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0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Erbe des Satans
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mir.
    Der Frack, der in aller Eile beschafft worden war, hatte zudem nicht ganz meine Größe.
    Er war in den Schultern so eng, daß ich darauf verzichten mußte, meine Smith and Wesson in der Schulterhalfter mit mir herumzuschleppen.
    Es war jetzt kurz nach 17 Uhr, und mein offizieller Dienstantritt war das Dinner, das hier im Hause um Punkt 19 Uhr eingenommen wurde. Ich hatte also noch etwas Zeit, und ich wollte sie benutzen, um mir das übrige Personal anzusehen, dessen unmittelbarer Vorgesetzter ich jetzt als Butler war.
    Ich verließ mein Zimmer, schritt — wobei ich mich um eine sehr konservative Haltung bemühte — durch die Gänge, die Treppen hinab und landete schließlich an einer Tür, die ins Freie führte.
    Warum nicht, dachte ich, vielleicht hilft es mir weiter, wenn ich mich im Garten ein wenig auskenne.
    Der Park war schrecklich verwildert. Dornige Sträucher, undurchdringliches, verfilztes Buschwerk, schattenwerfende Baumgruppen und an einigen Stellen sehr sumpfiger Boden. Wenige Pfade führten durch diesen Dschungel.
    Vorsichtig schritt iqh eine Schneise entlang. Sie war morastig und schon nach wenigen Metern so zugewachsen, daß ich mir mit einem Buschmesser einen Weg hätte schlagen müssen. Ich ging zurück.
    Unmittelbar hinter dem Herrenhaus war eine kleine Fläche ausgespart, die offensichtlich ständig mit einem Rasenmäher bearbeitet wurde.
    Keine Menschenseele war zu sehen.
    Aus Richtung der Garagen klang zorniges Hundegebell.
    Wie ich von Allison wußte, befand sich dort der Zwinger mit den Bluthunden.
    Wahrscheinlich hatten sie von mir Witterung bekommen und benahmen sich jetzt wie toll. Zumindest ließ das Gebrüll es vermuten.
    Ich ging zu der Tür zurück, die in das Haus führte. Dann blieb ich stehen und horchte erstaunt auf. Das Hundegebell schien näher zu kommen. Sehr schnell sogar.
    Ich drehte mich zur Seite, um in die betreffende Richtung zu lauschen.
    In diesem Augenblick hechelte der erste Hund um die Hausecke.
    Er war so groß wie ein Kalb.
    Seine tückischen, blutunterlaufenen Augen waren auf mich gerichtet. Das Tier hatte ein Gebiß wie ein gefährliches Raubtier.
    Es handelte sich um eine Tiger-Dogge, und sie war auf den Mann dressiert, das erkannte ich sofort.
    Das Tier schoß auf mich zu, setzte zum Sprung an und riß seinen geifernden Rachen weit auf.
    ***
    Es waren etwa vier Yard, die noch zwischen mir und dem Hund lagen. Und für mich gab es nur eine Möglichkeit den reißenden Zähnen zu entkommen.
    Ein Schritt trennte mich von der Tür. Sie ging nach außen auf, wie die meisten Hinter- und Nebenausgänge großer Gebäude. Ich steckte gedankenschnell die linke Hand vor und erfaßte die Klinke.
    Der Hund sprang.
    Er kam von links. Sein gewaltiger Satz führte ihn parallel zur Hauswand auf mich zu. Fast hatte er mich erreicht In diesem Augenblick riß ich die schwere Bohlentür mit einem gewal- tigen Ruck auf. Ich hatte es genau berechnet. Die Tür war jetzt zwischen mir und der Dogge.
    Das Tier prallte mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen gegen das Holz. Die Klinke wurde mir aus der Hand gerissen.
    Die Tür zitterte in allen Fugen.
    Die Dogge jaulte.
    Sie hatte sich überschlagen. Ihr mächtiger Körper kugelte über den Boden. Aus der Schnauze des Tieres rann Blut. Offensichtlich war der Hund mitten im Sprung mit der hochempfindlichen Schnauze gegen das harte Holz der Tür geprallt.
    Ich schlüpfte ins Haus, zog die Tür hinter mir ins Schloß und drehte den Schlüssel herum. Dann lehnte ich mich gegen die Wand und tupfte mir mit einem Taschentuch über die Stirn.
    Das war knapp gewesen. Aber wer, zum Teufel, hatte den Hund auf mich gehetzt?
    Ich vernahm jetzt das Gebell eines zweiten Hundes. An der Tür wurde ein Kratzen laut.
    Dann hörte ich ein dumpfes, zorniges Knurren. Einer der Hunde scharrte an der Tür.
    Das Geräusch seines hechelnden Atems drang deutlich bis zu mir herein.
    Ich trat vorsichtig an das schmale, vergitterte Flurfester und blickte hinaus.
    Unmittelbar vor der Tür standen die beiden Doggen. Sie fletschten die Zähne und sahen ganz so aus, als hätten sie mich gern zum Dinner verspeist.
    Von irgendwoher gellte ein langgezogener Pfiff. Die Hunde reagierten augenblicklich. Sie liefen in die Richtung davon, aus der sie gekommen waren.
    Ich blickte auf die Uhr. Es war noch gut eine Stunde Zeit bis zum Dinner. Durch das gespenstisch stille Haus, das wie ausgestorben schien, ging ich zurück auf mein Zimmer.
    Gerade wollte ich die Tür öffnen, als

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