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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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hechelte er und ging auf einen der Hebräer zu, der die Goldschlange fest an sich preßte. »Was braucht ein Sklave Gold? Ich will die Schlange haben!«
    »Nein … Nein…!« preßte der Hebräer hervor. »Mit dem Gold erkaufe ich für mich und meine Familie die Freiheit vom Joch der Ägypter und ziehe in das Land, in dem bereits unsere Väter Abraham, Isaak und Jakob lebten. Ein Land, wo Milch und Honig fließt!«
    »Die Schlange gehört ihm!« klang Amun-Res Stimme leidenschaftslos auf. »Nur für ihn ist sie nützlich…!« Doch der gierige Kaufmann verstand nicht den drohenden Unterton. Und er sah nicht die grausame Vorfreude in den Augen des Atlanters, der genau ahnte, was kommen mußte.
    »Gib her … Oder?« knurrte der Ägypter und zog langsam den Bronzedolch aus dem Gürtel. »Was ist dir wichtiger, Hebräer, das Leben oder das Gold?«
    Der Mann sagte nichts mehr. Mit steinernem Gesicht ließ er es zu, daß der Ägypter seine Hände um die Goldschlange legte.
    Eine blitzartige Bewegung und ein gellender Aufschrei. Für den Bruchteil einer Sekunde sahen alle, wie der Schlangenkörper in rasender Geschwindigkeit vorstieß und der Schädel den Hals des Ägypters traf. Der Kaufmann schrie gellend auf und stürzte rückwärts zu Boden. Blut sickerte aus zwei nadelfeinen Einstichen an seinem Hals.
    Die brechenden Augen des gierigen Kaufmanns erkannten noch, daß die Schlange unmittelbar danach wieder zu Gold wurde. Dann senkte der Tod seine Schwingen über ihn.
    »Wagt es noch jemand, sich meinem Willen zu widersetzen?« fragte Amun-Re mit der Freundlichkeit einer Katze, welche die Maus in die Enge getrieben hat. »Die Schlange gehört ihm. Jeder andere, der sie berührt, ist des Todes. Jeder … Hörst du es, Mann? Versuche also nicht, sie zu verkaufen. Bei jedem anderen, der sie berührt, wird der Wurm wieder lebendig. Auch wenn einer aus deiner Familie die Schlange berührt. Hehehe. Ihr habt also einen Schatz im Hause, der euch keinen Nutzen bringt. Nun, großer Pharao, ist das nicht ein guter Witz?«
    Doch die Miene des Herrschers gefror zu Eis. Er hatte alles mit eigenen Augen gesehen. Da war kein Trick dabei wie bei den Seth-Priestern, den man erklären konnte. Dieser Mann kannte die Magie in ihrer schwärzesten Form. Und er konnte sich damit gegen jeden verteidigen. Auch gegen den Pharao.
    »Wenn du den Bogenschützen einen Wink gibst, daß sie ihre Pfeile auf mich richten sollen, verwandle ich sie in Steine!« sagte Amun-Re in die Richtung des Stethos. »Und auch den Einfall mit dem Gift, mein geschätzter Amasis, würde ich nicht in die Tat umsetzen. Ja, ja … Ich las es ganz genau in deinen Gedanken. Doch mein Körper ist gegen Gifte aller Art immun. Und auch die gedungenen Mörder, an die Sinufer gerade denkt, sind nicht geeignet, mich aus dieser Welt zu schaffen. Ich bin Amun-Re! Verehrt ihr nicht einen Amun-Re als Gottheit? Nun, ich bin gekommen, die Demut und Unterwürfigkeit des Volkes am Nil kennenzulernen. Handelt danach! « Das letzte Wort kam wie der sausende Schwung einer Peitsche.
    Gebändigt durch den Schlangenblick seiner Augen, beugte sich der Hofstaat tief herab und streckte die Arme vor – das ägyptische Zeichen der Demut und Unterwerfung. Amun-Re schien zufrieden.
    »Ich bin nicht gekommen, um anstelle des Pharao zu herrschen, sondern um mit ihm zu herrschen!« erklärte Amun-Re. »Denn er ist mir wie ein lieber Sohn…!« Damit legte Amun-Re die Grundlage des absoluten Gottkönigtums im Neuen Reich. Denn hinter den Namen der Pharaonen steht auf den Inschriften an den Tempeln und Grabmälern meist Sohn des Amun und Liebling des Re.
    »… als Zeichen meiner Zuneigung für ihn habe ich ihm diese beiden Mädchen geschenkt!« beendete Amun-Re seine Erklärung. »Allerdings sind sie Barbarinnen, denen die Kunst des Liebens noch fremd ist. Dennoch wird das den Reiz erhöhen!«
    »Wir werden sehen!« erklärte. Ramses, der seine Fassung wiedergefunden hatte. Ein mächtiger Zauberer, der ihn nicht vom Thron stoßen wollte, kam ihm gar nicht ungelegen. Mit seiner Hilfe konnte man die Macht festigen.
    »Auch wenn sie der Liebe in der körperlichen Form etwas unkundig sind, sollten sie doch lernen, was es ausmacht, eine Frau zu sein!« sagte der Pharao, nachdem er die beiden Mädchen noch einmal eindringlich gemustert hatte. »Eine davon gleicht einer wilden Katze. Doch sie sollen lernen, wie man das Herz eines Mannes erfreut. Bringt sie in Helenas Gemächer, und teilt der Griechin

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