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0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genau war Gina!
    Sie trug noch immer die Kleidung, die sie auch in der Manege angehabt hatte, und sie starrte mich an, als wäre sie die Schlange und ich ihr Opfer.
    »Kommen Sie näher«, sagte ich, wobei ich mich um ein Lächeln bemühte.
    Sie zögerte ein wenig. Ich glaubte schon, daß sie mir nicht folgen würde, als sie ihren Fuß vorsetzte und langsam auf mich zuschritt. Dabei beobachtete sie mich lauernd. Ich stellte fest, daß sich der Ausdruck ihrer Pupillen geändert hatte. Sie blickten hart, kalt und abweisend. Nicht mehr menschlich.
    Natürlich schaute ich auch auf ihr Gesicht. Und wie ich es schon in der Manege gesehen hatte, so entdeckte ich die Narbe ebenfalls nicht mehr.
    Sie war verschwunden. Aber es hatte sie gegeben, dessen war ich mir sicher.
    Die Tür schwang hinter ihr zu, als sie auf mich zuging. »Sie wollten mich sprechen?« fragte sie.
    »Ja«, erwiderte ich.
    »Um was geht es?« fragte sie.
    Ich lächelte knapp. »Sie sind Gina, nicht wahr. Und Sie erinnern sich an mich?«
    »An Sie? Nein…«
    So ähnlich hatte ich mir den Verlauf des Gesprächs vorgestellt, deshalb sagte ich: »Waren Sie es nicht, die zwischen den abgestellten Wohnwagen überfallen worden ist?«
    »Ein Überfall auf mich?«
    »Ja, eine Frau hat Sie mit dem Messer attackiert und Ihnen einen Schnitt an der Wange beigebracht.«
    »Sie müssen sich irren, Mister. Oder sehen Sie etwas?« Fast provozierend drehte sie sich zur Seite und präsentierte mir ihr Gesicht von allen Seiten.
    Das sah ich nur die glatte Haut.
    »Nein«, gab ich zu. »Ich sehe nichts.«
    »Dann weiß ich nicht, was Sie von mir wollen. Meine Zeit ist kurz. Ich muß hier hart arbeiten. Dabei lasse ich mich auch nicht von der Polizei grundlos aufhalten.«
    »Sie wissen gut Bescheid, Gina.«
    »Man hat es mir gesagt.«
    »Um so besser.«
    »Für wen?«
    Eine schnelle Antwort verschwieg ich. Gina gab sich sehr sicher. Sie glaubte, die besseren Karten in der Hand zu halten, aber das wollte ich erst noch herausfinden. »Wir können auch gemeinsam in mein Büro fahren und dort weitersprechen, Gina. Es kommt auf Sie an.«
    »Ich bin mir keiner Schuld bewußt.«
    »Und ich habe gesehen, daß Sie von einer dunkelhaarigen Frau angegriffen worden sind. Und zwar mit einem Messer. Diese Frau hat Ihnen die Wange aufgeschnitten. Ihre Schreie, Gina, haben mich alarmiert. Jetzt sehe ich keine Wunde, das ist sehr seltsam, deshalb erlauben Sie mir, daß ich einen kleinen Test mit Ihnen mache. Okay?«
    Zum erstenmal zeigte sie so etwas wie Unsicherheit. »Welchen Test wollen Sie machen?«
    »Kommen Sie her!«
    »Nein!«
    Bevor sich Gina versah, hatte ich meinen Silberdolch gezogen. Ihn trug ich ebenso bei mir wie die Beretta und das Kreuz. Ich hatte es mir angewöhnt die Waffen auch mitzunehmen, wenn ich privat unterwegs war. Das war mir in Fleisch und Blut übergegangen und hatte mich aus manchen Schwierigkeiten gerettet, denn Dämonen halten sich nun mal nicht an Dienstzeiten.
    Sie starrte auf die Klinge. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Da ich sie genau beobachtete, erkannte ich sehr wohl, wie sich ihr Blick veränderte. Die Pupillen schienen zu metallenen Plättchen zu werden, der Körper spannte sich, und die Lippen zuckten.
    »Wissen Sie, was das ist?« fragte ich leise und hielt den Dolch in Augenhöhe.
    »Natürlich…«
    »Mit einem ähnlichen Dolch sind auch Sie angegriffen worden«, erklärte ich, »obwohl Sie es abstreiten. Wollen Sie mir nicht doch die Wahrheit sagen?«
    »Sie haben sich getäuscht, Mann.«
    »Wirklich?«
    »Ja!« schrie sie, drehte sich um und wollte wegrennen. Fast hätte sie es geschafft. Ich mußte mich schon mit einem gewaltigen Sprung in ihre Nähe katapultieren und den Arm ausstrecken, wobei ich ihre Schulter zu packen bekam und sie herumwuchtete.
    Sie hatte eine sehr harte Haut, das fühlte ich genau. Meine Finger wären fast abgerutscht, zudem bewegte Gina sich, weil sie nach einem Haken an der Wand fassen wollte.
    Ihre Hand berührte ihn bereits, als ich endlich Erfolg hatte. Ich konnte sie herumschleudern. Dabei hatte sie das Pech, gegen eine der Boxentüren zu fallen, die nicht festgestellt war, sondern locker schwang. Das Gewicht der Frau drückte die Boxentür nach innen, und Gina fiel dort hinein, wo auch das Pferd stand.
    Ein schrilles, hohes Wiehern erklang. Es peitschte in meinen Ohren, das Pferd fühlte sich gestört, und ich hatte Angst, daß es wegen dieser Störung unter Umständen durchdrehte.
    Zwei Sekunden später

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