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0278 - Kein Job für Gorillas

0278 - Kein Job für Gorillas

Titel: 0278 - Kein Job für Gorillas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Job für Gorillas
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Blyth hatte in diesem Augenblick eine Verbündete gewöhnen, die ihm mehr nützsn konnte als die Polizei. Die anderen Ganoven im Raum atmeten erleichtert auf.
    Roger Blyth schob die Hände in die Taschen.
    »Haben Sie sonst noch Fragen oder Wünsche, Leutnant?« erkundigte er sich.
    »Im Augenblick nicht, Roger Blyth«, antwortete Rader ruhig, »aber später bestimmt.«
    Blyth wandte sich ab. Dabei streifte er mich mit einem Blick. Wenig später verließen der Leutnant und seine Beamten das Haus. Fruth und sein Club war wieder unter sich.
    Matthew hätte keine Lust, sich mit uns zu unterhalten oder gar neue Pläne gegen seinen Feind zu schmieden. Er schickte uns nach Hause.
    Ich suchte meine Bude bei Mrs. Lariani auf, um mich zu rasieren, aber dann pumpte ich mir bei einem Autoverleih einen Wagen und fuhr nach Huntingdon. Dort gab ich ein Telegramm an den FBI New York auf.
    »Erbitte Details über Roger Blyth. Größe: 5' Fuß, 6 Zoll, graue Augen, kurze Nase, mittelblond, trägt Haar kurz geschoren, leicht heruntergezogener linker Mundwinkel. Durchtrainiert! Benutzt Pistolen! Offenbar kriminelle Erfahrung! Antwort unter, Stichwort .Matthew telegrafisch an Postamt Huntingdon. Erwarte Antwort bis spätestens achtzehn Uhr.«
    Bevor ich das Telegramm aufgab, entschloß ich mich, noch einen Satz anzufügen.
    »Prüft, ob andere Dienststellen Geheimagenten in Bedford angesetzt haben!«
    Die Frage war nicht sinnlos. Ich hatte es in zwei Fällen erlebt, daß ich mich in einer Gangstertarnung mit einem anderen Gangster herumgeschlagen hatte, bis sich herausstellte, daß auch er nichts anderes war als ein FBI-Agent. Je größer eine Organisation ist, desto leichter kommen solche Pannen vor, und ich hielt es nicht für ausgeschlossen.
    daß auch Roger Blyth sich in diesem Sinne als eine Panne heraussteilen konnte.
    Ich blieb in Huntingdon. Um vier Uhr nachmittags fragte ich zum erstenmal nach einem postlagemden Telegramm unter dem Stichwort »Matthew«. Der Postbeamte brauchte nicht lange zu suchen. Er händigte mir das Telegramm aus. In einer ruhigen Ecke öffnete ich es:
    »Hier nichts über Roger Blyth bekannt. Kein anderer Agent in Bedford eingesetzt!«
    Nachdenklich setzte ich das Telegramm mit Hilfe des Feuerzeuges in Brand. Eigentlich war es unerklärlich, daß das FBI nichts über einen Gangster von Roger Blyth’ Format wissen sollte, aber ebenso unwahrscheinlich war es, daß unsere Archivleute irgend etwas übersehen haben könnten.
    Ich wurde das Gefühl nicht los, daß es sehr bald in Bedford böse rund gehen würde. Nach kurzem Nachdenken ging ich an den Telegrammschalter zurück.
    »Noch ein Formular«, bat ich den Beamten.
    Er gab es mir, und ich telegrafierte an unseren Chef, Mr. High:
    »Wenn möglich, schicken Sie Phil zur Unterstützung.«
    ***
    »Consolidated« heißt der Schacht, den eine Zechengesellschaft zwei Meilen nördlich des Stadtrandes von Bedford betreibt. Es ist die größte Kohlenförderungsanlage des Gebietes mit mehr als zweitausend Arbeitern.
    Die Löhne für die Arbeiter werden am Freitag am Ende einer jeden Schicht ausgezahlt, aber da die Leute der Nachtschicht bereits am Freitagmorgen um sechs Uhr den Schacht verlassen, müssen die Lohntüten im Laufe des Donnerstags vorbereitet werden.
    Das notwendige Geld für die Lohnzahlung wird am Donnerstagmoigen von einem Geldtransportauto der National-Bank unter starker Sicherung zum Lohnbüro der »Consolidated« gebracht. Vier bewaffnete Angestellte der Zechengesellschaft übernehmen die Bewachung im Lohnbüro während des Zählens und des Einfüllens in die Lohntüten. Am Donnerstagnachmittag ist diese Arbeit beendet. Die fertigen Lohn- und Gehaltstüten werden im Keller des Bürogebäudes in einen absolut einbruchsicheren Tresor gelegt, zu dem der Direktor der Gesellschaft und der Hauptkassierer je einen Schlüssel besitzen, die nur gemeinsam den Tresor öffnen können. Zwei Stahltüren sichern den Kellerraum, in dem der Geldschrank steht. Vor der äußeren Tür halten sich während der Nacht zwei Wächter der Gesellschaft auf, die beide bewaffnet sind, ein Telefon mit einer direkten Verbindung zur Polizei neben sich stehen haben und außerdem durch einen Fußhebel einen Alarm auslösen können.
    Seit über dreißig Jahre sicherte die »Consolidated« ihre Lohnzahlungen auf diese Weise. Während dieser Zeit waren jeweils in Abständen von rund zehn Jahren die alten Tresormodelle durch modernere ersetzt worden, und auch die Alarmanlage hatte

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