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0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
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standen drei bis vier Schritte auseinander. Und wahrscheinlich war es nur diese Entfernung, die mir das Leben rettete. Es passierte alles fast gleichzeitig. Ich war verwundert darüber, daß er plötzlich aufgeben wollte. Zugleich hallte ein warnender Ruf vom Empfangspult her. Und ebenfalls gleichzeitig ratterte heiser und tückisch eine Maschinenpistole.
    ***
    Nachdenklich stand Phil in der großen Bahnhofshalle. Er rauchte eine Zigarette und überlegte. Connecticut. Immer wieder Connecticut, dachte er. Die Kollegin war aus Connecticut. Die Marihuana-Lieferungen kamen aus Connecticut. Seratti stammte ebenfalls aus Connecticut. Lag dort der Schlüssel zu allen Rätseln begraben, die uns in den letzten Tagen beschäftigt hatten?
    Er ließ seine Zigarette fallen und trat sie aus. Als er wieder aufsah, streifte sein Blick die lange Reihe der Telefonzellen. Er ging darauf zu und suchte in der Hosentasche eine Münze.
    Die Zentrale meldete sich sofort, »Hier ist Phil«, sagte er, »Gebt mir die Funkleitstelle.«
    »Sofort.«
    Er wartete. Aus dem .Sofort' wurden ein paar Sekunden. Dann hörte er die kühle, nüchterne Stimme von George R. Anderson, dem Leiter der Funkleitstelle.
    »Ich brauche ein Fernschreiben nach Hartford«, sagte Phil. »Hartford, Connecticut. Ich bin im Augenblick im Grand Central Terminal, und es kann noch ein Weilchen dauern, bis ich zurückkomme. Ich wäre Ihnen dankbar, George, wenn Sie das Fernschreiben für mich abschicken könnten.«
    »Selbstverständlich, Phil. Diktieren Sie den Text!«
    »Ja. An FBI Hartford, Connecticut. Betrifft Rauschgifthandel. Erbitten sorgfältige und schnellstmögliche Kontrolle der Seratti-Farm Nähe Bridgeport. Seratti schickt wöchentlich umfangreiche Lieferungen von Marihuana nach New York. Bei ausreichendem Tatverdacht Seratti und alle eventuell Beteiligten sofort festnehmen. Bericht an FBI New York City, zu Händen Decker und Cotton. — Das wär's, George.«
    »Ich lese dir den Text noch einmal vor, Phil.«
    Phil hörte zu und nickte. Er bedankte sich für die Gefälligkeit und legte den Hörer auf. Ein kleines Stück Draht und eine Verspätung von einem Tag hatten ihm die richtige Spur gezeigt. Zufrieden schob er sich durch die Menschenmengen zum Handgepäckschalter. Er mußte eine Weile warten, bis er an der Reihe war. Zum Glück stand der schlaksige Bursche am Schalter, mit dem er vorhin bereits gesprochen hatte. Phil machte eine Kopfbewegung zur Tür hin.
    Der Junge ließ ihn ein. Phil zog ihn ein Stück vom Schalter weg und raunte:
    »Gibt es eine Möglichkeit, festzustellen, wie lange die Frist für das Fach B 217 noch dauert? Ich meine, wann die Benutzungsdauer abgelaufen wäre?«
    »Das kann man schon feststellen. Aber es macht ein schönes Stück Arbeit. Ich muß die Rückwand im Uhrengehäuse abschrauben, und das ist gar nicht so einfach.«
    Phil zog eine Fünf-Dollar-Note aus der Hosentasche.
    »Bitte, versuchen Sie es. Es ist sehr wichtig für mich.«
    »Okay, Mister. Wenn das FBI es wünscht und auch noch mit Geld pflastert, kann man wohl schlecht nein sagen. Ich hole mir passendes Werkzeug.«
    Phil nickte. Während der Junge verschwand, stellte sich Phil dicht an die Rückwand der Schließfächer und lauschte. Sollte inzwischen die Benutzungsdauer durch Einwurf einer neuen Münze verlängert werden, wollte er es nicht verpassen.
    Aber er konnte nichts hören, bis der Junge mit einem Werkzeugkasten zurückkam. Er machte sich an die Arbeit. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis er endlich die metallene Rückwand abnehmen konnte. Vor Phils Augen befanden sich achtzehn Reihen zu je neun kleinen Maschinen, die vorwiegend aus Zahnrädern bestanden. Alle diese Maschinen wurden elektrisch betrieben und drehten sich sehr langsam. Der Junge zählte mit dem Zeigefinger die Reihen der kleinen Apparaturen ab und zeigte schließlich auf eine in der sechsten Reihe von oben.
    »Das müßte die für Ihr Fach sein, Sir!«
    »Wie lange geht die Benutzungsdauer noch?«
    »Augenblick!« Der Junge reckte sich, bis er beinahe die oberen Reihen der kleinen Zeitapparaturen mit der Stirn berührte. Dabei zählte er leise vor sich hin:
    »Zehn — zwanzig — fünfundzwanzig, sechundzwanzig, siebenundzwanzig — achtundzwanzig Minuten noch, Sir. In achtundzwanzig Minuten ist die Benutzungsdauer abgelaufen, und das Fach könnte vorn nicht mehr geöffnet werden, bis wir nicht die Sperre freigegeben haben.«
    »Danke«, rief Phil hastig und lief auf die Tür zu, die vom

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