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0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Hochseilakt während der Raubtierdressur. So etwas gab es nicht noch einmal auf der Welt, und die Artisten arbeiteten in diesem Fall ohne Netz und doppelten Boden. So etwas erhöhte den Nervenkitzel der Zuschauer um mindestens das Doppelte.
    Die Truppe nannte sich »Die drei Tornados«. Sie bestand aus zwei Männern und einer Frau. Sie waren alle Geschwister.
    Und zu ihnen war Tricia di Monti unterwegs. Sie sollten einen zweiten Anfang machen und vor allen Dingen das fortführen, was Gina schon begonnen hatte.
    Der Wohnwagen der drei Tornados lag nicht sehr weit vom Hauptzelt entfernt. Da die Gruppe viel Geld verdiente, gehörte der Wagen zu den modernsten. Es war ein Wohnmobil. Geräumig, luxuriös und wirklich imposant.
    Am hinteren Ende befand sich die Tür. Vor ihr blieb Tricia stehen, blickte sich kurz um, aber es war niemand in der Nähe, der sie hätte beobachten können.
    Rasch klopfte sie. Den rechten Arm hielt sie hinter ihrem Rücken versteckt, denn den Dolch brauchte niemand sofort zu sehen. Es reichte, wenn sie ihn spürten.
    Marcel öffnete. Er war der älteste und schaute Tricia überrascht an.
    »Was willst du denn noch?«
    »Mit euch reden.«
    »Aber wir haben…«
    »Dauert nur zwei Minuten«, erklärte die Frau und drängte sich an Marcel vorbei.
    Der Mann trug bereits sein Kostüm. Ein enges Trikot, wobei Hose und Hemd eine Einheit bildeten. Farblich war der Stoff in einem tiefen Blau gehalten.
    Tricia schaute Marcel sekundenlang an. Ihr hatte dieser dunkelhaarige Mami immer gefallen, auch seinen sehnigen und gleichzeitig muskulösen Körper mochte sie. Nur hatte sie Marcel dies nie zu verstehen gegeben.
    »Ist was passiert?« fragte Marcel und schloß hinter Tricia di Monti die schmale Tür.
    »Nein, wieso?«
    »Weil du hier ankommst.«
    »Es hat andere Gründe.« Tricia lächelte schmal und schob sich in den Mittelgang des exklusiven Wohnmobils. Neben der Sitzbank mit den roten Polstern blieb sie stehen. »Wo stecken die anderen beiden?«
    »Sind schon vorgegangen.«
    Das paßte Tricia überhaupt nicht. Sie hatte alle drei mit ihrem Dolch zeichnen wollen. Sekundenlang preßte sie die Lippen zusammen und atmete scharf durch die Nase, während Marcel kopfschüttelnd näherkam. »Ich verstehe noch immer nicht, was du von uns willst, Tricia. Du bist so komisch.« Er blieb neben ihr stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an die Wand.
    »Bin ich das?«
    »Wenn ich es dir sage.«
    »Nun ja.« Sie hob die Schultern, drehte sich etwas ab, und dann schnellte ihr Arm plötzlich vor.
    Marcel wurde völlig überrascht. Als Hochseil-Akrobat besaß er zwar ausgezeichnete Reflexe, aber mit einem Angriff hatte er nicht gerechnet.
    Er sah noch etwas Schwarzes vor seinem Gesicht in die Höhe zucken, wollte auch zurück, schaffte es nicht mehr, denn die dunkle Messerklinge war schneller.
    Sie drang in das Fleisch seiner Wange.
    Es war ein bissiger Schmerz, der sein Gesicht zeichnete. Die Züge verzerrten sich, in den Augen stand nicht einmal Wut zu lesen, sondern nur Überraschung.
    Tricia di Monti stand vor ihm. Den Dolch hielt sie in der rechten Hand.
    Die Klinge war leicht gekantet. Sie zeigte schräg nach oben und zielte in der Verlängerung genau auf die Brust des Mannes.
    Nur langsam hob Marcel die Hand. In seinem Gesicht stand der Unglaube zu lesen. Er schüttelte den Kopf, seine Finger berührten die verletzte Wange, und als er sie wieder zurückzog, wobei er auf die Kuppen schaute, sah er das Blut.
    Sein Blut…
    Tricia di Monti beobachtete ihn mit ihrem kalten Schlangenblick. Jedem einzelnen Tropfen schaute sie zu, wie er zu Boden klatschte und dort verlief.
    Er wollte sich wehren, er wollte eine Frage stellen und merkte, wie der Zorn in seinem Innern hochstieg, aber er befand sich einfach nicht mehr in der Lage, dieses Vorhaben durchzuführen. Der Schnitt mit dem Dämonendolch hatte ihn völlig aus der Fassung gebracht und seinen eigenen Willen unterdrückt.
    Marcel war dabei, zu einem anderen zu werden. Die Faszination einer fremden Magie hielt ihn in ihren Klauen.
    Tricia wartete ab. Sie wußte, daß es nie lange dauerte, dann gehörte der Mann ihr. So war es auch bei Gina gewesen. Marcel würde es nicht anders ergehen.
    Eine Hand hatte er zur Faust geballt. Noch kämpften zwei Seelen in seiner Brust, wobei die echte, also seine erste, unterliegen mußte. Sie hatte der Kraft der Magie nichts entgegenzusetzen.
    Und sie verlor.
    Marcel gehorchte, als er die folgenden Worte

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