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0277 - Der Tod hat viele Gesichter

0277 - Der Tod hat viele Gesichter

Titel: 0277 - Der Tod hat viele Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod hat viele Gesichter
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    »Achtung! Hier spricht Cotton vom FBI - hier spricht Cotton vom FBI. Wichtige Durchsage für alle Beteiligten - Aktion ›First‹. Wir haben die Mädchen gefunden, die als Geiseln festgehalten -wurden. Wenn die erwarteten Überfälle erfolgen, keine Rücksicht auf entsprechende Drohungen nehmen. Ich wiederhole…«
    Als ich die Bestätigung der vielen Wagen hörte, legte ich erleichtert auf. Wir hatten den ersten Teil der Schlacht gewonnen.
    Aber auch nur den ersten Teil - denn jetzt würde der Tanz jeden Augenblick losgehen.
    ***
    Auf dem Parkplatz in der Rector Street, einen knappen Block vom Broadway entfernt, stand der rosarote Omnibus mit dem unverdächtigen Fahrer. An der nächsten Ecke liegt die Trinity Church; der Broadway ist hier im Süden von Manhattan, mitten im Bankenviertel, recht imposant.
    Nicht weit entfernt, auf der anderen Seite des Broadway, ragt die Stock Exchange auf, die berühmte New Yorker Börse, deren Kurse das Kursgefüge in allen Hauptstädten der Welt beeinflusst.
    Der Omnibus selbst wäre an sich unverdächtig wie sein Fahrer gewesen, aber er trug eine der Nummer, die in der vorigen Nacht von einem aufmerksamen Cop in East End aufgeschrieben worden war.
    Natürlich konnten in so kurzer Zeit nicht alle Parkplätze kontrolliert werden. Aber wir hatten Anhaltspunkte genug - nämlich die Filialen der First National. Alle Parkplätze, die sich in der Nähe solcher Banken befanden, standen selbstverständlich unter Kontrolle.
    So konnte uns nicht entgehen, dass sich auf diesen Parkplätzen gegen Mittag dieses heißen Sonntags mindestens zehn verdächtige Omnibusse einfanden, darunter alle diejenigen, die in der Nacht schon in East End aufgefallen waren.
    Der Parkwächter in der Rector Street war am Vormittag von einem FBI-Beamten abgelöst worden, ebenso natürlich auch die Parkwächter der übrigen Plätze, auf denen solche Omnibusse standen.
    Insgesamt mussten wir achtundzwanzig solcher Parkplätze überwachen, obgleich wir wussten, dass manche der dort abgestellten Busse sicher nicht zur »First National Gang« gehörten.
    Zusammen mit mehreren hundert Kollegen warteten Phil und ich darauf, 38 dass es endlich losgehen sollte. Es war fünf Minuten vor zwei, und noch nichts hatte sich ereignet.
    Ein paar Schlägereien, Diebstähle -nichts weiter. Solche Kleinigkeiten kümmerten mich nicht. Aber der Festzug mit musizierenden, singenden und schreienden Menschen wälzte sich schon seit einer Stunde den Broadway hinauf, und wir warteten immer noch. Sollten wir uns geirrt haben?
    War der ganze riesige Aufwand umsonst gewesen?
    Hatte es sich der große Boss in letzter Sekunde anders überlegt?
    Wir warteten.
    ***
    Die Wall Street ist die Verlängerung der Rector Street östlich des Broadways. Vielleicht ist es auch umgekehrt - dass die Rector Street die Verlängerung der Wall Street ist.
    Jedenfalls konzentrierte sich unser Interesse auf die Hauptstelle der First National Bank, die in der Nähe des Museums liegt. Die Angestellten in der Schalterhalle waren durch G-men und weibliche FBI-Beamte ersetzt worden. Es waren insgesamt dreizehn Personen, die sich anstrengten, den Ansprüchen ihrer Kundschaft gerecht zu werden.
    Mancher Kunde beschwerte sich über langsame oder ungeschickte Bedienung, und der Direktor schwitzte Blut und Wasser.
    Punkt zwei Uhr betrat eine Gruppe von zehn »Propheten« - wie sich die Shriners auch nannten - die Schalterhalle. Keiner der Angestellten blickte von seiner Arbeit auf. Außer ihnen hielten sich in dieser Minute nur fünf oder sechs Bankkunden - FBI-Beamte - im Schalterraum auf, die anderen bevölkerten die Straße, um sich das seltene Schauspiel nicht entgehen zu lassen.
    Die Vermummten verteilten sich rasch in der Schalterhalle, dann ertönte eine schneidende Stimme: »Hände hoch! Dies ist ein Banküberfall! Wer unseren Anordnungen gehorcht, hat nichts zu befürchten! Keine Dummheiten, sonst wird geschossen.«
    Unsere Kollegen spielten ihre Rolle gut. Sie standen zögernd auf und hoben die Arme. Natürlich war gleich, als der erste »Kunde« die Bank betrat, das vereinbarte Alarmzeichen gegeben worden.
    Drei der Figuren traten an die Kasse und reichten Leinensäcke über die Theke. »Rasch! Alles Bargeld hier hinein. Ihr habt genau dreißig Sekunden Zeit. Und keine falsche Bewegung, sonst knallt’s!«
    Die Gangster hatten sich so geschickt aufgebaut, dass sie jede Ecke der großen Halle überblicken konnten. Alles rollte ab, als ob es hundertmal geilbt

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