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0278 - In geheimer Mission auf Lemuria

Titel: 0278 - In geheimer Mission auf Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gebäude zu kommen", prophezeite er uns. „Ihre Aufmachung entspricht nicht der Würde dieses Hauses"
    „Sollen wir uns vorher umziehen?" fragte Atlan.
    „Unsinn", schnaubte Tannwander. „Ich bringe Sie dort hinein, egal, wie Sie aussehen."
    Seine Laune hatte gelitten, nicht aber seine Selbstsicherheit. Er kam mir vor wie ein Junge, dem man sein Spielzeug abgenommen hat und der sich nun dafür rächen wollte.
    Er ging voraus. Eine Flügeltür des Haupteinganges war geöffnet, dahinter standen zwei Saaldiener in roten Uniformen, die unsere Annäherung voll mißtrauischem Interesse verfolgten.
    „Ist der Zuschauersaal bereits geöffnet?" erkundigte sich Tannwander.
    Seine Frage wurde ignoriert. Einer der Uniformierten versperrte uns den Eingang, indem er sich einfach in die offene für stellte.
    Sind das Ihre Begleiter?" fragte er Tannwander und deutete auf uns.
    „Es sind alarische Händler", gab Tannwander widerwillig Auskunft.
    „Sie sind gekommen, um sich unsere Gepflogenheiten anzusehen. Sie wollen lernen."
    Der Saaldiener musterte uns mit abfälligen Blicken. „Ihre Freunde können eine Menge lernen. Vor allem Sauberkeit. Achten Sie darauf, daß Sie mit diesen Männern in den hinteren Reihen bleiben.
    Wenn es zu Unruhen kommt, müssen Sie das Haus verlassen."
    Er machte den Weg frei. Ich vermutete, daß er vor Tannwanders durchdringenden Blicken gewichen war, nicht aber vor den Argumenten des jungen Lemurers.
    „Nehmen Sie die Treppe!" rief uns der unfreundliche Mann nach.
    Tannwander führte uns über die Treppe in die oberste Etage. Dort wurden wir von einem weiteren Uniformierten empfangen.
    „Hat man Sie unten eingelassen?" fragte er erstaunt.
    „Glauben Sie wir könnten durch Wände gehen?" knurrte Tannwander gereizt.
    Der Lemurer hob beschwichtigend beide Arme und brachte uns in den Zuschauerraum. Als bestände zwischen ihm und seinen Kollegen am Haupteingang ein stillschweigendes Einverständnis; ließ er uns in der letzten Reihe Platz nehmen. Ungefähr in der Mitte des Saales hatten sich einige Kinder eingefunden, offenbar eine Schulklasse. In der ersten Reihe saßen drei Frauen und ein Mann.
    Tannwander wartete bis der Saalordner verschwunden war, dann winkte er uns zu.
    „Wir gehen nach vorn!" entschied er.
    Die Frauen und der Lemurer verließen ihre Plätze, als wir uns in der ersten Reihe niederließen.
    „Der Ordner wird nicht wagen, uns von hier zu verjagen", sagte Tannwander spöttisch. „Er muß mit einem Tumult rechnen. Das wäre für ihn gleichbedeutend mit einer Entlassung."
    Die Sitzung der zehn Tamräte würde auf einer Art Plattform stattfinden, die den Mittelpunkt eines großen Raumes unter uns bildete. Auf der Plattform stand ein runder Tisch. Auf diese Weise konnte kein Tamrat in der Platzreihenfolge bevorzugt oder benachteiligt werden. An den Eingängen zum Sitzungssaal standen bewaffnete Posten. Sie würdigten den Zuschauerraum keines Blickes, aber es gehörte mit Sicherheit zu ihren Aufgaben, auf unliebsame Zuschauer zu achten.
    Wir unterhielten uns mit gedämpften Stimmen, weil wir nicht riskieren wollten, daß man uns hinauswarf. Tannwander saß zwischen Perry Rhodan und dem Arkoniden. Der Lemurer schaute verdrossen vor sich hin. Ich wandte mich Bradon zu, der neben mir saß.
    „Glauben Sie, daß wir hier einen MdI finden werden?" fragte ich flüsternd.
    Er hob die Schultern. „Die zehn wichtigsten Männer Lemurias werden sich hier versammeln. Sollte es auf dieser Welt einen MdI geben, können wir mit Sicherheit annehmen, daß er eine leitende Position innehat."
    Die Zeit verstrich, ohne daß irgend etwas Besonderes geschah. Der Zuschauerraum fühlte sich allmählich. Ich hörte, wie die anderen Besucher sich über uns unterhielten. Bei den jüngeren Lemurern löste unsere Anwesenheit Gelächter aus, die älteren gaben ihrer Empörung Ausdruck.
    „Wann geht es endlich los?" wandte sich Atlan an Tannwander.
    Der Lemurer deutete in den Sitzungssaal hinab. „Es geht selten ohne Verspätung ab", sagte er.
    Endlich, mindestens zwei Stunden waren seit unserem Eintreffen verstrichen, ertönte ein Klingelzeichen. Auf dieses Signal erhoben sich alle Lemurer im Zuschauerraum von ihren Platzen.
    Tannwander gab uns ein Zechen, diesem Beispiel zu folgen.
    Schrille Musik ertönte. Unter ihren Klängen marschierten die zehn Tamräte nebeneinander in den Sitzungssaal. Ostrum und Greinsch erkannte ich sofort wieder. Es schien mir, als sei Ostrum nervös, er fummelte ununterbrochen

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