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0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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schlug und im Rückhandschlag den Schild eines angreifenden Kriegers traf, daß er rückwärts zu Boden taumelte.
    Wenn Michael Ullich mit einem Schwert einem oder mehreren Gegnern mit archaischen Waffen gegenüber stand, wurde in ihm jener Krieger aus dem hyborischen Zeitalter lebendig, der er einst war, bevor Atlantis von den Fluten des Ozeans herabgeschlürft und der gräßliche Amun-Re vernichtet wurde. Gunnar mit den zwei Schwertern tobte dann zwischen den Gegnern.
    Das Geschenk der Rheintöchter, das Schwert der Nibelungen, schien mit seinem Kampfarm eine Einheit zu bilden.
    Wie eine gereizte Viper zuckte die schwere Klinge auf und nieder und fegte die gezückten Waffen der anstürmenden Krieger beiseite, während Zamorra den ohnmächtigen Carsten unter seinem »Opfer« hinwegzog.
    Sie waren mitten in einer der zahlreichen Schlachten und Scharmützel gelandet, aus denen das zehnjährige Heldenringen um Troja bestand. Denn Merlins Ring überbrückte zwar Zeiten, jedoch keine Entfernungen. So waren Zamorra und die beiden Freunde bis Istanbul geflogen und von dort mit einem Mietwagen zu den Ruinen von Troja gefahren, die Heinrich Schliemann im vorigen Jahrhundert entdeckt und ausgegraben hatte. Da es jedoch zu gefährlich erschien, ohne genaue Ortskenntnisse mitten in der Stadt zu landen, entschlossen die drei Männer sich, außerhalb der Ausgrabungsstellen den Sprung zu wagen. Denn sonst wären sie unter Umständen mitten in einer Volksversammlung gelandet und hätten unnötiges Aufsehen erregt. Die Zeit hatte Zeus vage angegeben. Daher geschah es, daß Zamorra mitten in einer großangelegten Offensive der Trojaner landete.
    Sie hatten jedoch das Glück, daß ihre Materialisation nur von ungefähr zehn Trojanern bemerkt wurde, die Verpflegung aus der Stadt heranschaffen wollte. Denn Hektor, der älteste Sohn des Königs Priamos und Anführer der Trojaner berannte eben eins der Tore, hinter denen die Schiffe der Griechen an Land gezogen waren. Gelang es ihm, die Lagermauer der Griechen zu erstürmen, konnte er den Feinden den Rückweg versperren, indem er ihnen die Schiffe durch Feuer zerstörte.
    Zamorra wußte dies noch nicht. Er hatte genug damit zu tun, sich einen der Speere und einen Schild zu angeln, die dem von Carsten Möbius »gefälltem« Krieger entglitten waren, und an Michael Ullichs Seite die Angreifer abzuwehren.
    Das war einfacher gesagt als getan. Denn Zamorra und Ullich haßten es, Gegner zu verletzen oder gar zu töten. Dies war nicht ihr Krieg – und die Männer glaubten, für eine gerechte Sache zu kämpfen. Doch so perfekt auch Zamorra mit dem Speer die Angreifer zurückdrängte und Michael Ullich mit dem Balmung einen Vorhang aus flirrendem Stahl wob, durch den keine gegnerische Waffe hindurch dringen konnte – lange konnten sie dieses Tempo nicht durchhalten. Dieser rasende Kampf verbrauchte zu viel Kräfte. Er mußte schnell beendet werden. Und das, bevor einer der wütenden Angriffe der Krieger Wirkung zeigte.
    Denn fliehen ohne den ohnmächtigen Carsten – das kam nicht in Frage.
    »Kannst du die Herren einen Augenblick alleine beschäftigen?« stieß Professor Zamorra hervor.
    »Hältst du mich für Conan von Cimmeria?« lautete Michael Ullichs Gegenfrage. »Das sind zu viele … und sie können mit ihren Waffen verdammt gut umgehen. Dazu kommt, daß die Menschen dieser Zeit sehr klein sind. Die Hypno-Show kannst du getrost vergessen!« Ullich ahnte, daß Zamorra, wie schon öfters, die Gegner hypnotisieren und so von einem Angriff abbringen wollte. Doch dazu benötigte er selbst einige Augenblicke totaler Konzentration – wobei er aber die Blicke der Leute, die er hypnotisieren wollte, auf seine Augen lenken mußte.
    Das war hier unmöglich. Dazu kam, daß sie die altgriechische Sprache nicht gerade meisterhaft beherrschten. Michael Ullich hatte recht. So ging es nicht. Sie mußten also weiter kämpfen.
    In diesem Moment begann sich Carsten Möbius zu regen. Mit einem Blick erfaßte der Junge, der einst einen Millionenkonzern dirigieren sollte, die gefährliche Situation. Zamorra und Michael Ullich wurden von den Kriegern in die Defensive gedrängt. Nur noch eine Frage der Zeit, wenn die ersten Lanzen der Gegner die Deckung durchbrechen würden.
    Carsten Möbius nahm sich nicht die Zeit, sich zu erheben. Er griff unter die Tunika, die dem Stil der Kleidung im Altertum nachempfunden war, und zog einen mattschwarzen Gegenstand hervor.
    Ein Schockstrahler in Form einer Pistole.

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