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0275 - Das Erbe des Satans

0275 - Das Erbe des Satans

Titel: 0275 - Das Erbe des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Erbe des Satans
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Er will eine Ferienreise durch die USA machen. Der junge Mann ist trotz seiner Jugend schon Butler an Lord Hallchester. Der Vater des jungen Mannes und ich sind befreundet. Der Sohn meines Freundes wollte mich ohnehin besuchen. Er hat sich für morgen vormittag angesagt. Ich bin davon überzeugt, daß er mich hier gern vertreten wird, wenn ich ihn darum bitte.«
    »Aber, Broderick. Ist das nicht zuviel verlangt? — Der junge Mann befindet sich auf einer Ferienreise. Wir können doch nicht verlangen, daß er sie abbricht, nur um Sie zu vertreten.«
    »Verzeihung Mylady, wenn ich widerspreche. Aber ich kenne John. Es wird ihm eine große Freude sein. Er wollte ohnehin vor allem St. Louis kennenlernen. Und, Mylady täten mir eine große Freude, wenn Mylady ihn akzeptieren würde. Es wäre mir eine große Beruhigung.«
    »Schön, Broderick«, sagte Joyce Lane lachend. »Wenn der junge Mann einverstanden ist. Wie heißen ihn herzlich willkommen.«
    Der Butler Broderick Allison vollführte eine gemessene Verbeugung, zog sich bis zur Tür zurück, verbeugte sich abermals und verschwand.
    Kein Muskel zuckte in seinem beherrschten Gesicht.
    ***
    Phil und ich saßen beim Frühstück, als ein Kellner erschien und uns ein Telefongespräch meldete. Ich ging zur nächsten Kabine, nahm den Hörer auf und meldete mich.
    »Hallo, Mr. Cotton« vernahm ich eine krächzende Stimme. »Wie gut, daß ich Sie auf Anhieb erreiche!«
    »Verzeihung, aber würden Sie so freundlich sein und mir mitteilen, mit wem ich das Vergnügen habe?«
    »Natürlich! Hier spricht Joe Cookney. Ich bin in St. Louis und möchte heute vormittag noch ein Interview mit Ihnen machen. Ich brauche unbedingt einen Fortsetzungsbericht über den Fall Snatch. Der erste Artikel mit der Schaufensterpuppe im ,Statler‘ hat wie eine Bombe eingeschlagen.«
    Das hatte mir gerade noch gefehlt. Der Kriminalreporter der »New York Herald Tribüne« tauchte im unpassendsten Moment auf. Wir gaben uns die größte Mühe, Jesse Lane in Sicherheit zu wiegen, mußten froh sein, wenn ersieh durch den Tod Mike Snatchs nicht zu einer Panikhandlung hinreißen ließ — und jetzt wollte Cookney einen großen Wirbel verursachen.
    »Warum sagen Sie nichts, Cotton«, hörte ich Cookneys Stimme. »Wann können wir uns treffen. Ich brauche unbedingt ein Interview mit Ihnen oder mit Ihrem Freunde Decker. Die üblichen Berichte der Presseagenturen sind kalter Kaffee. Ich will es von den Leuten wissen, die dabei gewesen sind.«
    Ich schwieg noch immer.
    »Wissen Sie, was ich glaube, Cotton?«
    »Na?«
    »Hinter der ganzen Sache steckt mehr!«
    »Wieso?«
    »Snatch ist tot. Warum sind Sie und Ihr Kollege noch in St. Louis? Sie knabbern doch bestimmt an einem anderen Fall herum, der mit Snatch zusammenhängt. Stimmt’s?.— Ich wüßte sonst keinen logischen Grund, warum FBI-Beamte aus New York in St. Louis herumkriechen.«
    »Sie irren sich, Cookney«, sagte ich ruhig. »Wir machen noch ein oder zwei Tage Ferien und werden dann nach New York zurückreisen. Hier liegt nichts weiter an. Der Fall Snatch ist erledigt.«
    »So so«, erwiderte der Reporter, und ich konnte seiner Stimme anhören, daß er mir nicht glaubte. »Aber sagen Sie, wann kann ich Sie sprechen?«
    »Wenn es unbedingt sein muß, dann am besten sofort.«
    »Okay, ich bin in zehn Minuten im Mayfair.«
    »Woher haben Sie eigentlich unsere Adresse?«
    »Ihr Kollege Holms war so freundlich.« Er lachte meckernd, und ich hängte ein.
    ***
    Phil biß herzhaft in ein saftiges Steak.
    Wir nahmen unseren Lunch im Mayfair ein und waren in ziemlich galliger Stimmung. Den ganzen Vormittag hatte Cookney uns belagert und sich die größte Mühe gegeben, alles aus uns herauszupressen, was mit dem Fall Snatch zusammenhing.
    Wir waren gezwungen, ihm das ganze Erlebnis von unserem Eintreffen im Twilight Drive Bis zu Snatchs Tod in allen Einzelheiten zu erzählen.
    Cookney leckte sich dabei dauernd die Lippen und faselte etwas von einer »Bombenstory«. Er ließ auch nicht von seinem Verdacht ab, wir könnten zur Zeit mit einem ähnlichen Fall beschäftigt sein. Es kostete uns erhebliche Anstrengungen, diese Vermutung wenigstens nicht noch zu schüren.
    Cookney gehörte zu jener Sorte von Reportern, denen ihre Story über alles ging, und die sich den Teufel darum scherten, daß durch die Veröffentlichung ihrer »Bombenstory« vielleicht Verbrechen begünstigt oder Ermittlungen erschwert wurden.
    Phil blickte auf die Uhr.
    »Es ist gleich zwölf,

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