Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
Willst du das für mich tun, mein Freund?«
    »Ich soll was tun?« fragte Professor Zamorra.
    »Geh nach Troja und versuche, den Kristall zu stehlen!« sagte Zeus mit Hoheit in der Stimme. »Und wenn es nicht anders geht, dann vernichte ihn. Denn er ist zu stark … außer für den einen Menschen, für den er geschaffen ist. Du kennst ihn?«
    »Es ist Ted Ewigk, der Reporter!« nickte Zamorra. »Wir sind uns schon einige Male begegnet. Er besitzt einen solch starken Kristall.«
    »Dann geh hin und sorge dafür, daß er ihn auch erhält!« sagte Zeus. »Nimm von deinen Kampfgefährten mit, wen du brauchst. Ich sehe schon zwei Helden in deinen Gedanken. Sie werden dir eine große Hilfe sein.«
    »Sie besitzen Gegenstände, die sie in einer solchen archaischen Zeit hervorragend verwenden können!« sagte Professor Zamorra. »Michael Ullich führt den Balmung, das Schwert des germanischen Helden Siegfried, und Carsten Möbius bekam von den Rheintöchtern aus der Fülle des Nibelungenhortes die Tarnkappe Alberichs. Ich hoffe, es mit ihrer Hilfe zu schaffen, deine Angelegenheit zu regeln, o Zeus!«
    »Ich danke dir … und hatte es nicht anders erwartet!« erklärte der Herr der Götter mit befriedigtem Gesichtsausdruck. »Achte besonders auf einen Mann im Heer der Griechen, der sich mehr auf die Kraft des Verstandes als auf die Stärke seiner Arme verläßt. Du weißt, von wem ich rede, Zamorra?«
    »Ganz sicher meinst du Odysseus, den König von Ithaka!« erklärte der Parapsychologe.
    »Ich werde dir einige Szenen aus der Vergangenheit zeigen, mein Freund. Du wirst dann einige Zusammenhänge besser verstehen. Achte genau auf den Nebel…!«
    Übergangslos wallten vor Zamorra rote Wolken auf. Durchsichtige Schwaden, die nach kurzer Zeit Konturen bildeten.
    Konturen, in denen Zamorra Dinge erkannte, die sich zugetragen hatten, bevor die Flotte der Griechen von Aulis absegelte. Denn Agamemnon, der Oberfeldherr der Griechen, stellte fest, daß sich zwei der berühmtesten Helden weigerten, am Zug gegen Troja teilzunehmen …
    ***
    Der Bronzedolch zuckte herab und traf den Widder tödlich. Das Opfertier zuckte noch einige Male auf dem Altar – dann war es vorbei. Langsam sickerte der rote Lebenssaft des Tieres durch die Steine in den Boden.
    Das Gesicht des Mannes, der das Opfer darbrachte, war steinhart. Es wirkte nicht unsympathisch, doch war es von einem Zug der Schläue und Verschlagenheit entstellt. Die mit kostbaren Schnallen verzierte Kleidung zeigte, daß dieser Mann kein geringer Krieger, sondern ein Fürst war.
    »Hekate, Göttin des Todes. Hades, Herr der Unterwelt und Persephone, die du zur Rechten des Beherrschers der Unterwelt thronst – höret meinen Ruf. Nehmt das makellose Opfer des schwarzen Widders an und neigt euer Ohr zu der Bitte, die ich an euch richte!«
    Aus dem Blut des Opfertieres stiegen, kaum daß er die Worte vollendet hatte, dünne Rauchfäden auf. Sie verdichteten sich zu einem Gebilde, das irgendwann menschenähnliche Formen annahm.
    Der Sterbliche erblickte die durchscheinende Gestalt eines gnadenlosen Herrschers auf einem Thron, der aus ringelnden Schlangen gefertigt war. Die Frau zu seiner Rechten besaß das Antlitz einer schönen Frau, während der Körper unter ihrem durchscheinenden Gewand ein blankes Gerippe war. Es war Persephone, die Gattin des Hades, die auch außerhalb der Unterwelt bei ihrer Mutter Demeter leben kann. Daher besitzt sie zwei Körper in einem.
    Das Weib links neben dem Thron des Hades war ein häßliches, altes Weib, das eine Fackel in der Rechten und eine Schlange in der Linken schwang. Doch wo bei einer irdischen Frau ein Gesicht ist, da grinsten unter graublauem Tuch, das die ganze Gestalt verhüllte, deren drei Gesichter hervor. Gesichter von unvorstellbarer Häßlichkeit, die jedem Sterblichen die Lust am Weiterleben vergehen ließen. Hekate, die dreigestaltige Göttin des Todes.
    »Der Duft deiner Opferspeise lockte uns herauf aus unserem Reich der Tiefe!« sagte Hades mit fast wohlklingender Stimme. »Nun, Odysseus, du weisester und listenreichster der Sterblichen, sage, was du von uns wünschst!«
    »Palamedes hat meine Tarnung durchschaut!« kam der König von Ithaka gleich zur Sache. »Sie planen einen Zug gegen die Stadt Troja – und unseeligerweise war ich auch mit an der Tafel, als wir mit allen Fürsten von Griechenland dem Menelaos von Sparta Waffenhilfe gelobten. Niemand hätte damals, als wir vom Wein total berauscht waren, angenommen, daß

Weitere Kostenlose Bücher