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0277 - Der Tod hat viele Gesichter

0277 - Der Tod hat viele Gesichter

Titel: 0277 - Der Tod hat viele Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod hat viele Gesichter
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der grünste der New Yorker Stadtteile.
    Nicht gerade ein vornehmes Villenviertel - im Gegenteil.
    Aber es gibt hier noch weite, offene Flächen von Wiese, Park und Wald.
    Fast genau im Zentrum von Queens, fünfzehn Meilen südlich vom La Guardia Airport, liegt das Waldgebiet das man Forest Hills nennt.
    In diesem Gelände trifft man sowohl Kleingartensiedlungen wie auch pompöse Villen an. Wie an vielen anderen Stellen in den Staaten liegen auch hier die Gegensätze dicht nebeneinander.
    Blackman stoppte seinen Wagen in einer schmalen Straße, die zwischen alten Bäumen hindurch führte und fast nur ein Feldweg war.
    Man sah es dem Weg an, dass er nicht oft befahren wurde.
    Hinter einem windschiefen, aber hohen Zaun erstreckte sich eine mit Büschen bestandene Wiesenfläche hundert Yard tief bis zum Wohnhaus, das in der Mitte des großen Geländes lag. Das Einfahrtstor war das einzige neue Stück in der Umzäunung.
    Blackman hupte zweimal ganz kurz. Sofort öffnete sich das Tor, aber die Läufe zweier Maschinenpistolen wurden auf ihn gerichtet.
    »First!«, rief er aus dem Wagen. Die Läufe senkten sich, er fuhr durch die Einfahrt und kurvte zwischen den Büschen hindurch quer über die Wiese zum Haus hin.
    »Na, Ralph, schon zurück?«, begrüßte ihn ein breitschultriger junger Mann an der Tür des Hauses.
    »Ja, Andrew, dein Vater hat Dummheiten gemacht, da musste ich mich entfernen.«
    »Wieso Dummheiten?«
    »Er hatte anscheinend vergessen, was du ihm gesagt hast, Andrew. Er sollte sich ruhig verhalten, nachdem er das FBI verständigt hatte. Das tat er nicht. Er stürzte in die Halle und spielte den Leuten eine Panik vor. Da ist es eben passiert.«
    »Was ist passiert? Ist alles schiefgegangen?«
    Blackman war unterdessen ausgestiegen und klopfte dem Jüngeren beruhigend auf die Schulter.
    »Aber nein, Andrew. Hast du so wenig Vertrauen zu mir? Nur in der Wall Street scheint es nicht nach Wunsch geklappt zu haben. Die anderen müssen innerhalb der nächsten Stunden 46 aus verschiedenen Richtungen eintreffen. Sie haben Anweisung… aber du weißt schon, was wir besprochen hatten.«
    »Was ist mit meinem Vater?«, bohrte der Junge weiter. Er mochte höchstens fünfundzwanzig Jahre alt sein, wirkte aber durch seine beginnende Glatze bedeutend älter. Ein zu flotter Lebenswandel hatte Spuren in seinem Gesicht hinterlassen.
    Blackman zuckte mit der Schulter.
    »Ich weiß es nicht Andrew. Als ich ging, lebte er noch. Ich hoffe, er ist durchgekommen. Wäre ja schade, wenn ihm in letzter Minute noch etwas passiert wäre.«
    Andrew Corman sagte nichts mehr. Er wandte sich schroff ab und ging ins Haus. Nach kurzem Zögern folgte ihm Blackman.
    In der Halle brannte trotz der warmen Jahreszeit ein Kaminfeuer. Blackman warf einen fragenden Blick auf Corman junior, der verstand ihn gleich.
    »Ich habe das Feuer anmachen lassen, weil ich mich dann wohler fühle. In England habe ich mich so an die Kaminfeuer gewöhnt. Sie machen jeden Raum so behaglich, weißt du?«
    »Behaglich!«, lachte der elegante Blackman spöttisch. »Pass auf, dass es hier nicht bald sehr unbehaglich wird.«
    »Ralph, wir sind hier dreißig Mann, das Haus ist fest, und alles ist gut vorbereitet. Was soll dabei schiefgehen?«
    »Wo sind die anderen?«
    »Wie du befohlen hast, auf die oberen Räume verteilt. Sie bewachen die Fenster. Im Keller ist nur Jacky.«
    »War sonst jemand im Keller?«
    »Nein, während du weg warst, nicht. Den Ausgang hat keiner gesehen.«
    Blackman drehte sich mit einem Ruck um. Leise und drohend fragte er: »Welchen Ausgang, Andrew?«
    Andrew versuchte ein Lachen, das aber sehr verlegen klang. Auch er stand im Banne dieses eigenartigen Mannes, genau wie die anderen. Und genau wie die anderen konnte er sich nicht daraus lösen.
    Er musste einfach alles tun, was dieser Fremde, der einmal der Freund seines Vaters und auch sein eigener Freund gewesen war, ihm befahl.
    »Glaubst du, ich wüsste nicht, dass es hier noch einen Ausgang gibt?«
    »Du spielt mit deinem Leben, Andrew, und weißt es nicht einmal. Aber eins merke dir. Wer hinter mir herspioniert, ist ein verlorenes Risiko für jede Lebensversicherung!«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber das ist doch nicht so wichtig. Ich verrate nichts. Und wenn es ernst werden sollte, ist es doch ganz gut, wenn zwei Leute den Ausgang kennen. Ich meine, es könnte ja sein, wenn…«
    Er verhaspelte sich und fing zu stottern an. Blackman betrachtete ihn einen Herzschlag lang mit einem sehr

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