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0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen

Titel: 0276 - Im Safe versteckt man keine Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Safe versteckt man keine Leichen
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schob sie beiseite und blickte über Brewerys Schulter. Der Anblick war furchtbar. Brewery machte mir nur widerwillig Platz. Seine Augen hingen an dem blutigen Körper der jungen Angie Iron.
    Der Mörder hatte sie an den Heizkörper unter dem Fenster angebunden.
    Ihr Kopf war auf die Brust gesunken, und die braune Lockenflut hing vor ihrem Gesicht. Ihr linker Schuh und ein Seidenstrumpf lagen auf den Fliesen.
    Ich hob ihren Kopf an. Der Lippenstift auf ihrem Mund war völlig verschmiert. Alle Gäste drängten sich an die Badezimmertür. Ich gab Phil ein Zeichen. Er verstand und schob die Leute in den Salon ab. Dann rief er im Distrikts-Gebäude an.
    Ich sah mich inzwischen am Tatort um. Die Badewanne lag bis zur Hälfte voll Eisbrocken. Dazwischen lagen diverse Flaschen mit Alkohol. Aber noch etwas anderes entdeckte ich. Die Mordwaffe.
    Es war ein Eispickel, wie sie die Verkäufer der Kristalleis-Stangen zum Zerkleinern gebrauchen. Der Mörder hatte ihn in die Wanne geworfen, aber er war zwischen zwei größeren Brocken hängengeblieben. Der Griff u'ar unter Wasser. An der scharfen Spitze entdeckte ich frisches Blut.
    Ich ging zum Salon zurück und blieb in der Tür stehen.
    »Mr. Button, mit Ihrer Erlaubnis lüfte ich das Geheimnis. Der Mord erübrigt wohl ein weiteres Versteckspielen. Meine Damen und Herren! Mein Name ist Cotton! Der Herr, den Ihnen Mr. Button als Phil Ripple vorgestellt hat, ist mein Kollege Phil Decker! Wir gehören dem FBI New York an. Hier ist meine Legitimation.«
    Ich zeigte meinen Ausweis herum. »Bis auf weiteres muß ich Sie bitten, den Salon nicht zu verlassen.«
    Mit diesen Worten ging ich zum Badezimmer zurück. Ich hob den linken Fuß der Toten an und war nicht überrascht, als ich den Stempelabdruck auf der nackten Sohle fand. Eines allerdings war merkwürdig. Das Zeichen hatte nur vier Blitze. Dabei wußte ich genau, daß es bei Ellen Summerhill sechs gewesen waren. Nachdenklich ging ich zum Salon zurück.
    Lorna Price hatte sich etwas beruhigt. Ihre Blicke hingen voller Entsetzen auf dem Gesicht von Selwyn Brewery.
    »Warum hast du das getan, Selwyn?« fragte sie zitternd.
    Der Schriftsteller fuhr herum. »Was soll ich denn getan haben?«
    »Du hast Angie getötet, Selwyn. Mit einem Eispickel, wie in deinem letzten Roman. Sie war genauso an die Heizung gebunden, wie du es in der Badezimmerszene beschrieben hast.«
    Tödliches Schweigen herrschte im Salon. Brewery war leichenblaß geworden.
    »Bist du wahnsinnig, Lorna? Du traust mir diesen viehischen Mord zu?«
    Sie antwortete nicht.
    Statt dessen sagte Charly Moppeman: »Der Mörder ist doch unter uns!«
    ***
    Jonny Holden, der Leiter der Mordkommission des FBI, drückte uns stumm die Hand. Dann ging er mit seinen Männern sofort an die Arbeit.
    »Neun Stiche mit dem Eispickel«, sagte Jonny. »Hast du einen Verdacht, Jerry?«
    Ich zuckte die Achseln. »Schwer zu sagen, Jonny. Versuchen wir, die Situation zu rekapitulieren.«
    Ich drehte mich um. Langsam ging ich zu Terry Lansford hinüber, der völlig gebrochen in einem Sessel saß.
    »Mr. Lansford, Sie waren meines Wissen mit Miß Iron in der Bibliothek. Wann ungefähr verließ Sie Miß Iron?« Er sah auf. »Das kann ich Ihnen so genau auch nicht sagen, Mr. Cotton. Auf jeden Fall waren es höchstens zehn Minuten, bevor Selwyn zum Badezimmer ging.«
    »Machte sie Ihnen gegenüber eine Andeutung, daß sie zum Badezimmer wollte?«
    »Sie entschuldigte sich nur für einen Moment. Ich stellte natürlich keine Fragen.«
    »Sie kamen doch kurz darauf allein in den Salon zurück, Lansford. Dabei mußten Sie doch durch den Korridor. Ist Ihnen da nichts aufgefallen? War die Tür zum Badezimmer geschlossen?«
    »Darauf habe ich nicht geachtet.«
    »Sind Sie jemandem begegnet?«
    »Sarah blickte einmal in die Bibliothek hinein, aber da saß Angie noch bei mir. Auf dem Korridor hörten wir kurz darauf Steve und John.«
    »Terry meint meinen Diener, Mr. Cotton«, warf Steve Button ein. »Sie erinnern sich, ich holte John herein, als Selwvn das Glas aus der Hand gefallen war.«
    Ich nickte. »Ich weiß, Mr. Button.« Mein Blick glitt zu Terry Lansford. Er hatte noch immer die Spuren von Angie Irons Lippenstift im Gesicht. Der Mund der Toten war völlig verschmiert gewesen. Eine Bewegung lenkte meine Aufmerksamkeit auf Fargo Bannister.
    »Wo waren Sie eigentlich, Mr. Bannister? Wenn ich mich recht erinnere, waren auch Sie kurz vor der Entdeckung des Mordes außerhalb des Salons?« Er wurde

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