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0278 - In geheimer Mission auf Lemuria

Titel: 0278 - In geheimer Mission auf Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Alkohol macht mich müde." Er lächelte Surfat zu, der mißtrauisch an seinem Glas schnupperte. „Keine Sorge, wenn ich Sie umbringen wollte, würde ich mir nicht die Umstände machen, es mit Gift zu tun."
    Es bestürzte mich, den Jungen so reden zu hören. Trotzdem war es verkehrt, seine Worte anzuzweifeln. Er wußte offenbar genau, was er tat. Nicht nur das, die Männer dieser Organisation schienen ihn bedingungslos zu unterstützen.
    Als wir getrunken hatten, sagte Tannwander: „Wenn Sie mit mir zusammenarbeiten, versichere ich Ihnen, daß Sie nach Alara Vier zurückkehren können."
    „Ist das der einzige Preis, den Sie für unsere Schwingquarze zu zahlen bereit sind: ein Freiflug nach Alara Vier?" fragte Atlan spöttisch.
    Tannwander deutete eine Verbeugung an. „Ich bin sicher", sagte er mit seiner Jungenstimme, „daß Sie einen solchen Flug dem Weg in die Verbannung vorziehen."
    Er stand auf. „Wenn Sie möchten können Sie sich jetzt ungestört über meine Vorschläge unterhalten", sagte er. „Sollten Sie zur Zusammenarbeit bereit sein, werde ich Ihnen erklären, wie wir vorgehen werden."
    Er machte Anstalten, das Zimmer durch eine für hinter dem Schreibtisch zu verlassen. Er war so unglaublich selbstsicher, daß er die Möglichkeit irgendwelcher Schwierigkeiten offenbar gar nicht in Betracht zog.
    „Warten Sie!" hielt Rhodans Stimme den Lemurer zurück. „Sie können uns einen Gefallen erweisen."
    Tannwander hob die Augenbrauen. „Ich erweise nie jemand einen Gefallen. Ich mache Geschäfte."
    „Gibt es einen Regierungssitz, wo sich alle Tamräte zu gewissen Zeiten treffen?" erkundigte sich Rhodan.
    „Ja, in Stolark. Das ist die größte Stadt auf der anderen Seite Lemurias. Die Tamräte halten dort in regelmäßigen Abständen Sitzungen ab."
    „Wann wird die nächste Sitzung sein?" fragte Rhodan.
    „Sie beginnt übermorgen", antwortete Tannwander.
    „Werden alle Tamräte anwesend sein? Auch Nevis-Latan?"
    „Natürlich", sagte Tannwander. „Es kommt äußerst selten vor, daß einer der Tamräte bei den Sitzungen fehlt."
    Rhodan stand auf und trat an den Schreibtisch. Er stützte sich mit den Händen auf die Platte.
    „Können Sie es einrichten, daß wir dieser Sitzung als Zuschauer beiwohnen?" fragte Rhodan gespannt.
    Tannwander blickte ihn argwöhnisch an, doch dann lächelte er.
    „Mit Vergnügen", sagte er. „Ostrum wird staunen, wenn er Sie in den Zuschauerbänken an meiner Seite erkennen wird. Die Sitzungen sind zum größten Teil öffentlich." Er wurde wieder ernst. „Was versprechen Sie sich davon, dieser Sitzung beiwohnen zu können? Keiner der Tamräte kann Ihnen helfen, solange er von den anderen beobachtet wird."
    Rhodan deutete auf einen Schreibstift. „Genügt es, wenn wir Ihnen zwei Drittel der Schwingquarze überschreiben? Dafür besorgen Sie uns einen Freiflug nach Alara Vier und lassen uns der Sitzung beiwohnen. Das restliche Drittel überschreiben wir Ihnen, wenn unsere Wünsche erfüllt sind. Wie Sie das Material von Ostrum bekommen, ist Ihre Sache."
    Tannwander nickte. „Ostrum kann mir keine Schwierigkeiten machen. Ich werde meine Forderungen öffentlich vorbringen. Die anderen Tamräte werden einen solchen Druck auf ihn ausüben, daß er die Schwingquarze ausliefern muß."
    Er schloß die Tür und kehrte an seinen Schreibtisch zurück. Er breitete einige vorgedruckte Verträge aus.
    „Sie haben einen besonderen Grund, warum Sie der Sitzung der Tamräte beiwohnen möchten, nicht wahr?" wollte er wissen, während er die Verträge ausfüllte.
    „Ich versichere Ihnen, daß es nichts mit Ihnen zu tun hat", sagte Rhodan.
    Fünf Minuten später unterzeichneten wir die Verträge mit Tannwander. Wir unterschrieben mit unseren alarischen Namen. Tannwander gab uns noch etwas zum Trinken und schüttelte jedem von uns die Hand Dabei wirkte er keinen Augenblick übermäßig freundlich. Er machte den Eindruck eines gerissenen Geschäftsmannes.
    Eine Stunde später führte uns Tannwander in einen großen Gemeinschaftsraum. Er bedauerte, daß er uns keine privaten Zimmer geben konnte. Er empfahl uns, die Vorzüge der lemurischen Kochkunst zu genießen und uns auszuruhen.
    Als am Abend Tannwanders Männer in den Saal kamen, verlangter sie, daß wir uns entweder waschen oder den Raum verlassen sollten. Sie lehnten es ab, zusammen mit uns in einem Saal zu schlafen. Der herbeigeholte Tannwander schlichtete die Auseinandersetzung.
    Neun Betten wurden auf den Gang hinausgerollt. Das

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