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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Gesichtszügen schien genauso erschrocken zu sein wie die beiden Freunde. Wortlos zog Michael Ullich den Balmung aus der Scheide. Die Augen des Mannes weiteten sich. Beschwörend legte er den Finger auf die Lippen.
    »Schweigt, im Namen der Götter!« brachte er flüsternd hervor. »Sie dürfen mich nicht finden … Sonst bin ich des Todes. Ich bin ein Grieche, ein Achäer…!« Wortlos zog ihn Carsten Möbius in die Deckung.
    »Die Hunde werden seine Spur bald gefunden haben!« murmelte der Millionenerbe besorgt. »Und hinter den Kötern traben gewiß bewaffnete Krieger!«
    »Fein, dann ist es vorbei mit der Langeweile!« freute sich Michael Ullich. »Fürchte nichts!« sagte er dann im holperigen Altgriechisch. »Wenn uns Zeus beisteht, werden wir sie besiegen!«
    »Das Schwert!« stieß der Grieche hervor. »Ich habe davon gehört. Ja, und auch ihr gleicht den beiden Helden, von denen mein Vater Diomedes stets berichtete, wenn er von den Tagen erzählte, als sie vor Ilions hochgetürmter Burg fochten!«
    »Um Gottes willen!« ächzte Carsten Möbius. »Dann steht uns noch der Trojanische Krieg bevor.«
    »Dann wollen wir schon mal dafür trainieren!« grinste Ullich. »Gleich sind die Verfolger heran. Mein Freund, wer bist du, und was bist du? Denn ich möchte gern wissen, für wen ich mein Leben wage.«
    »Diomedes heiße ich, wie mein Vater!« erklärte der Grieche. »Das schöne Korinth ist meine Heimat. Der Unwillen der Götter verschlug mich in dieses Land, wo man mich in die Sklaverei zwang. Mit vielen anderen Sklaven aller Nationen arbeiten wir an einem Grab, das in vierzig Tagen fertiggestellt werden soll. Die Aufseher treiben uns unbarmherzig mit der Peitsche an. Menschenleben zählen nicht – nur die Fertigstellung der Grabstätte. Doch ich bin ein freier Grieche und floh, als die Gelegenheit günstig war. Ich beschwöre dich bei den Göttern, blonder Jüngling, daß du mir das Schwert ins Herz stoßen mögest, bevor sie mich wieder ergreifen. Denn selbst in den untersten Tiefen des Hades geht es erträglicher zu als beim Bau dieser Grabstätte. Ich werde … Zu spät, sie haben uns entdeckt!«
    Während sie redeten, war das Gebell immer lauter geworden. Dann waren die Hunde heran. Einen Moment verharrten sie auf dem oberen Rand der Geröllhalde, hinter denen die beiden Freunde Schutz gesucht hatten, dann sprangen sie heulend und jaulend den Abhang hinab.
    Michael Ullich sah mit Kennerblick, daß diese Hunde das Ziel ihrer Jagd nicht nur einfach verbellen würden. In ihren Augen funkelte die Gier nach Kampf und Blut, die scharfen Zähne lagen frei, während grollendes Knurren und heiseres Bellen aus den Kehlen der Hunde kamen.
    Die Ägypter sandten entlaufenen Sklaven Bluthunde nach. Sie wußten sehr genau, daß die Tiere keine Fährte verlieren würden. Nicht an der Leine gehalten, würden sich die Hunde auf das Opfer stürzen und erst zu ihren Herren zurückkehren, wenn das Opfer tot war.
    Wenn sie am Leben bleiben wollten, mußten sie die Tiere töten.
    »Es geht nicht anders, Carsten!« sagte Michael Ullich wie zur Entschuldigung. Er wußte, daß der Freund Tiere liebte und es schwer verwinden konnte, wenn auch im Zuge der Notwehr die Angreifer getötet wurden. Doch hier ging es um das nackte Überleben.
    Der Balmung beschrieb einen Kreisbogen und traf. Der vorderste Hund wurde getroffen und zurückgeschleudert. Doch die andere Meute wurde davon nicht aufgehalten. Wie ein Wildwasser wogten sie heran. Sofort war Michael Ullich umringt, während sich Carsten Möbius und der Grieche das Rudel mit gezielten Steinwürfen vom Leibe hielt.
    »Den Strahlschocker, Carsten!« stieß Ullich hervor. »Es sind zu viele … Ich schaffe es nicht … Den Strahlschocker…! « So gewandt er die Angreifer abwehrte, die Hunde waren schneller. Schon war sein Körper gezeichnet von unzähligen Kratz- und Bißspuren. Er konnte nur nebenbei registrieren, daß es noch keinem der Hunde gelungen war, sich richtig in seinem Fleisch zu verbeißen.
    Carsten Möbius stellte keine weiteren Fragen. Der Freund hatte recht. Nur die Wunderwaffe aus der Forschungsabteilung des Möbius-Konzerns konnte sie jetzt noch retten. Denn wenn das Rudel mit Ullich fertig war, hielt es auch kein Steinhagel mehr auf.
    Geschickt zog Carsten das pistolenartige Gerät hervor und stellte die Arretierung auf Elektroschock und größte Streuwirkung. Dann riß er den Stecher durch und ließ die Mündung kreisen.
    Der Erfolg trat sofort ein. Die

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