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0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Erbe des Satans
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wohin er führte, was dort stand, wie viele Türen abzweigten.
    Zum Glück war auch hier der Boden mit einem dicken Teppich ausgelegt.
    Ich hielt in der Rechten die Smith and Wesson. Die Linke streckte ich tastend nach vorn.
    Wenige Schritte brachte ich hinter mich, als meine Hand gegen etwas Kaltes, Metallenes stieß.
    Es war eine Türklinke. Ich griff nach ihr.
    Im gleichen Augenblick vernahm ich eine krächzende Stimme. Sie tönte aus dem Zimmer, das hinter der Tür lag.
    Es war eine eigenartige Stimme. Rauh und unartikuliert. Heiser stieß die Stimme immer wieder fünf Worte hervor:
    »Verdammt! Es ist schon spät! — Verdammt! Es ist schon spät! — Verdammt! Es ist schon spät!«
    ***
    »Nanu«, flüsterte Phil. »Läuft dort drin eine Schallplatte mit ’nem Sprung?«
    »Keine Ahnung«, raunte ich ebenso leise. »Aber langsam geht mir das Theater auf die Nerven. Sehen wir mal nach.«
    Wir postierten uns rechts und links hinter den Türrahmen. Dann drückte ich die Klinke hinab, stieß die Tür auf und wartete auf eine Kugel.
    Aber nichts geschah.
    Wir verharrten einige Sekunden regungslos. Dann sprangen wir in den Raum, duckten uns an die Wand und lauschten. Außer dem Ticken einer Uhr war nichts zu vernehmen.
    »Ich mache Licht«, sagte Phil in die Stille.
    Ich kniff die Augen zusammen, weil ich wußte, daß mich die plötzliche Helligkeit blenden würde.
    Jeder Nerv war in mir gespannt. Ich hielt die Pistole in Brusthöhe, den Finger am Abzug.
    Das Licht flammte auf.
    Ich ließ meine Blicke blitzschnell durch das Zimmer gleiten. Aber von Snatch war nichts zu entdecken. Es gab auch keine Möglichkeit für ihn, sich hier verborgen zu halten. Keine Schrankecke, hinter der er stehen konnte; kein schwerer Sessel, der als Versteck geeignet wäre.
    Der Raum war als Arbeitszimmer möbliert. Außer uns war keine Menschenseele darin.
    Auf einer Stange in der Ecke vor dem Fenster hockte ein großer Königspapagei Er sträubte sein prächtiges Gefieder, glotzte uns aus runden Augen an und sagte in diesem Augenblick wieder: »Verdammt! Es ist schon spät!«
    »Es ist zu spät!« ertönte eine mir bekannte Stimmen von der Tür her. Ich fuhr herum.
    Auf der Schwelle stand Mike Snatch. Sein schwerer Revolver war auf Phil gerichtet. Ich riß meine Pistole empor. Bevor ich jedoch durchziehen konnte, krachte ein Schuß.
    Ein zweiter Schuß folgte.
    Ich sah, wie Snatch wankte. Sein höhnisches Gesicht nahm einen erstaunten Ausdruck an. Dann öffnete sich seine Rechte, und der Revolver polterte zu Boden. Die Knie des Mörders knickten ein. Langsam fiel er nach vorn. Noch im Fallen machte er eine leichte Drehung. Er stürzte mit der rechten Schulter voran auf den Boden. Sein Kopf schlug hart auf.
    »Das war sehr knapp«, sagte Holms und trat aus dem Dunkel des Flurs. »Ein Glück, daß ich leise die Treppe emporkam. Ich sah gerade noch, wie Snatch hinter euch auftauchte und seinen Revolver schwenkte.«
    Er trat zu dem am Boden Liegenden und beugte sich nieder.
    »Tot! — Die Kugel ist ihm von hinten ins Herz gedrungen. Immerhin hat er noch genug Kraft gehabt, um den Finger zu krümmen. Oder kam der zweite Schuß von euch?«
    Ich schüttelte den Kopf, und auch Phil verneinte
    »Danke, Holms«, sagte mein Freund nach einigen Sekunden. »Wenn Sie nicht gewesen wären, hätte ich jetzt ein Loch in der Brust.«
    ***
    Unsere Zimmer im Mayfair Hotel waren anheimelnd und die Betten so bequem, daß wir nach dem aufregenden ersten Abend in St. Louis wie die Murmeltiere schliefen.
    Am nächsten Morgen brach die Sonne durch den anfangs noch wolkenverhangenen Himmel, und wir fanden uns zu einem kräftigen Frühstück in einem der Speisesäle des Hotels ein.
    9 Uhr zeigte der Regulator über dem Eingang an, als wir zum FBI-Büro am Union Boulevard aufbrachen.
    Der goldbetreßte Portier des Hotels besorgte uns ein Taxi für die ziemlich weite Strecke.
    Wir nahmen uns Zeit und sahen uns während der Fahrt durch die City ein Stückchen der Mississippi-Stadt an.
    Alles, was ich sah, gefiel mir ausgezeichnet. Phil ging es ebenso.
    Der Taxichauffeur, der ein begeisterter Lokalpatriot zu sein schien, machte uns auf die Sehenswürdigkeiten- der Stadt aufmerksam. Den Forest Park, die Missouri Botanical Gardens und das Künste-Museu:n müßten wir uns unbedingt ansehen, meinte er.
    Das Museum zum Beispiel sei eines der sehenswertesten der USA. Neben einer großen Kollektion, amerikanischer Gemälde, seien vor allem die englischen und französischen

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