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0278 - In geheimer Mission auf Lemuria

Titel: 0278 - In geheimer Mission auf Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewesen.
    „Haben Sie schon irgend jemand von Ihrer Entdeckung unterrichtet?" fragte Atlan den Fremden.
    „Nein", sagte Rutoz. „Die Männer, die mir geholfen haben, Sie hierher zu bringen, wissen nicht, worum es geht. Ich habe sie bezahlt, und sie sind verschwunden. Sie werden niemals Fragen stellen."
    Ich atmete auf. Noch war nicht alles verloren.
    „Was versprechen Sie sich davon, wenn Sie dem Tamrat von Ihrer Entdeckung berichten?" fragte Atlan.
    Rutoz hockte sich in Höhe meiner Beine auf das Gestell. Seine feuchten Augen blickten jedoch Atlan an.
    „Nevis-Latan wäre mir zum Dank verpflichtet", erklärte er. „Ich könnte mein ganzes Leben an der Bar stehen, ohne Geld zu benötigen."
    „Darin sehen Sie die Erfüllung Ihrer Wünsche?" schrie ich wütend. ,So primitiv können Sie überhaupt nicht sein."
    Rutoz wandte sich zu mir um.
    „Ich bin der Letzte meines Volkes", sagte er. „Stellen Sie sich vor, Sie wären der letzte Alarer, sofern Sie ein Alarer sind. Welches Lebensziel würden Sie verfolgen?"
    Ich wich seinen Blicken aus. Er lachte wieder, aber diesmal klang es hart und verbittert.
    „Vielleicht werde ich schweigen" sagte er schließlich. „Doch dann müssen Sie mir bei meiner Rache helfen."
    „Wen wollen Sie rächen?" fragte Tako Kakuta.
    „Mein Volk", erwiderte Rutoz „Und wie?"
    Rutoz stand auf und wanderte im Zimmer auf und ab. „Ich will diesen Planeten vernichten", sagte er, als handelte es sich um das Selbstverständlichste auf dieser Welt.
    „Dabei", sagte Atlan, „können wir Ihnen nicht helfen, weil es unmöglich ist. Aber vielleicht sind Ihre Gegner auch die unseren. Lassen Sie uns frei und gehen Sie mit uns ins Hotel zurück. Zusammen mit unseren Freunden werden wir über Ihre Lage beraten."
    Rutoz zögerte. Atlan gab Kakuta einen Wink. Der Mutant teleportierte an die Tür und winkte Rutoz freundlich zu. Takos Fesseln waren auf dem Lager geblieben. Rutoz stand wie erstarrt.
    „Glauben Sie wirklich, daß Sie uns gewachsen sind?" fragte Atlan.
    Rutoz senkte den Kopf. Ich sah daß er unglücklich war. Er war ein einsames Wesen mit einem verrückten Plan im Kopf. Rutoz wurde von einem lemurischen Tamrat ausgenutzt.
    Tako Kakuta kam auf uns zu und befreite Atlan und mich von unseren Fesseln. Rutoz ließ es geschehen. Wir umringten ihn abwartend.
    „Werden Sie uns verraten?" fragte Atlan.
    „Ich weiß nicht, wer Sie sind und woher Sie kommen", sagte Rutoz. „Auf jeden Fall sind Sie keine Alarer."
    „Wir sind Verlorene, wie Sie", erklärte Kakuta. „Wir können unsere Heimat wahrscheinlich nicht mehr erreichen. Aber wir lassen nichts unversucht, um wieder dorthin zurückzukehren. Warum wollen Sie uns dabei nicht unterstützen?"
    Rutoz straffte sich. „Ich besitze keine Heimat mehr", sagte er „Vielleicht können Sie wieder eine finden - bei uns", sagte Atlan versöhnlich. „Auch ich war ein Einsamer, bis ich mich diesem Volk anschloß."
    Rutoz schüttelte den Kopf. Ich wußte, was er dachte. Zwischen ihm und Atlan bestand ein großer Unterschied. Atlan unterschied sich äußerlich kaum von einem Terraner. Rutoz dagegen würde immer ein Fremder bleiben. Ich wußte, daß wir ihm nicht helfen konnten. Trotzdem waren wir jetzt auf ihn angewiesen.
    „Wem gehört dieses Haus?" fragte Atlan.
    „Wir befinden uns im Quaiong-Hotel", sagte Rutoz bereitwillig. „Dieses Zimmer gehört zu den Kellerräumen."
    „Hat uns jemand kommen sehen?"
    „Nein", sagte Rutoz. „Es ist früher Morgen. Außerdem bin ich mit dem Gleiter auf dem Dach gelandet. Dann habe ich Sie in einem Lift nach unten gebracht. Sie können jetzt in Ihr Zimmer zurück."
    „Können wir sicher sein, daß Sie schweigen?" fragte Atlan.
    „Einen Augenblick", sagte Rutoz. „Ich werde Ihnen die Sicherheit beschaffen, die Sie benötigen."
    Er verließ den Raum und schlug die Tür hinter sich zu. Wir schauten uns verwundert an. Plötzlich kam von draußen ein Zischen, dem ein dumpfer Schlag folgte.
    Wir stürzten auf die Tür zu. Ich erreichte sie zuerst und riß sie auf. Draußen, auf dem Boden des halbdunklen Ganges, lag Rutoz. Mit einer Hand umklammerte er die Baionga. Er hatte sich mit der schweren Waffe erschossen. Ich taumelte zurück und mußte mich gegen die Wand lehnen. Nach einer scheinbar endlosen Zeit klang Atlans Stimme auf.
    „Er ist tot", sagte der Arkonide.
    „Mehr Sicherheit konnte uns der arme Teufel nicht geben."
    „Nevis-Latan wird ihn bestimmt vermissen", sagte Kakuta mit mühsam unterdrücktem

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