Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch

Titel: 0275 - Die Frau mit dem Dämonendolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
seinem Freund John Sinclair gehalten, der war jedoch nicht aufgetaucht.
    »John hat bestimmt eine Freundin im Zirkus wiedergetroffen«, sagte Sheila.
    Davon wollte Bill nichts wissen. Für ihn mußte der Geisterjäger einen anderen Grund gehabt haben, so einfach zu verschwinden. Der Reporter reckte den Hals, um nach unten schauen zu können.
    »Was hast du?« fragte Sheila.
    »Ich wollte eigentlich nur mal sehen, ob John da unten schon Platz genommen hat.«
    Sheila verdrehte die Augen und faßte ihren Mann unter, während sie an der anderen Hand Johnny hielt. »Meine Güte, du wirst ihn schon früh genug sehen.«
    »Mir kam sein Verschwinden eben spanisch vor.«
    »Denke daran, was ich dir gesagt habe.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Das will ich nicht glauben, verdammt. Der läuft doch nicht ohne Grund weg. Sheila, da steckt bestimmt was dahinter.«
    »Ich sehe das nicht so.«
    »Warte es ab.«
    Sie hatten nur noch wenige Yards zurückzulegen, um die erste Reihe zu erreichen.
    Ihre Plätze waren leer, und auch der Platz, wo normalerweise John Sinclair hätte sitzen müssen.
    »Da siehst du es«, sagte Bill.
    »Wo ist denn Onkel John?« fragte der Junge.
    Sheila gab ihm die Antwort. »Er wird gleich kommen. Schließlich ist ein Zirkus auch spannend für ihn, und er hat sich so darauf gefreut, wie er mir sagte.«
    »Stimmt das, Daddy?«
    »Klar.«
    Die Familie Conolly hatte die erste Reihe erreicht, lief parallel zu ihr einige Schritte und nahm auf ihren Sitzen Platz.
    Eine verhaltene Spannung lag innerhalb des Zelts. Die Besucher warteten auf das große Ereignis. Auch im Fernseh- und Videozeitalter hatte eine Live-Dressur nichts von ihrer einmaligen Attraktion verloren.
    Jeder war gespannt.
    Die Conollys ebenfalls. Johnny unterhielt sich mit seiner Mutter. Er wollte unbedingt wissen, wie gefährlich Löwen und Tiger waren, ob sie auch Menschen fraßen.
    Sheila gab Antwort, die jedoch nur von Johnny gehört wurde. Bill kümmerte sich nicht darum. Der Reporter hatte andere Sorgen. Er vermißte seinen Freund John Sinclair.
    Immer wieder schaute er schräg zurück, denn so konnte er den Mittelgang überblicken.
    John Sinclair war nicht zu sehen.
    »Er kommt noch«, sagte Sheila, der Bills Verhalten natürlich aufgefallen war.
    »Sicher, sicher. Aber seltsam ist das schon. Das mußt auch du zugeben. Ich sehe noch, wie ihn das Mädchen angestarrt hat. Und er hat sie ebenfalls so seltsam angesehen.«
    Sheila strich ihre Haare zurück. »Wie seltsam denn?«
    »Das kann ich auch nicht genau sagen. Jedenfalls war es nicht normal, wie ich meine.«
    »Und was ist für dich normal?«
    »Nicht so starr dreinzuschauen. So überrascht und gleichzeitig wissend.« Bill drehte sich zu seiner Frau um. »Ich sag' dir, Darling, da stimmt etwas nicht.«
    Sheilas Augen blitzten, während ihre Mundwinkel zuckten. »Bill, nur nicht wieder ein Fall. Ich habe von dem letzten noch die Nase gestrichen voll und möchte endlich meine Ruhe haben.«
    »Wir stecken doch nicht drin.«
    »Soll ich mit Johnny gehen?«
    Bill war so überrascht, daß er im Moment keine Antwort wußte. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ich meine nur.. Wenn das Theater wieder von vorn beginnt, möchte ich unseren Sohn aus der Schußlinie haben. Mir reichen die Raubtiere schon, mein Lieber.«
    Bill winkte ab. »Da mach dir mal keine Sorgen. Wenn etwas passiert, dann doch nicht hier.«
    »Du rechnest also damit?«
    »Ausschließen kann man so etwas nie. Zudem lauern unsere Feinde immer auf eine Chance, Sheila. Das weißt auch du inzwischen.«
    Sie antwortete nicht, sondern schaute auf ihre Uhr. »Eigentlich hätten sie schon anfangen müssen, wir sind vier Minuten über die Zeit.«
    Bill winkte ab. »Das darfst du nicht so genau nehmen. Zirkusleute sind Künstler, keine Beamte.«
    Kaum hatte der Reporter den Satz ausgesprochen, als der Tusch erklang. Die Kapelle gab gewissermaßen den Startschuß für die zweite Hälfte.
    Beifall brandete auf. Er galt jedoch nicht den Raubtieren, sondern den drei Hochseilartisten, die mit federndem Lauf in die Manege rannten und zu einer von der Decke bis zum Boden reichenden Leiter gingen, wo sie stehenblieben, sich drehten und dem Publikum zuwinkten.
    Bill Conolly schaute die Leiter hoch. Sie endete direkt vor der Startplattform, wo auch die Trapeze hingen. Die drei Tornados arbeiteten ohne Netz.
    Eine bange Frage stellte er sich. Und da war er wohl nicht der einzige im Zirkusrund, der dies tat.
    Ob die Sache wohl gutging?
    ***
    Ja, das

Weitere Kostenlose Bücher