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0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
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laut. Aber in der unheimlichen Stille kam es mir so vor.
    Das leise, unheimliche Rasseln von den Lippen des Verwundeten wurde stärker. Ein leises Ächzen entstand daraus.
    Und plötzlich schlug er die Augen auf.
    »To---«, hauchte er.
    Ich beugte mich vor. Ich legte mein Ohr beinahe an seine Lippen, Das Rasseln schien jetzt mehr von innen zu kommen, »Tonio--Bescheid--scheid —sa--sagen«, quälte er fast unhörbar hervor.
    »Okay«, nickte ich. »Ich sage Tonio Bescheid. Wo finde ich ihn?«
    »Ra — — ram--rambly Hall —«
    »Rambly Hall?« wiederholte ich. »Wo ist die Rambly'Hall? Wo?«
    Der Arzt stieß mich sanft an.
    »Geben Sie sich keine Mühe mehr«, sagte er.
    Ich fuhr zurück. Glanzlos starrten mich gebrochene Augen an. Ich stand auf und ging langsam zum Empfangspult. Vielleicht war es Duff Molnars Mörder. Sicherlich war er Seadworths Mörder.
    Trotzdem — es waren meine Kugeln gewesen, die ihn getötet hatten. Mir war übel.
    ***
    Phil hielt den gebotenen Abstand, und es gelang ihm, Tonio Seratti zu folgen, bis der Junge sein Motorrad anhielt und am Straßenrand aufbockte. Phil gab Gas und fuhr schnell art ihm vorbei.
    Im Rückspiegel, den er rasch verstellte, sah er Tonio in das Haus gehen, vor dem das Motorrad stand. Phil bog in die nächste Querstraße nach rechts ein, fuhr bis zur nächsten Ecke und bog abermals nach rechts ab. Er mußte jetzt hinter dem betreffenden Haus sein.
    Er hielt den Wagen in einer Halteverbotszone an. Er hatte keine Zeit, sich jetzt nach einem besseren Parkplatz umzusehen. Als er ausstieg, pflanzte sich schon die Hünengestalt eines Streifenpolizisten vor ihm auf. Der Mann holte sehr tief Luft und war offenbar im Begriff, eine längere Rede über Verkehrszeichen im allgemeinen und Verkehrssünder im besonderen vom Stapel zu lassen.
    »Halten Sie den Mund, Mann!« kam ihm Phil halblaut, aber schneidend zuvor. »Ich bin G-man und mitten im Einsatz!«
    Phil schob sich an ihm vorbei, spähte vor zur Ecke und zählte die Häuser ab. Dann marschierte er rasch auf den zweitnächsten Eingang zu.
    Der Hausflur war düster und- kühl. Undefinierbare Düfte hingen in der Luft. Phil orientierte sieh mit einem raschen Rundblick. Weiter hinten führten ein paar Stufen abwärts. Danach kam die Hoftür. Phil drückte auf die Klinke.
    Die Tür war abgeschlossen. Phil suchte fluchend nach seinem Dietrich. Dann fiel ihm ein, daß er gestern den Anzug gewechselt hatte. Er mußte den Dietrich in der anderen Rocktasche vergessen haben. Er fluchte leise vor sich hin. Natürlich, wenn es einmal schnell gehen sollte!
    Wenn er die Tür eintrat, drohte ihm ein Prozeß wegen grundloser Beschädigung fremden Eigentums. Das kann sich ein G-man nicht erlauben. Phil raste in dien Flur zurück und drückte den nächstbesten Klingelknopf.
    Diesmal hatte er Glück. Er hatte zufällig die Wohnung des Hausverwalters erwischt. Der Mann erschien grunzend auf der Schwelle, während hinter ihm, irgendwo in einem dunklen Vorraum, eine keifende Frauenstimme laut wurde.
    »FBI«, rief Phil scharf. »Schließen Sie mir die Hoftür auf.«
    »Die…«
    »Die Hoftür, zum Donnerwetter! Schnell!«
    Die Frauenstimme aus der Dunkelheit kam näher.
    »Was hat er gesagt?« keifte sie. »Wer ist er überhaupt? Jimmy vom dritten Stock? Ist er wieder betrunken?«
    Jetzt erschien ein graues verkniffenes Gesicht über der Schulter des Mannes. Phil holte tief Luft.
    »Schließen Sie mir jetzt die Hoftür auf oder soll ich sie ein treten?« stöhnte er.
    Wenn Tonio Seratti nur einen Zwischenbesuch machte, war er längst über alle Berge, bis Phil es herausgefunden hatte. In den alten Mann kam endlich eine Spur von Leben.
    »Er sagt, er wäre von der Bundespolizei«, erklärte er seiner Frau, während er aus der Hosentasche einen Ring mit einem Dutzend von Schlüsseln zog. »Ich soll ihm die Hoftür aufschließen. Verschwinde schon! Was geht es dich an?«
    Auf atmend tappte Phil in der Düsternis des Flurs hinter dem Alten her, während ihnen beiden die Stimme der Frau nachkreischte. Sie war keineswegs damit einverstanden, daß die Hoftür aufgeschlossen werden sollte. Zum Glück schien sich der Alte nicht darum zu kümmern.
    Die Schlüssel klapperten. Der Mann sagte sechsmal hintereinander:
    »Das werden wir gleich haben.«
    Phil trat von einem Bein auf das andere. Endlich quietschte die Tür. Licht brach in die Düsternis des Flurs herein. Phil lief hinaus in den Hof.
    Er war nicht mehr als sechs mal acht Yard groß. Rechts

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