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0277 - Der Tod hat viele Gesichter

0277 - Der Tod hat viele Gesichter

Titel: 0277 - Der Tod hat viele Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod hat viele Gesichter
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irgendwo verstecken?«, warf ich ein. »Wir können nicht wochenlang den ganzen Verkehr überwachen.«
    »Natürlich nicht, Jerry, ich glaube auch, dass es viel schneller gehen wird.«
    »Wenn wir die Höhle des Löwen wirklich finden, dann werden wir die Burschen ausheben«, sagte Mr. High ruhig. Er nahm wieder das Funkgerät in die Hand und organisierte den letzten Teil dieser Treibjagd. Phil und ich hörten schweigend zu.
    Mr. High kommandierte einen Ring von einsatzbereiten Wagen mit ihren Besatzungen in unsere Nähe und gab genaue Anweisungen für die Bewaffnung, die mitzuführen war. Die City Police wurde eingeschaltet.
    Woher wir jetzt schon wussten, dass wir in Forest Hills auf der richtigen Spur waren? Ich kann es nicht mit Worten erklären. Manchmal gibt es wirklich so etwas wie Intuition.
    ***
    Neville hatte die Mädchen durch verschiedene Wagen zu Hause abliefern lassen und die Eltern beruhigt.
    Dann brachte er die sechs Bewacher ins Hauptquartier. Als er mit seinen unfreiwilligen Gästen eintraf, war es bereits vier Uhr nachmittags.
    Er zog noch zwei Vernehmungsbeamte hinzu und versuchte, die Burschen nach allen Regeln der Kunst auszuquetschen.
    Bis auf den etwas einfältigen Gorilla, der ihm zuerst einen Blick auf die Mädchen gestattet hatte, waren sie alle so verstockt, dass Neville die Verhöre abbrach und auf später verschob. Er wusste ja, dass unterdessen seine Kollegen draußen weiteres Material und weitere Gefangene sammelten. Später würde schon alles rauskommen.
    Aber jetzt, jetzt im Augenblick kam es ihm darauf an, nähere Einzelheiten zu erfahren. Er nahm sich deshalb seinen Freund noch einmäl allein vor.
    »Wie heißt du denn eigentlich?«, fragte Neville.
    »Harry Boneczy.«
    »Und wo kommst du her?«
    »Aus San Francisco.«
    »Vorbestraft?«
    Boneczy zuckten zusammen und bekannte, dass er schon zweimal wegen Körperverletzung Gefängnisstrafen verbüßt hatte.
    Neville verzichtete darauf, jetzt die Angaben nächzuprüfen.
    Er blickte ihn so lange schweigend an, dass der Gangster unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte und schließlich lospolterte: »Warum schauen Sie mich so an? Was habe ich denn getan? Widerstand gegen die Staatsgewalt - schön, ich habe auf ein paar Mädchen aufgepasst und Kaffee gekocht. Das bringt mir ein paar Monate ein. Aber ich bin froh, dass es so gekommen ist.«
    »Dass es wie gekommen ist?«
    »Dass ich vorher geschnappt worden bin. Ich habe mit all den anderen Dingen, die der Elegante noch vorhatte, nichts zu tun, das müssen Sie mir glauben!«
    »Das meine ich nicht. Weißt du, Harry, du tust mir eigentlich leid. Was du bisher auf dem Kerbholz hast, ist nicht weiter schlimm. Aber jetzt geht es um Mord und Kidnapping. Das bringt dir den Elektrischen Stuhl ein.«
    Harry Boneczy fuhr von seinem Sitz hoch. Schweiß stand auf seiner niedrigen Stirn.
    »Nein!«, schrie er und trommelte mit den Fäusten auf den Schreibtisch. Neville ließ ihn gewähren. »Nein! Damit habe ich nichts zu tun. Ich bin ein Schläger - schön. Aber ich bin kein Mörder. Ich will nicht auf den Stuhl! Hören Sie: Ich…«
    Er schluchzte auf und fiel wieder zurück. Neville ließ ihm keine Zeit zum Überlegen.
    »Harry«, sagte er hart. »Heute sind zwei von meinen Kameraden von deinen Leuten ermordet worden. Eine Kollegin unter anderem ein nettes, junges Mädchen.«
    Boneczy stierte Neville an. Dann schüttelte er langsam den Kopf. »Ich weiß nicht viel.«
    »Was weißt du?«
    »Ich weiß nicht, wer der Boss ist. Ich habe vorher für Steve Galling gearbeitet. Aber Galling wurde von einem Mann angeworben, von dem keiner von uns den Namen kannte. Wir nannten ihn immer nur den ›Eleganten‹. Er konnte so piekfein reden und war immer tipptopp in Schale. Dieser kommandierte. Er versteckte sich nicht einmal vor uns. Und wir waren aus allen möglichen Städten zusammengeholt - für eine ganz große Sache, wie man mir sagte. Ich sollte nichts anderes tun, als auf dich und die Mädchen aufpassen, genauso wie meine fünf Kumpels.«
    »Das ist nicht viel. Was weißt du noch?«
    »Nun«, Boneczy zögerte, entschloss sich aber dann doch zum Sprechen.
    »Ich habe vor ein paar Tagen eine leise Unterhaltung zwischen dem Eleganten und einem Mann namens Andrew gehört. Ganz zufällig natürlich, ich wollte nicht horchen. Da war die Rede von einem Versteck in Queens, in Forest Hills. Dort sollten sich ein paar der Männer nach der Aktion treffen. Diese Unterhaltung hat mich misstrauisch gemacht,

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