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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er weiter sagte, konnten wir nicht verstehen, denn Sheila schluchzte in diesem Moment auf.
    Auch die Erwiderung verstanden wir nicht. Dafür hörten wir etwas anderes.
    Einen lauten Schrei aus der Vergangenheit.
    Danach war es still.
    Totenstill…
    ***
    Auch Bill Conolly vernahm den Schrei. Er mischte sich in das Krachen der Dachkonstruktion, die auseinandergerissen wurde.
    Den Warnruf hatte Professor Chandler ausgestoßen, und er war es auch, der den Wolfskörper nach unten rasen sah.
    Lupina hatte auf dem Dach gesessen und gelauscht. Sie wußte jetzt, daß man sie opfern wollte, um ein anderes Leben wieder zu normalisieren. Aber dagegen hatte sie etwas.
    Noch nie war sie gern zu einem Spielball anderer geworden. Wenn irgend etwas in Szene gesetzt wurde, dann diktierte sie das Geschehen und ließ es sich nicht von einer zweiten oder dritten Person aufdrängen.
    Dabei spielte es keine Rolle, ob es sich nun um Menschen oder Dämonen handelte. Schon bei Dr. Tod, dem Chef der Mordliga, war es so gewesen. Er hatte die Werwölfin auch nie richtig unter seine Kontrolle bekommen. Sie war immer ihren eigenen Weg gegangen.
    Wie auch hier.
    Der größte und stärkste Feind war im Augenblick der Reporter Bill Conolly. Ihn mußte sie erwischen, und zwar blitz schnell, denn seine Silberkugeln waren tödlich.
    An den Professor hatte sie zwar gedacht, nahm ihn jedoch nicht ernst, was sich nun rächte, denn ihm gelang es, den Warnschrei auszustoßen und Bill Conolly damit eine Chance zu geben.
    Der Reporter stand noch unter dem Eindruck des eben Gehörten. In seinem Kopf wirbelten und rotierten die Gedanken, deshalb erreichte ihn der Schrei zwar, nur reagierte er nicht so schnell wie es eigentlich nötig gewesen wäre.
    Lupina gewann Land.
    In der Drehung erkannte sie den Reporter. Gleichzeitig mit ihr flogen ihm einige Trümmer der Dachkonstruktion entgegen, denen Bill nicht auswich und es auch nicht schaffte, vor Lupina zur Seite zu springen.
    Sie würde ihn treffen!
    Die Wölfin hatte sich vollständig verwandelt. Ihr Kopf war nicht mehr der eines Menschen. Er zeigte den gesamten Schrecken einer Werwolffratze, und das Maul hatte sie weit aufgerissen, so daß Bill sein Inneres groß wie ein unheimlicher Schlund vorkam, der alles verschlingen wollte.
    Die Waffe bekam er nicht rasch genug herum, im Bruchteil einer Sekunde verzerrte sich sein Gesicht vor Schrecken, und er duckte sich, um wenigstens dem ersten Anprall die Wucht zu nehmen.
    Bill wäre ihm trotzdem nicht entgangen. Er bekam jedoch Hilfe von einer Seite, mit der er nicht gerechnet hatte. Der Professor sprang über seinen Schatten und wuchtete sich vor.
    Die Wölfin befand sich noch auf dem Weg, als der Professor seine Arme vorstreckte und die geballten Hände voll in den Leib der Bestie wuchtete.
    Er traf Lupina in Höhe der rechten Seite, hörte einen dumpfen Laut und fiel selbst. Hart schlug er mit den Kniescheiben auf, keuchte und wälzte sich herum.
    Mehr konnte er für den Reporter nicht tun, der mußte sich schon selbst helfen. Was Bill tat.
    Im ersten Augenblick hatte er gedacht, daß ihn die Werwölfin doch erwischt hatte. Dann sah er den Körper dicht vor seinem Gesicht entlang huschen und vernahm auch den Aufprall, mit dem er zu Boden krachte.
    Lupina überdrehte sich. Bill hörte ihr Fauchen und bekam mit, wie sie sofort wieder auf die vier Beine schnellte.
    Er torkelte. Als Lupina ihn verfehlt hatte, war er nach hinten gegangen, hatte aber Pech gehabt und stolperte über seine eigenen Beine, so daß er Mühe hatte, eine Standfestigkeit zu finden. Seinen Blick richtete er auf Lupina. Er sah sie und auch Nadine Berger, die nach wie vor als Geist über der Werwölfin schwebte.
    Bills Gesicht verzerrte sich.
    Er feuerte in der Bewegung.
    Ein Fehler von ihm, denn die Kugel war zu überhastet abgeschossen worden. Sie versengte nicht einmal Lupinas Fell.
    Die Bestie drehte sich auf der Stelle und war wie ein Spuk verschwunden. Bill konnte ihr kaum folgen, als sie dem Ausgang zuhetzte, hindurchwischte und nicht mehr zu sehen war.
    Es wäre Munitionsverschwendung gewesen, ihr eine weitere Kugel hinterherzuschicken.
    So stand der Reporter auf und starrte Nadine Berger an, deren Geistkörper den Kampf mit angesehen hatte.
    »Du hast es nicht geschafft!« stellte sie fest.
    Bill schüttelte den Kopf. »Ich weiß, verdammt, aber sie hat mich zu sehr überrascht!«
    »Hol sie her!« Nadines Stimme zitterte. »Es ist meine einzige Chance. Ich will Lupina tot sehen, um sie

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