder. Ich rutschte ein Stück zur Seite.
    Der Doc hob ein Lid des Verletzten und blickte ihm ins Auge. Dann zog er die Hand zurück und schüttelte stumm den Kopf.
    »Wird er noch einmal zu Bewußtsein kommen?« tragte ich sehr leise.
    Der Doc zuckte die Achseln.
    »Wahrscheinlich nicht. Es ist erstaunlich, daß er noch lebt. Die rechte Kugel muß sein Herz gestreift haben. Wenn sie nicht sogar im Herzmuskel festsitzt.«
    Wir warteten. Plötzlich wurde mir bewußt, daß irgendwo ein Uhr tickte. Vielleicht war es gar nicht sehr

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