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0277 - Dämonenschlacht um Troja

0277 - Dämonenschlacht um Troja

Titel: 0277 - Dämonenschlacht um Troja Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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mächtigen Stämme, aus denen er gebildet war, begannen zu schwanken. Aus kleinen Ritzen im Gefüge schossen Wasserfontänen hervor.
    »Skamandros! Der Flußgott Skamandros ist auf unserer Seite!« heulten die Trojaner auf. »Skamandros ist erschienen, um seinem Element freie Bahn zu geben, daß es unseren Feind ertränke!«
    »Flieht, ihr Narren!« brüllte Carsten Möbius und riß das Pferd herum. Das Gefüge des Dammes konnte nur noch einige Herzschläge halten. Dann würde es lebensgefährlich sein, hier zu verweilen.
    Das Pferd ahnte die tödliche Gefahr. Ohne, daß es von Carsten Möbius angetrieben wurde, wirbelten die Hufe über den Boden dahin.
    Hinter sich vernahm der Junge das Grollen der Wassermassen, die sich über die herabstürzenden Stämme zu Tal ergossen. Wen der Trojaner mochte der nasse Tod schon dort oben erreicht haben? Schon strömte das Wasser unter den Hufen seines Pferdes, das verzweifelt in Todesangst zu wiehern begann.
    Carsten Möbius gab dem Tier jede Erleichterung, die er ihm ohne Sattel geben konnte. Wie ein Indianer legte er sich fast flach auf den Pferderücken und verteilte dadurch die Last gleichmäßig. Das gab dem Tier die Kräfte, einen kleinen Abhang hinauf zu galoppieren, wo es zitternd stehen blieb.
    Mit weit aufgerissenen Augen sah Carsten Möbius die Wasser zu Tal stürzen. Wie gewaltige Mauerbrecher wurden die Stämme, die den Damm gebildet hatten, voran getrieben. Mit ihrer Wucht schoben sie Steine und Geröll mit sich.
    Carsten Möbius stöhnte auf. Denn er wußte, daß sich diese tödliche Wasserwand direkt auf Professor Zamorra zubewegte.
    Gegen die Gewalten der Natur hatte der Meister des Übersinnlichen keine Chance …
    ***
    Die heranbrausenden Wasser trafen Professor Zamorra wie die gewaltige Faust eines Riesen. Er hatte dem tobenden Achilles den Balmung entwunden und versuchte, ihn zurückzureißen. Denn der Pelide war verblendet vor Zorn und wollte, die auf sie herabstürzende Gefahr mißachtend, sich erneut auf die Trojaner werfen, die schreiend versuchten, das rettende Ufer des Skamandros zu erklimmen. Mochten auch dort die Waffen der Kreter auf sie warten. Es war immer noch ehrenhafter, im Kampf zu fallen als schmählich in den Wasserfluten zu ertrinken.
    Nur Achilles schien das herantobende Wasser nicht wahrzunehmen. Oder verblendete ihn die Gewißheit seiner Unverwundbarkeit?
    Er mußte doch erkannt haben, daß sein Körper zwar unverletzlich war, daß er jedoch auf andere Art besiegt werden konnte. Was nützt es einem Körper, der zwar nicht von Metall geritzt werden kann, den man aber sehr gut mit einer Kriegskeule zu Boden schmettern kann.
    »Zurück, Pelide!« brüllte Professor Zamorra dem Mädchen zu. »Der Fluß schwillt an. Wir ertrinken!«
    »Ich bin ein Kind der Meergöttin Thetis!« lachte Achilles und wollte Zamorra voran reißen. »Das nasse Element wird mich nicht töten!«
    In diesem Moment waren die Wogen heran. Und wie der Schädel eines gefürchteten Raubhais ragte einer der Balken daraus hervor, aus denen der Damm gefügt war. Noch während seines Lachens wurde Achilles getroffen und verschwand in den gurgelnden Wasserfluten.
    Geistesgegenwärtig griff Professor Zamorra zu und erwischte das Schulterteil der Dämonenrüstung. Schon nahm ihm der Wasserschwall den Atem. Und dann raste der mächtige, entwurzelte Baum mit den Ästen voran auf sie zu. Bevor Professor Zamorra sich und Achilles zur Seite reißen konnte, waren sie in den Ästen festgekeilt. Zwei bis drei Mal drehte sich der Baum noch um die eigene Achse, dann schien er irgendwo mit den Wurzeln auf Grund gekommen zu sein.
    Im gleichen Augenblick wälzte sich der Stamm in der gurgelnden Strömung und riß die beiden Menschen in seinem Geäst tiefer hinab ins Wasser.
    Verzweifelt versuchte Professor Zamorra, an die Wasseroberfläche zu kommen. Es gelang ihm gerade, sich bis zum Kinn über die Wasserlinie zu schieben. Mit aller Kraft zerrte er am Körper des Achilles, der zwar nicht in den Ästen des Baumes festgekeilt war, den jedoch das Gewicht der schweren Rüstung unweigerlich in die Tiefe riß, wenn Professor Zamorra den Griff lockerte.
    In den Augen des Mädchens flackerte Todesangst, als es, von den rasenden Wassern umspült, sich einem übermächtigen Gegner gegenübersah, der nicht mit Waffengewalt zu besiegen war.
    »Nicht loslassen … im Namen der Götter … nicht loslassen, Zamorra!« stieß die Kriegerin hervor, die sah, daß die Trojaner, die ihnen eben noch im

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