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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen Fenris konnte sie nie bestehen. Und Nadine? Würde es ihr gelingen, wieder so zu werden wie früher?
    Bill wollte es nicht glauben, und diese Skepsis breitete sich auch auf seinem Gesicht aus.
    »Du zeigst keinen großen Mut«, hielt ihm Nadine Berger vor.
    »Es fällt mir schwer, denn schließlich gibt es nicht nur eure Probleme, sondern auch meins. Ich bin hier gefangen, und ich will wieder in meine Zeit und zu meiner Familie zurückkehren. Das wirst gerade du doch verstehen können.«
    »Natürlich, Bill, natürlich. Es tut mir leid, daß du in den Kreislauf mithineingerissen worden bist. Es war nicht meine Absicht. John Sinclair und Suko haben es da besser. Sie sind in deiner Wohnung und warten verzweifelt.«
    »Was tun sie dort?«
    »Sie hören uns zu!«
    Diese Antwort haute den Reporter fast um. Er ging sogar einen Schritt nach hinten, holte pfeifend Atem, wobei sich seine rechte Hand der Kehle näherte und er die Finger dagegen drückte. »Was hast du da gesagt? Sie hören uns zu? Jetzt?«
    »Ja, ich sagte es schon.«
    Bill fühlte, wie er bleich wurde. Sicherlich ähnelte seine Haut jetzt der von Nadine, die vor ihm schwebte und ihn lächelnd anschaute. Der Reporter mußte ein paarmal tief Luft holen, um die nächste Frage stellen zu können. »Sie hören unsere Worte und sind doch nicht in der Lage, einzugreifen. Sehe ich das richtig?«
    »Ja, du siehst es.«
    »Dann können sie daran zerbrechen«, flüsterte Bill. »Das hält doch kein Mensch aus. Und wenn Sheila meine Stimme hört — O Gott…« Bill schwieg und schüttelte den Kopf.
    Nadines Gesicht nahm ebenfalls traurige Züge an. Sie hing an der Familie, die sie als Wölfin aufgenommen hatte. Da war vor allen Dingen der kleine Johnny, für den sie als große Beschützerin fungiert hatte. [2]
    Das hatte sie auch mehrmals unter Beweis stellen müssen. Nun deutete alles daraufhin, als würde ein Riß in diese Familienbande hineingeäzt werden. Der eine Teil lebte völlig normal zu Hause, während Bill in einer Ur-Welt verschollen war und der Wolfsmagie gegenüber, stand.
    Der Reporter holte tief Atem. Er sah nur Nadine. Alles andere hatte er vergessen, und er ging langsam vor.
    »Was hast du?« fragte sie.
    »Ich will dich anfassen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das kannst du nicht, Bill. Ich bin kein Mensch, glaub mir.«
    »Laß es mich trotzdem versuchen«, sagte der Mann und ging einen weiteren Schritt vor.
    »Bitte!« Nadine kam ihm sogar entgegen. Bill Conolly faßte zu — und hindurch.
    Da war nichts, was seiner greifenden Hand hätte Widerstand bieten können.
    Vor ihm schwebte keine echte Gestalt, sondern ein feinstoffliches Wesen, ein Geist.
    Bill Conolly schauderte zusammen. Demnach hatte Nadine mit allem, was sie von sich behauptete, recht behalten.
    Sie war ein Geist.
    »Und dein Körper?« hauchte der Reporter. »Wo steckt er?«
    »Ich habe mich freiwillig in die Hand des Götterwolfs begeben. Er hat meinen Körper behalten.«
    »Wird er ihn wieder zurückgeben?«
    Plötzlich funkelten ihre Augen. »Ich will ihn nicht mehr haben, Bill. Ich will es nicht. Er soll ihn behalten, aber ich will zurück in einen menschlichen Körper. Ich will wieder so werden wie früher. Es ist unerträglich mit der Seele eines Menschen im Körper eines Tieres leben zu müssen. Kannst du das nicht verstehen?«
    Bill nickte. »Das schon, doch frage ich mich, wie Fenris reagieren wird? Was hat er gesagt?«
    »Er will Lupina!«
    »Kann er sie nicht holen?«
    »Nein, so einfach ist das nicht. Wir befinden uns nicht in der Gegenwart, sondern in einer Zeit, die lange zurückliegt. Da war Fenris von den Göttern noch verflucht worden. Er gehörte nicht zu den Günstlingen und ist in dem Schacht gefangen.«
    »Und wer erlöste ihn?«
    »Ich kenne die Sagen und Legenden nicht genau. Jedenfalls kann er aus eigener Kraft nicht freikommen. Dieser Schacht ist mit dem vergleichbar, was die Menschen Fegefeuer oder auch Hölle nennen. Er wird noch lange schmoren müssen.«
    Wenn Fenris ihnen nicht half, in die normale Zeit zurückzukehren, war vielleicht alles verloren. Nadine schien seine Gedanken erraten zu haben, denn sie sagte: »Du suchst nach einer Chance, wieder zu deiner Familie zurückkehren zu können, Bill?«
    »Danach suche ich in der Tat.«
    »Vielleicht können wir es schaffen.«
    »Und wer sollte uns helfen?«
    »Bandor, der Dämonenjäger!«
    Bill hörte die Antwort und schaute auf Professor Chandler, der sich von seinem Platz löste, wobei sein Blick

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