0278 - In geheimer Mission auf Lemuria
wurden wir unterrichtet. „Dort wartet bereits ein Schiff auf euch."
Ich warf Rhodan einen besorgten Blick zu. Es wurde Zeit, daß wir irgend etwas unternahmen. Auf keinen Fall durften wir uns zu diesem Strafplaneten transportieren lassen. Das hätte bedeutet, daß unsere Suche nach einem Meister der Insel beendet war.
„Wir wollen mit Ostrum sprechen", forderte Atlan, als man uns nacheinander in den Gleiter brachte.
„Wir sind bereit, erneut mit ihm zu verhandeln."
Der untersetzte Lemurer winkte nur ab. Ostrum hatte auch für diesen Fall seine Befehle gegeben. Es war klar, daß er uns los sein wollte, bevor die Situation kritisch für ihn wurde.
Im Innern des Gleiters angekommen, sah ich, daß die Pilotenkanzel von unseren Plätzen durch Panzerglas getrennt war. Der Pilot und sein Helfer waren bewaffnet. Außerdem kamen noch vier Wächter mit zu uns herein. Die Lemurer hatten es eilig.
Wahrscheinlich war das Raumschiff schon startbereit.
Der Gleiter hob sich vom Dach ab.
Warum befahl Rhodan Tako Kakuta nicht, den Gleiter zu verlassen? Wollte er warten, bis es zu spät war? Der Mutant war der einzige, der uns jetzt helfen konnte. Doch wir flogen weiter ohne daß etwas geschah.
Plötzlich stieß einer der Wächter einen Warnruf aus. Ich folgte der Richtung seines ausgestreckten Armes. Über uns schwebte ein Gleiter. Seine Außenfläche war schwarz. Er trug keinerlei Kennzeichen.
Unsere Begleiter zogen ihre Waffen und unterhielten sich aufgeregt. Der Pilot beschleunigte, doch der schwarze Gleiter paßte seine Geschwindigkeit der unseren sofort an.
„Was hat das' zu bedeuten?" brummte Surfat.
„Ruhe!" schrie der untersetzte Lemurer. „Wer den Mund aufmacht, wird erschossen."
Die Nervosität unserer Begleiter wuchs. Ich fragte mich, warum der Pilot über Funk keine Verstärkung anforderte wenn er in dem schwarzen Gleiter irgendeine Gefahr sah. Doch ein Hilferuf über Funk hätte wahrscheinlich das Ende unserer Verschleppung bedeutet. Ostrum besaß nicht die Einwilligung aller öffentlichen Stellen für diese Aktion.
Wollte die Besatzung des schwarzen Gleiters uns unterstützen, oder bedeutete sie auch für uns eine Gefahr? Ich wollte es nicht riskieren, mit Rhodan oder Atlan zu sprechen. Die Lemurer waren imstande, die Drohung ihres Anführers wahrzumachen und auf uns zu schießen, wenn wir nicht schwiegen.
Der unbekannte Flugkörper folgte uns. Der Gleiter, in dem wir uns befanden, besaß keine Bordwaffen.
Als wir das Randgebiet der Stadt erreicht hatten, sank die fremde Maschine plötzlich tiefer. Die Wächter schrien auf. Ich beobachtete, wie der Pilot verzweifelt versuchte, durch blitzschnelles Manöver dem Verfolger zu entkommen. Alle Versuche scheiterten jedoch am fliegerischen Können des anderen Piloten.
Dann erhielt unser Gleiter den ersten Stoß. Die Erschütterung ließ das Panzerglas zwischen dem Pilotenraum und unseren Plätzen zerbrechen. Der Pilot begann zu fluchen. Ich klammerte mich an den Seitenlehnen meines Sitzes fest. Wir schwebten nur noch dreißig Meter über dem Boden. Unter uns dehnte sich ein riesiger Park mit Springbrunnen, Blumenbeeten und kleinen Gebäuden aus. Ein Blick aus der durchsichtigen Kanzel zeigte mir, daß unter uns überall Lemurer zusammenliefen, um den seltsamen Luftkampf zu beobachten Wieder sackte der schwarze Gleiter herab. Diesmal war der Schlag so hart, daß ich aus dem Sessel geschleudert wurde. Die Kanzel über uns zerbarst mit einem explosionsartigen Knall. Glastrümmer regneten auf mich herab. Der Gleiter schwankte. Der Pilot schrie ununterbrochen, aber im Lärm, den die Wächter veranstalteten, waren seine Worte nicht zu verstehen.
Dann schlugen wir inmitten des Parks auf. Der Aufschlag wirbelte mich quer durch den kleinen Innenraum. Ich stieß gegen Surfat, der einen erstickten Laut von sich gab. Von der Pilotenkanzel schlugen Flammen hoch.
An die lemurischen Wächter dachte ich nicht mehr. Ich wollte nur noch möglichst schnell aus der Maschine ins Freie. Als ich über die Trümmer kletterte, sah ich, daß der schwarze Gleiter nur wenige Meter von dem Wrack entfernt gelandet war. Maskierte Gestalten in dunkelblauen Umhängen sprangen heraus. Sie hielten Waffen in den Händen.
Ich sah zwei unserer Wächter mit erhobenen Händen ins Freie taumeln. Wir nahmen nebeneinander Aufstellung.
„Wir scheinen wichtige Männer zu sein", sagte Rhodan sarkastisch. „Für uns wird eine Menge riskiert."
Bevor wir Zeit hatten, uns über die Geschehnisse
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