Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Erbe des Satans
Vom Netzwerk:
wahrscheinlich Wie ein Preisboxer ausgesehen, dem man eine Sammlung mexikanischer Kakteen um die Ohren gehauen hat. Ich landete in einer Rosenhecke. Die Dornen schrammten mir über die Hände, daß ich das Gefühl hatte, ich werde mit einem Reibeisen bearbeitet.
    Vier Schüsse peitschten in schneller Folge durch die Nacht. Ich warf mich herum.
    Voller Erleichterung sah ich, daß in dem erhellten Viereck keiner meiner Kollegen mehr stand. Offenbar hatten sie sich rechtzeitig in die schützende Dunkelheit verdrückt.
    Ich wandte den Kopf und blickte zu dem erleuchteten Fenster empor. Ich nahm gerade noch wahr, daß Snatch sich in das Zimmer zurückgezogen hatte, da verlöschte auch schon das Licht. Die Fensterhöhle gähnte mir schwarz entgegen.
    »Hören Sie auf, wie ein Wilder durch die Gegend zu ballern«, brüllte Phil. »Hier sind FBI-Beamte, die sich mit Ihnen unterhalten wollen.«
    In dem Fenster blitzte es auf.
    Wieder peitschte ein Schuß durch die Nacht. Ich hörte Phil fluchen.
    Anscheinend war die Kugel dicht an ihm vorbeigefahren.
    »FBI-Beamte«, ließ sich Snatchs höhnische Stimme vernehmen. »Warum nicht gleich der Präsident und der Kaiser von China. Auf diesen faulen Trick falle ich nicht herein, ihr Gesindel. Ich werde euch umblasen, so wahr ich seit gestern Witwer bin.«
    Sein höhnisches Lachen hallte durch den Garten.
    Ein paar dicke Regentropfen rannen mir in den Kragen.
    Vorsichtig zog ich mir einen langen Dorn aus dem rechten Handrücken.
    Ich spürte, daß ich an mehreren Stellen auf den Handrücken und an den Fingern blutete.
    Wie ein Geisterfinger stach plötzlich der Strahl einen Taschenlampe durch die Dunkelheit.
    Der Kegel der Lampe wurde dicht neben den Rahmen des Fensters gehalten. Snatch versteckte sich also so gut es ging, um nicht von einer Kugel getroffen zu werden.
    Es war offensichtlich, daß sich der Mörder verstellte. Sicherlich wußte er, wen er vor sich hatte.
    Aber er brauchte einen Grund, um das Feuer auf uns eröffnen zu können. Denn das wir nicht gekommen waren, um zu kondolieren, konnte er sich an den Fingern abzählen. Vielleicht hatte er seinen Koffer schon untersucht und festgestellt, daß er geöffnet worden war.
    Vielleicht kombinierte er in diesem Augenblick richtig. Vielleicht wurde ihm jetzt klar, daß wir von dem Totenschädel wußten.
    Der Strahl der Taschenlampe huschte über Rasen und Sträucher. Suchend glitt er durch den Garten und kam immer näher zu mir. Ich robbte ein Stück zurück.
    Mit den Füßen stieß ich gegen den Stamm eines Baumes.
    In der nächsten Sekunde hatte ich mich hinter ihm in Sicherheit gebracht.
    Es war keine Herzschlaglänge zu früh. Denn im nächsten Moment erfaßte der Lichtschein den Baum und tauchte ihn in grelle Helligkeit.
    Ich stand aufrecht an den Stamm gepreßt. Er war gerade dick genug, um mich im Profil zu decken.
    Ein Windstoß fegte durch den Garten. Die Büsche raschelten und bogen ihre Zweige. Der Wind erfaßte auch einen Zipfel meines leichten Regenmantels und ließ ihn lustig flattern.
    Der Zipfel züngelte mit heftigen Bewegungen hinter dem Stamm hervor. Besser konnte Snatch mein Versteck gar nicht serviert bekommen.
    Zwar hoffte ich, daß er meinen Mantel-Zipfel nicht gesehen hatte.
    Aber er hatte.
    Ich merkte es.
    Ich merkte es. Die Detonation des Schusses zerriß die Stille. Die Kugel fetzte ein Stück Rinde vom Baumstamm.
    Das Geschoß fuhr eine knappe Handbreit an meiner Brust vorbei. Ich durfte mich nicht rühren, wenn ich mir nicht eine Kugel auf den Pelz brennen lassen wollte.
    Zum Glück kam in diesem Augenblick Hilfe. Zehn Yard weiter rechts blitzte es auf.
    Am Knall stellte ich fest, daß es sich um Phils Pistole handelte.
    Sekundenbruchteile später klirrte es in dem Fenster, aus dem Snatch schoß. Glas zersplitterte, der Schein der Taschenlampe erlosch blitzartig.
    »Das war ein Meisterschuß«, hörte ich Holms sagen. »Allen Respekt, Mister Decker.«
    Phil war es tatsächlich auf eine Entfernung von mindestens fünfzehn Yard gelungen, den Lichtkegel des Taschenlampe zu treffen.
    Das Erlöschen der Festbeleuchtung war das Signal für uns. Stolpernd rannte ich auf das Haus zu. Hinter mir vernahm ich den keuchenden Atem meines Freundes.
    »Ich habe die Tür gesehen. Sie liegt dort an der Ecke«, stieß Phil hervor. »Holms und Hunter geben uns Feuerschutz.«
    Wir erreichten die Tür. Eine kleine Steintreppe führte zu ihr empor. Vorsichtig probierte ich die Klinke und stellte erleichtert fest, daß

Weitere Kostenlose Bücher