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0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

Titel: 0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Safe versteckt man keine Leichen
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meinte Phil nur.
    Aus einem Sessel erhob sich eine Frau. Sie mochte Anfang der Dreißig sein. Ein Goldlame-Kleid umschloß ihre geschmeidige Figur.
    »Sie haben sich Charly zu einem unversöhnlichen Feind gemacht, Mr. Ripple«, sagte sie, wobei sie Phil ein verführerisches Lächeln schenkte.
    Sie ging an ihm vorbei und nahm ein leeres Glas aus dem Ständer.
    »Kann ich einen Whisky haben?« fragte sie.
    Mr. Ripple vergaß eine Antwort. Ich schob mich rasch nach vorn.
    »Womit darf ich Ihren Durst stillen, Madam?«
    Sie musterte mich.
    »Mit einem Gin-Fizz.«
    Als ich ihr das Glas abnehmen wollte, hielt sie es einen Moment länger fest, als nötig gewesen wäre.
    Ich setzte das volle Glas vor ihr auf die Tafel. Moppeman zog sich kopfschüttelnd zu seinem Sessel zurück. Die rückenfreie Lady zog mich in ein Gespräch. Sie hieß Sarah Holborn und war Schauspielerin an derselben Musical-Bühne, an der Bella Austin als Chor-Girl gearbeitet hatte. Ich war jetzt froh, daß ich ihren Redefluß nicht gebremst hatte. Sie redete wie ein Buch, und ich bekam einen eindrucksvollen Einblick 'in den Partykreis,, der hier versammelt war.
    Sarah Holborn zeigte mir Selwyn Brewery, den bekannten Kriminalautor. Für eine Party war er mehr als salopp gekleidet. Er trug ein sportliches Sakko mit Hahnentritt-Muster. Darunter ein offenes weißes Hemd, in dessen Kragen er ein braungelb gemustertes Halstuch trug. Dazu ein helle Garbadine-Hose.
    Wie mir Sarah erzählte, hatte er enornien Erfolg mit seinen Romanen. Vor vierzehn Tagen hatte er in Hollywood Besprechungen geführt, wo man den Plan ins Auge faßte, eine Kurzfilm-Reihe herzustellen.
    Ich ließ Sarahs Redestrom freien Lauf. Bald kannte ich alle Anwesenden. Robert Dean besaß eine Bar am Broadway. Die junge Dame neben ihm war die 24jährige Tina Hayfield, amtierende Meisterin im Damen-Einzel des Staates New York.
    Ihr Partner im gemischten Doppel, mit dem sie bis in die Vorschlußrunde gelangt war, hieß Terry Lansford. Er war sechsundzwanzig Jahre alt. Seine ganze Aufmerksamkeit widmete er der jüngsten Dame des Kreises. Angie Iron, Tochter des Margarine-Millionärs Percy Iron, schien seinen Bemühungen sehr aufgeschlossen gegenüberzustehen.
    Dann waren da noch Lorna Price, Werbe-Chefin eines Spülmittel-Konzerns, und Darlene Balfour, ein junges Mannequin.
    Die imposantesten Männer waren ohne Zweifel Fargo Bannister und Selwyn Brewery. Wer hier mit wem ein Verhältnis hatte, war allerdings schwer zu sagen. Sarahs Reden entnahm ich, daß man mehr oder weniger untereinander flirtete.
    Langsam kam Stimmung auf. Angie Iron und Terry Lansford legten einen Twist aufs Parkett, daß die Wände wackelten. Es war der Auftakt zum allgemeinen Tanz. Charly Moppeman entführte mir Sarah, die zwar einwilligte, aber ein langes Gesicht zog.
    Ich ging zu Button hinüber, dessen Rollstuhl in der Nähe des Fensters stand. Er betrachtete das Treiben mit einem gewissen Ernst.
    »Hallo, Mr. Cotton«, sagte er leise. »Sie wundern sich bestimmt, daß man hier so ausgelassen ist, obwohl man erst gestern vormittag Ellen Summerhill beerdigt hat?«
    »Es ist in der Tat etwas befremdend«, gab ich zu.
    »Sie dürfen das nicht falsch auf fassen. Auch Ellen war ein fröhlicher Mensch. Sie liebte schnelle Sportwagen und hat sich bei ihrer Raserei schon manche Rippe gebrochen. Sie muß gewisse Vorahnungen gehabt haben.«
    »Woraus schließen Sie das?« fragte ich verblüfft.
    »Weil sie in der letzten Zeit häufig sagte, wenn ihr mal etwas passieren sollte, möchten wir um Himmels willen keine Trauerfeier abhalten. Wir sollten ihrer lieber bei einer Party gedenken.« Er nippte an seinem Whisky.
    »Hat sie Ihnen gegenüber mal Andeutungen gemacht, warum sie so etwas sagte?«
    »No, Mr. Cotton! Ich nahm diese Reden nie ernst, sondern hielt es für überspanntes Geschwätz, welches ihrer sorglosen Einstellung dem Leben gegenüber entsprang.«
    Ich zog mir einen Sessel heran und setzte mich neben ihn.
    »Sagen Sie, Button, wenn ich Sie recht verstanden habe, dann haben Sie Ihre Freundschaft mit Ellen Summerhill wegen moralischer Bedenken gelöst, die mit Ihrem Unfall zusammen hängen?«
    Er nickte. »Natürlich! Ich war plötzlich ein Krüppel. Ellen war jung und reich, was konnte ihr also ein Leben an meiner Seite bedeuten?«
    »Als Ihre Freundschaft zu Ellen plötzlich nur noch kameradschaftlicher Natur war, hat sich da kein anderer Mann aus diesem Kreis für das Mädchen interessiert?«
    Er lächelte. »Alle, Mr.

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