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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Hunde wurden vom unsichtbaren Lähmstrahl getroffen und sackten in sich zusammen. Doch auch Michael Ullich, der im Zentrum der Streuung stand, klappte zusammen wie ein Taschenmesser. Carsten Möbius wußte, daß er danach schimpfen würde wie ein Rohrspatz, denn nach dem Erwachen stellten sich bohrende Kopfschmerzen ein, die nur langsam abklangen. Dennoch war das immer noch besser als der Angriff der Hundemeute.
    »Du bist … Du bist ein Gott!« brach es aus dem Griechen hervor.
    »Das fehlte gerade noch!« knurrte Möbius. Er zog den Griechen am Arm vorwärts.
    »Mein Freund kann hier nicht liegenbleiben!« sagte er kategorisch. »Die Hunde sind nicht tot … Sie schlafen nur für einige Zeit. Erwachen sie, wird auch ihre Wut wieder lebendig. Faß mit an, Diomedes!«
    Michael Ullich lag, von der Wirkung des Elektroschocks getroffen, zwischen der regungslosen Hundemeute. Doch mit einzelnem Punktbeschuß hätte Carsten das Rudel nicht ausschalten können!
    »Er ist … Er ist sehr schwer!« ächzte Diomedes, nachdem sie mit vereinigten Kräften den Bewußtlosen ungefähr hundert Meter geschleppt hatten. In der unerträglichen Hitze von Ägypten erlahmten die Kräfte sehr schnell.
    »Ich lasse ihn nicht im Stich!« erklärte Möbius kategorisch. Dann hatte er einen Einfall.
    »Wo stehen die Pferde der Ägypter und die Wagen?« fragte er gespannt. Erstaunt erklärte Diomedes, daß hier draußen weder Wagen noch Pferde vorhanden waren. Für den Transport von Lasten hatte man genügend Sklaven. Ein Pferd war den Herren des Nillandes zu kostbar als Arbeitstier. Menschenleben galten in diesen Zeiten wenig. Jeder Kriegszug, den die Pharaonen durchführten, brachte neue Gefangene in das Land am Nil, die als Sklaven fronen mußten, bis sie der Tod gnädig von ihrem Schicksal erlöste.
    »… nur seltsame Tiere mit einem Höcker auf dem Rücken haben sie!« setzte der Grieche hinzu. »Sie tragen die Wasserschläuche!«
    »In ungefähr einer Stunde ist Michael wieder voll da!« rechnete Carsten nach. »Dann kann er sicher auf einem Kamel reiten. Bleib hier bei meinem Freund, und wehre mit seinem Schwert jeden ab, der ihm zu nahe kommt. Ich werde sehen, ob ich drei Kamele auftreiben kann!«
    Bevor Diomedes etwas sagen konnte, hatte sich Carsten Möbius umgedreht und war in Richtung des Ägypterlagers davongeschlichen. Es dauerte nicht lange, und er fand die Einzäunung, hinter der ungefähr acht Kamele wiederkäuten.
    Mit dem angefeuchteten Finger die Windrichtung prüfend, schlich sich Carsten Möbius näher. Der Schockstrahler richtete sich auf die beiden Wächter, die auf ihre Lanzen gestützt in der Sonne dösten. Zweimal zog der Junge den Stecher durch. Lautlos sanken die Wächter zusammen.
    Neugierig beäugten die Kamele den unbekannten Neuankömmling.
    »Ich bin Hadschi Halef Omar und habe schon Hunderte von Kamelen geritten!« murmelte Möbius und versuchte, der Stimme einen ruhigen Klang zu geben. Es war nur die Frage, wen er mehr beruhigen mußte – die Tiere oder sich selbst.
    Die Wüstenschiffe hoben nur kurz den Kopf, als Carsten Möbius bei ihnen am Gatter hängende Stricke durch die Kopfgeschirre zog und sie zusammenband. Er durfte keines der Tiere zurücklassen, denn sonst konnten die anderen Wächter die Verfolgung aufnehmen.
    Carsten Möbius ahnte nicht, daß einige der Wächter bereits der Spur der Hunde gefolgt waren und Diomedes bereits, von Speeren umringt, den sinnlosen Widerstand aufgab.
    »Laufen ist gesundheitsschädlich, mein braves Tier!« erklärte Carsten dem letzten Kamel, das er noch nicht festgebunden hatte. »Und darum sei so freundlich, und trage mich von dannen!« Das Kamel drehte nur gelangweilt den Kopf zu ihm und nahm etwas Witterung auf, dann blieb es, friedlich widerkäuend, auf dem Boden liegen, während sich die anderen Kamele bereits erhoben hatten und es für Carsten Möbius ein unlösbares Problem bildete, jetzt noch auf den Rücken zu gelangen. Doch das Kamel, das er zum Reiten bestimmt hatte, schien ein Musterbeispiel an Trägheit zu sein.
    Carsten Möbius nahm seinen Mut zusammen und kletterte, die Leinen mit den anderen Kamelen in der Hand haltend, von hinten auf.
    Nur ein leichtes Zucken des Kamelkörpers gab zu erkennen, daß es von dem Tier registriert wurde. Einen Moment später war Carsten Möbius oben und preßte die Schenkel an den Leib des Kamels. Ein Kollern kam aus dem Magen – sonst nichts. Das Kamel blieb liegen.
    » Haddah! Saggith! « rief Carsten Möbius

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