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0278 - In geheimer Mission auf Lemuria

Titel: 0278 - In geheimer Mission auf Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sehen uns ein bißchen um."
    Ein paar Minuten später erreichten wir die Hauptstraße. Ich hatte geglaubt, daß wir große Aufmerksamkeit erregen würden, doch zu meiner Überraschung gab es nur wenige Lemurer, die uns beachteten. Wir bestiegen eines der Gleitbänder, das sich in Richtung des Stadtzentrums bewegte.
    Sehr häufig begegneten wir Raumfahrern, die das Vergnügungsviertel der Stadt aufsuchten.
    Ich hielt es für sinnlos, uns diesen Männern anzuschließen. Wir waren auf der Suche nach verantwortlichen Persönlichkeiten. Diese würden wir kaum in zweifelhaften Etablissements finden.
    Das Gleitband verschwand in einem Tunnel, aber wir sprangen vorher ab und überquerten die Straße. Auf der anderen Seite standen einige Hochhäuser. Zwischen den riesigen Schaufenstern verkehrten ununterbrochen Schwebeplattformen, die die Schaulustigen überall hinbrachten.
    „Ob wir versuchen sollten, irgend etwas zu kaufen?" meinte Kakuta.
    „Ohne Geld?" sagte ich spöttisch.
    „Vielleicht gibt man uns Kredit", sagte der Teleporter.
    Wir ließen die großen Kaufhäuser hinter uns. In einer Seitenstraße entdeckten wir einige exklusiv aussehende Restaurants. Schwere Fluggleiter parkten davor. Von den Dächern klang Musik herab. Wir blieben im Schatten eines Hauseingangs stehen, um zu beobachten, wer in diesen Lokalen verkehrte.
    Alle Gäste, die wir beobachteten, trugen vornehme Kleidung. Auch ihr Verhalten drückte aus, daß sie zur Oberschicht der Lemurer gehörten.
    „Das ist nichts für kleine Leute oder Weltraumtramps", seufzte Kakuta. „Wir werden uns etwas ausdenken müssen, um mit den oberen Zehntausend ins Gespräch zu kommen."
    „Nur keine Minderwertigkeitskomplexe", sagte Atlan. Er löste sich von der Hauswand und ging direkt auf eines der Lokale zu.
    „Wir haben kein Geld", sagte Kakuta. „Wenn man uns überhaupt hineinläßt, wird man uns wenig später wieder auf die Straße werfen."
    Ohne auf den Mutanten zu hören, beschleunigte Atlan sein Tempo. Im hellerleuchteten Eingang des Lokals standen zwei Uniformierte und betrachteten uns abweisend.
    „Hier gibt es keine Arbeit für euch", sagte einer der Männer, als wir stehenblieben.
    „Arbeit?" brüllte Atlan aufgebracht. „Wer sagt Ihnen, daß wir hier arbeiten wollen? Wir haben vor, uns da drinnen zu vergnügen."
    Einer der Lemurer gab einen ächzenden Laut von sich, der andere grinste unverschämt.
    „Drei Spaßvögel", sagte er zu seinem Kollegen. Dann wurde seine Miene dienstlich, und er stieß nachdrücklich hervor: „Los, verschwindet!"
    Ich löste die Baionga vom Gürtel und drückte ihren Lauf in seinen Bauch. Sein Kinn fiel herab. Er begann zu zittern. Der zweite Lemurer wagte nicht, sich zu bewegen. Offenbar fürchtete er, ich würde seinen Freund erschießen, wenn er einen Fehler beging.
    „Wir gehen jetzt hinein", sagte Atlan freundlich. „Und versuchen Sie nicht, uns zu folgen, um uns wieder herauszuholen."
    Er riß die Tür auf. Musik und gedämpftes Stimmengemurmel drang an meine Ohren. Ich befestigte die Baionga wieder am Gürtel und folgte Atlan und Kakuta, die bereits eingetreten waren. Mit einem Schlag verstummten alle Gespräche. Von den Tischen sahen die Lemurer zu uns herüber. Die Kapelle hatte zu spielen aufgehört.
    Atlan winkte zu den Musikern hinüber.
    „Weitermachen!" rief er lächelnd.
    Wir suchten uns einen Tisch in der Mitte des Saales. An einem Platz in unserer unmittelbaren Nähe erhoben sich zwei entrüstete Damen und verließen das Lokal.
    Ein hochgewachsener Lemurer näherte sich unserem Tisch. Seinem Gesichtsausdruck war nicht zu entnehmen, was er bei unserem Anblick fühlte, aber wahrscheinlich war er über unser Auftauchen nicht sehr glücklich.
    „Bertschap!" rief Atlan dem Mann entgegen. Bertschap war ein starkes alkoholisches Getränk, das wir von Juvenog kennengelernt hatten.
    Der Lemurer spreizte die Finger. Er hüstelte und blickte würdevoll um sich. Es war offensichtlich, daß er die Aufmerksamkeit der anderen Gäste auf sich lenken wollte. Wahrscheinlich wollte er ihnen demonstrieren, auf welche Weise man drei Weltraumvagabunden hinauswarf.
    „Ich bin nicht gekommen, um Sie zu bedienen", sagte er. „Ich muß Sie dringend bitten, das Lokal zu verlassen. Andernfalls werde ich die Ordnungspolizei verständigen."
    Kakuta gab ein höhnisches Kichern von sich und legte beide Beine auf den Tisch. Dabei lehnte er sich im Sessel weit zurück und begann zu schaukeln. Ich stand auf und packte den Lemurer am

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