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0278 - Kein Job für Gorillas

0278 - Kein Job für Gorillas

Titel: 0278 - Kein Job für Gorillas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Job für Gorillas
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man erst vor zwei Jahren installiert, obwohl niemals ein Versuch unternommen worden war, die Lohngelder zu rauben. Der Wächterposten galt als der ruhigste Job, den es überhaupt bei »Consolir dated« gab.
    Direktor Allan Snyder verschwendete daher auch nicht den geringsten Gedanken an die erhebliche Summe, die an jenem Donnerstag im Tresor der Gesellschaft lag, als er mit seiner Frau und seinem zehnjährigen Sohn am Abendbrottisch saß. Es war sieben Uhr abends. Snyders Sohn rutschte unruhig .auf dem Stuhl hin und her, weil das Dienstmädchen das Abendessen noch nicht aufgetragen hatte. Er wollte, die Fortsetzung einer Kriminalserie im Fernsehen nicht verpassen, und er wußte, daß er den Apparat vor dem Ende des Abendessens nicht einschalten durfte.
    »Lilli trödelt wieder«, maulte er. »Ma, sieh doch mal nach, wie lange es noch dauert! Ich habe einen Riesenhunger.«
    Das war eine glatte Lüge, aber Mrs. Snyder liebte ihren Sohn abgöttisch und pflegte seinen Wünschen nachzukommen. Mr. Snyder hatte sich hinter seiner Zeitung verschanzt und griff nicht ein, da er es längst aufgegeben hatte, eine strengere Erziehung des Sohnes gegen den Widerstand seiner Frau durchzudrücken.
    Mrs. Snyder stand also auf und ging zur Tür. Bevor sie die Tür erreichte, öffnete sich diese. Mrs. Snyder prallte zurück und stieß einen leisen Schrei aus.
    Allan Snyder ließ seine Zeitung sinken und wandte den Kopf, während Snyder jun., so heftig aufsprang, daß sein Stuhl umstürzte.
    Ein großer Mann in einem weiten Mantel betrat den Raum. Er trug einen tief ins Gesicht gezogenen Hut. Dieses Gesicht hatte einen maskenhaften, starren Ausdruck, war glatt und fáltenlos und ohne jedes Leben. Snyder begriff nicht sofort, daß der Mann eine Gummimaske trug, aber er sah die schwere Pistole in der behandschuhten Hand. Die Zeitung entglitt seinen Fingern.
    »Umdrehen!« befahl der Maskierte leise. »Es knallt, wenn ihr nicht jeden Befehl sofort befolgt.«
    Der Direktor gehorchte als erster. Seine Frau, die bis zu ihrem Mann zurückgewichen war, folgte seinem Beispiel, nur der Sohn starrte den Gangster an, bis die Pistole sich auf ihn richtete, und der Bandit knurrte:
    »Du auch!«
    Da drehte er sich hastig um.
    »Rückt zusammen! Snyder, steh auf!«
    Der Direktor erhob sich vom Stuhl. Er fühlte, daß seine Knie zitterten.
    Alle drei fühlten die Nähe des Maskierten hinter sich.
    »Es passiert euch nichts, wenn ihr vernünftig seid. Snyder, denk an deinen Sohn! Hast du die Schlüssel zum Tresor bei dir?«
    »Ja«, stieß der Direktor hervor.
    »Ihr geht jetzt der Reihe nach in die Garderobe und zieht eure Mäntel an. Vorwärts!« '
    Der Gangster hielt sich hinter den drei Menschen. Sie mußten sich in der Garderobe der Villa ihre Mäntel anziehen.
    Der Gangster schien es nicht eilig zu haben.
    »Setz den Hut auf, Snyder!« befahl er ruhig. »Madam, nehmen Sie Ihren Sprößling an die Hand und sorgen Sie dafür, daß er nicht irgendein Theater veranstaltet.«
    Mrs. Snyder krampfte ihre Hand um die Hand ihres Sohnes. Das Bewußtsein, ihn in Gefahr zu wissen, gab ihr Kraft, mit der eigenen Angst fertig zu werden.
    Der Maskierte stieß die Haustür auf.
    »Ich rate euch, benehmt euch unauffällig. Wenn irgend etwas schiefläuft, habt ihr die Folgen zu tragen.«
    Die Villa des Zechendirektors war durch einen Vorgarten von der Straße getrennt. Unmittelbar vor dem Gartentor parkte ein leichter Lastwagen mit geschlossenem Laderaum.
    Obwohl es noch nicht völlig dunkel war, begegnete ihnen niemand auf der stillen Vorstadtstraße. Ihr Entführer zwang sie, in den Laderaum zu steigen. Dort, auf einer der Seitenbänke, saß bereits Lilli, das Dienstmädchen der Familie Snyder, bewacht von einem Mann, der die gleiche Gummi-Maske trug. Das Mädchen war fassungslos.
    Der große Gangster schwang sich in den Wagen.
    »Geh ans Steuer!« befahl er seinem Kumpan. »Wir holen uns Nummer zwei.«
    Der andere stieg aus, ging um den Wagen herum und klemmte sich hinter das Steuer. Während der Wagen mit einem Ruck anfuhr, nahm der Große die Pistole aus der Tasche, die er während des Weges durch den Garten und über den Bürgersteig in die Manteltasche gesteckt hatte.
    Snyder, seine Frau, der Junge und das Dienstmädchen klammerten sich aneinander und suchten in dem schaukelnden Wagen nach einem Halt. Da der Laderaum fensterlos war, konnten sie nicht erkennen, wohin sie gefahren wurden.
    Snyder faßte sich, ein Herz.
    »Was haben Sie mit uns vor?« stammelte

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